Seite wird geladen ...

   

Art wählen

 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher ,  Wolfgang Holzner

Colchicum autumnale  Linnaeus

 

Herbstzeitlose

©  Gerd Kupper

 

Herbstzeitlose

©  Willi Stani

 

Herbstzeitlose

©  Ludwig Pürmayr

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

Die Herbstzeitlose ist in Mitteleuropa weit verbreitet, ihr Vorkommen erstreckt sich beispielsweise über Österreich, Deutschland, Irland, England, Polen, Bulgarien, Türkei. Sie wächst vom Tiefland bis in die Voralpen, bis etwa 1.700-2.000 m Seehöhe. Ihr Lebensraum sind hauptsächlich Wiesen, sie ist aber auch in lichten Wäldern zu finden, wenn sie halbschattig und feucht sind.

Ähnliche Arten

Autor: Daniela Friesacher

Verwechsungsgefahr besteht bei den Knollen mit jenen der Wildzwiebel, die Blätter werden mit jenen von Wildkräutern wie Bärlauch verwechselt.

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Pflanze mit großer, unterirdischer Knolle, aus der direkt Blütenblätter ohne Stängel wachsen.
Blüten und Blätter kommen zeitlich getrennt vor. Die Blätter sind länglich-lanzettlich, hellgrün glänzend, bis 30 cm lang und 4 cm breit. Die Blüten bestehen aus sechs rosavioletten langen Blütenblättern, ähnlich der des Krokus, haben aber sechs Staubgefäße.

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

Diese mehrjährige Pflanze bringt im Frühling die Blätter und im Herbst die Blüten hervor, wenn die Blätter schon lange vor der Blütezeit gewelkt sind. Die Blüten kommen im Herbst (zwischen September und Oktober) mit einer langen, stielähnlichen Perianthröhre (Blütenblätter unten verwachsen) ohne weitere Blätter direkt aus dem Boden. Die Früchte erscheinen zusammen mit Laubblättern im Frühling. Die Fruchtkapsel ist grün und 3-5 cm lang. Die unscheinbaren (aber sehr giftigen) Samen verbergen sich am Boden der Blätter.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Das Massenvorkommen der Herbstzeitlose wurde aufgrund seiner Giftigkeit von Mahdwiesen zurückgedrängt, aus bewirtschafteten Gegenden wurde die Herbstzeitlose ausgerottet. Vereinzelt kommen jedoch noch Massenvorkommen in extensiv behandelten, naturbelassenen Wiesen vor.
Da sie durch Berührung und Verzehr eine hohe Gefahr sowohl für Tiere als auch für Menschen (besonders gefährdet sind Kinder) darstellt, ist in Wiesen in Siedlungsgebietnähe Vorsicht angebracht. In Siedlungsnähe sollten Vorkommen durch Schutzräume für die Herbstzeitlose ausgewiesen und eventuell beschildert werden.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Wolfgang Holzner

Die Herbstzeitlose ist ein giftiges Wiesenbeikraut, fruchtet vor der ersten und blüht nach der letzten Mahd. Das Gift bleibt auch nach dem Trocknen im Heu enthalten, aber es wird normalerweise vom Vieh nicht gefressen. Das Gift – Colchicin – ist in der ganzen Pflanze enthalten, in starker Dosis aber vor allem in Blüten und Samen. Der Gehalt schwankt im Verlauf des Jahres und steigt mit der Reifung des Samens und bleibt beim Trocknen erhalten.

Unfreiwillige Vergiftungen von Menschen gibt es immer wieder, dies kommt durch die Verwechslung der Knolle mit einer Wildzwiebel zustande, oder wenn ihre Blätter mit Bärlauch verwechselt werden. Wenn die Vergiftung nicht sofort erkannt und ernst genommen wird, kann sie bis zum Tod führen.

Anwendung in der Medizin: Colchicin ist ein Zellgift. Es hemmt die Vermehrung der Zellen, z.B. der Leukozyten (= Weiße Blutkörperchen). Colchicin hemmt die Beweglichkeit und damit auch das Einströmen von weißen Blutkörperchen in entzündlich verändertes Gewebe. Diese darauf beruhende entzündungshemmende Wirkung wird für die Behandlung des akuten, mit anderen Mittel nicht beherrschbaren Gichtanfall ausgenützt. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist das Mittelmeerfieber, eine Erbkrankheit.
Ein Problem ist seine fruchtschädigende (bei Frauen) und zeugungsschädigende (bei Männern) Wirkung.

Literaturhinweise

Autor: Daniela Friesacher

GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München.
GIBBONS, BROUGH (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Blütenpflanzen. Stuttgart, Kosmos.
HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Herbstzeitlose

deu

Herbst-Zeitlose