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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Christine Puehringer ,  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher

Inachis io  (Linnaeus, 1758)

Kurzinfo

Autor: Stefanie Ebnicher

Das Tagpfauenauge besitzt eine rostrote Oberseite, mit einem großen, mehrfarbigen Augenfleck auf jedem Flügel. Die Vorderflügel weisen zudem noch eine Reihe weißer Punkte auf. Die Unterseite ist dunkelgrau und schwarz marmoriert. Der Falter ist in Mitteleuropa bis auf 2500m ü. NN verbreitet und häufig. Er kommt auf Blumenwiesen, Gärten, Waldsäumen und Siedlungsbereichen das ganze Jahr über vor. Die 42mm lange, schwarze Raupe besitzt zahlreiche weiße Punkte und schwarze Dornen und ist von Mitte Mai bis Mitte September zu finden. Ihre Futterpflanze ist die Große Brennnessel.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Jürgen Hensle

Das Tagpfauenauge kommt in fast ganz Europa und in Asien vor. Es fehlt jedoch im hohen Norden und im tropischen Südasien.

Interessante Links

Autor: Christine Puehringer

www.butterflycorner.net/Inachis-io-Tagpfauenauge-Paon-de-Jour-Peacock.32.0.html
www.insektenbox.de/schmet/tagpfa.htm

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Christine Puehringer

Das Tagpfauenauge (Inachis io) ist in Europa (außer im Norden und Teilen der iberischen Halbinsel und Griechenland) und in Asien bis nach Japan weit verbreitet und häufig. Man findet es bis in eine Höhe von 2.500 Metern.
Der Falter kommt in verschiedenen Lebensräumen, wie z.B. in der Nähe von lichten und sonnendurchfluteten Wäldern, aber auch in Parkanlagen und Gärten vor.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Jürgen Hensle

Der Falter ist absolut unverwechselbar. Seine Raupe kann mit der des Landkärtchenfalters (Araschnia levana) verwechselt werden. Jene trägt zur Unterscheidung auch auf dem Kopf zwei Dornen, die der Raupe des Tagpfauenauges fehlen.

Beschreibung

Autor: Christine Puehringer

Die Falter haben eine rostrote Flügelgrundfärbung. Das unverkennbare und auffälligste Merkmal sind die, an jeder Vorder- und Hinterflügelspitze gut erkennbaren, schwarz, blau und gelb gefärbten Augenflecken. Die der Vorderflügel sind innen deutlicher mit einem dunklen Fleck gefärbt. Daneben finden sich am oberen Flügelrand größere, schwarze und weiße Flecken und vom Flügelansatz bis etwa zur Mitte sind sie am Rand eng weiß und schwarz gemustert. Der Flügelaußenrand beider Flügelpaare ist breit graubraun, genauso wie es der Körper und die Flügel um den Ansatz sind. Die Flügelunterseiten sind fein dunkelgrau und schwarz marmoriert.
Die Eier des Tagpfauenauges sind glänzend grün, oval und längsgerippt. Die Raupen werden ca. 42 mm lang. Sie sind schwarz und weisen am ganzen Körper zahlreiche feine weiße Punkte und schwarze Dornen auf.

Größe

Autor: Christine Puehringer

Flügelspannweite: 5,0 bis 5,5 cm

Lebensweise

Autor: Jürgen Hensle

Die Falter sind nur tagsüber aktiv. Sehr selten, vielleicht während Wanderungen, können sie auch einmal nachts von Lichtquellen angelockt werden. Der Falter überwintert und erscheint im Vorfrühling als einer der ersten Tagfalter des Jahres. Diese Tiere können, je nach Wetter und Klima bis in den Juni hinein beobachtet werden. Ihre Nachkommen erschei-nen meist im Juli und fliegen den Sommer über. In wärmeren Jahren und Gebieten wird auch noch eine 2. Generation ausgebildet, die dann ab etwa Ende August bis in den Oktober hinein fliegt. Diese ist aber in der Regel nicht vollständig, denn ein Teil der Falter zieht sich schon sehr frühzeitig in Verstecke zurück, um dort zu überwintern. Die Raupen fressen an Brennesseln (Urtica-sp.). Sie leben gesellig in einem Gespinst. Auch hierin unterscheiden sie sich von den ebenfalls geselligen und sehr ähnlichen Raupen des Landkärtchenfalters, die sich nicht einspinnen. Man findet die Raupe vor allem von Juni bis September. Vereinzelt aber auch schon im Mai und noch bis in den November hinein. Der Falter kann fast überall angetroffen werden und findet sich gerade auch gerne an Gartenblumen. In den Alpen steigt er vereinzelt bis auf 2500 m ü. NN. Das Weibchen legt die Eier in Klumpen, vorzugsweise an etwas feuchter stehende Brennesseln ab.

 

Autor: Christine Puehringer

Die Falter fliegen jährlich in zwei Generationen: Die der ersten fliegen von Juni bis August, wobei je nach Wetterlage eine Diapause von Juli bis Oktober eingehalten wird, die der zweiten Generation fliegen von August bis Oktober. Nach der Überwinterung können die Falter bereits von März bis Mai beobachtet werden.

Die Raupen der kontinentalen Falter ernähren sich ausschließlich von Großer Brennnessel (Urtica dioica), sie sollen aber gelegentlich auch auf andere Brennnesselarten ausweichen.

Die Weibchen legen 50 bis 200 Eier auf der Unterseite der Blätter von sonnig oder höchstens halbschattig stehenden Futterpflanzen ab. Diese Pflanzen müssen luftfeucht und windgeschützt stehen. Die Eier sind ca. einen Millimeter groß, grün und mit acht feinen Längsrippen versehen. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die ca. drei Millimeter langen Raupen. Sie haben eine weiß grünliche Farbe und eine glänzende, schwarze Kopfkapsel. Sie leben gemeinschaftlich und häuten sich schon nach wenigen Tagen zum ersten mal. Nach 3 bis 4 Wochen und einigen Häutungen sind sie ausgewachsen und tief schwarz mit weißen Punkten gefärbt. Dann verpuppen sie sich. Nach ca. zwei Wochen kann man die Flügelzeichnung des fertigen Falters bereits durch die leicht durchsichtige Puppenhülle erkennen. Diese platzt an der Spitze beginnend an vorgegebenen Nähten auf und der Falter kann sich nach unten hin herauszwängen. Vor dem Abflug müssen die schlaffen Flügel durch Blutflüssigkeit aufgepumpt werden und danach trocknen. Sie sind schon früh paarungsbereit und können die nächste Generation hervorbringen.

Zur Überwinterung hängen sich die Falter unter die Decke von Höhlen und Betonröhren, aber auch Dachböden und Schuppen sind beliebte Überwinterungsplätze. Violette Blüten werden als Nahrungsquelle (Nektar) bevorzugt. An heißen Tagen nimmt das Tagpfauenauge auch Wasser an feuchten Stellen oder faulenden Weintrauben auf.

Zugverhalten

Autor: Jürgen Hensle

Das Tagpfauenauge gilt als Binnenwanderer. Das sind Arten, die innerhalb ihres Verbreitungsgebiets umherziehen. Darüber hinaus hat es sich in den letzten Jahren in Skandinavien und Schottland auch etwas weiter nach Norden ausgebreitet. Der Wandertrieb dieser Art scheint nur schwach ausgebildet zu sein. Fest steht, daß frisch geschlüpfte Tiere ihren Schlupfort verlassen und einige Kilometer weiter ziehen. Daher kann man die Falter oftmals auch fernab jener Plätze vorfinden, an denen die Futterpflanze ihrer Raupen wachsen. Solche Zerstreuungsflüge gelten nicht als Wanderung im eigentlichen Sinn, welche es aber auch gibt. Gerade in Jahren, in denen das Tagpfauenauge sehr häufig ist, kann man zuweilen kleinere Schwärme oder hintereinander her fliegende ?Ketten? von Faltern beobachten, die zielstrebig in eine Richtung ziehen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Christine Puehringer

Das Tagpfauenauge ist nicht gefährdet. Doch können Schmetterlingsliebhaber im Garten immer ein Fleckchen für Brennnesseln haben, denn dann kann man den gesamten Lebenszyklus dieses Falters aus der Nähe studieren.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Christine Puehringer

Als langlebiger Schmetterling verfügt das Tagpfauenauge über einen sehr wirksamen Schutz gegen seine Fressfeinde. Im Ruhezustand mit zusammengeklappten Flügeln sehen Vertreter dieser Art eher wie dürre Blätter aus. Bei drohender Gefahr wird bei ihnen ein Bewegungsprogramm ausgelöst, bei dem sie ihre Flügel ruckartig auseinanderklappen, dabei ein zischendes Geräusch erzeugen und ihre augenförmige Flügelzeichnung zeigen. Zoologen der Universität Stockholm haben durch vergleichende Versuche herausgefunden, dass bei dieser Abwehrstrategie von dem auf der Flügeloberseite befindlichen Augensignal die größte Abschreckungswirkung ausgeht. Sie sollen Fressfeinden ein proportional zu den Augen großes Tier vorgaukeln.

Literaturhinweise

Autor: Stefanie Ebnicher

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer, 2. Auflage; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH Co. KG, Stuttgart;

Lohmann, M. (1993): Schmetterlinge; BLV Verlagsgesellschaft mbH München;

 

Autor: Christine Puehringer

BELLMANN H. (2003): Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen. Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart.
EBERT G. (1993): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1 Tagfalter I. Ulmer Verlag, Stuttgart.
SETTELE J., STEINER R., REINHARDT R. & FELDMANN R. (2005): Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands. Eugen Ulmer KG, Stuttgart.
TOLMAN T., LEWINGTON R. (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart.
WEIDEMANN H.-J. (1995): Tagfalter: beobachten, bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Tagpfauenauge

fra

Paon de Jour

fra

Paon du jour