Autor dieses Artsteckbriefes: Julia Kropfberger
Rosa gallica Linnaeus
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Kurzinfo |
Die wilde Essigrose ist eine wichtige, seit vielen Jahrhunderten kultivierte und robuste Rosenart, von der viele unserer heutigen Garten-Rosen abstammen. |
Schutzprojekte des Naturschutzbundes |
Der Naturschutzbund OÖ startete gemeinsam mit dem Naturpark Obst-Hügelland im Jahr 2007 ein Artenschutzprojekt Rosa gallica, welches den Erhalt und die Vermehrung der in diesem Naturpark vorkommenden Essig-Rosen-Bestände zum Ziel hat. |
Verbreitung und Lebensraum |
Die Essig-Rose wächst in trockenen, lichten Gebüschen und Eichen- Hainbuchenwäldern, an warm-trockenen Waldrändern und Böschungen sowie auf Halbtrockenrasen von der collinen (Hügel-) bis in die montane (Berg-) Höhenstufe. Als Untergrund bevorzugt sie trockene bis wechselfeuchte, basenreiche, oft kalkhaltige, humose Lehm- und Tonböden. Sie ist eine Licht- bzw. Halbschattenpflanze. In Österreich ist sie nur selten bis sehr selten anzutreffen. |
Beschreibung |
Die Essig- Rose ist ein kleiner Strauch mit aufrechtem Wuchs, der eine Höhe von 30 bis 80 cm erreichen kann. Der Stamm und die Zweigachsen sind mit verschiedenartigen Stacheln besetzt: 4-6 mm lange, sichelförmig gebogene Stacheln, zudem Nadelstacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen. Die Laubblätter sind 5- zählig zusammengesetzt, die einzelnen Blättchen sind ledig-starr. |
Gefährdung und Schutz |
Die Essig- Rose ist auf der Rote Liste gefährdeter Pflanzen Österreichs als gefährdet angeführt. Sie ist durch die Zerstörung ihrer Wuchsstandorte, z.B. durch Umwandlung von Laub- in Nadelwäldern, Aufforstung von Böschungen und Halbtrockenrasen, in ihrem Bestand gefährdet. Um diese schöne Wildrose erhalten zu können, ist der Schutz ihrer Lebensräume unumgänglich. |
Wissenswertes und Hinweise |
Die Essig- Rose wurde bereits von den Römern sowohl als Heilpflanze als auch zur Herstellung von Parfüm und Rosenessig verwendet. Für diesen Zweck wurden die Rosen in Plantagen angebaut. Ihren zweiten Namen Apothekerrose verdankt sie der Tatsache, dass sie auch im Mittelalter von den Apothekern sehr geschätzt wurde. So wurde sie gegen Kopfschmerzen, Erbrechen, Ruhr und Fieber sowie zur Wundheilung, als Stärkungs- und mildes Abführmittel eingesetzt. Verwendet wurden nicht nur die Blüten und die Früchte, sondern auch die Blätter, das Holz, die Rinde und sogar die Wurzeln. |
Literaturhinweise |
Exkursionsflora Österreich, Lichtenstein, Südtirol |