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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher

Iris sibirica  Linnaeus

 

Sibirische Schwertlilie

©  Harald M.

 

Sibirische Schwertlilie

©  Nino Maierhofer

 

Sibirische Schwertlilie

©  Andreas Millinger

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

Der Verbreitungsschwerpunkt der Sibirischen Schwertlilie ist im Osten. Das Verbreitungsband zieht sich vom Westen Deutschlands, Ostfrankreich über Mittel- und Osteuropa bis nach Sibirien, aber die Vorkommen sind nur mehr zerstreut anzufinden. Auch in Österreich kommt sie sehr selten bis zerstreut vor. Sie ist bis in eine Höhe von 1300 m zu finden.

Auf feuchtem Grasland, in Sumpfwiesen, in Flachmooren, Auen und regelmäßig überschwemmten Gebieten mit einem dynamischen Feuchtigkeitsverlauf ist die Sibirische Schwertlilie vorwiegend zu finden. Sie besiedelt kalkhaltige, feuchte bis nasse Böden. Bevorzugt wachsen die Schwertlilien auf ungedüngten Wiesen, Flußauen und in lichten Laubwäldern. Als Standort bevorzugt sie sonnige bis halbschattige Plätze, die kühl und luftfeucht sind. Sie gedeiht am besten auf einem frischen bis feuchten Boden, der nährstoffreich und lehmig ist. Auf Sumpfwiesen bildet diese Sumpfpflanze gelegentlich ausgedehnte Bestände aus.

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Die Sibirische Schwertlilie ist eine mehrjährige, kräftige Staude mit Wurzelstock, aus dem schmale, grasartige Blätter wachsen. Im Gegensatz zu anderen Iris-Arten weisen die Blätter nicht die übliche breite Schwertform (der namensgebende Teil der Pflanze) auf, sondern sind grasähnlich und nur zwei bis sechs Zentimeter breit. Die im Mai erscheinenden Blüten sind violettblau mit weißgelbem, blau geadertem Grund und 6-8 cm im Durchmesser. Zur Blütezeit ist der Stängel länger als die Blätter.

Im Mai und Juni trägt die Sibirische Schwertlilie eine bis drei Blüten. Die typische Irisblüte besteht aus sechs Blütenblättern, den drei inneren „Domblättern“, die nach oben stehen und den drei äußeren Hängeblättern, die bei manchen Arten kamm- oder bartförmige Haare tragen. Das Farbspektrum reicht von weiß über gelb bis blau, violett, Mischtönen und mehrfarbigen Kombinationen, die Höhe von 15 Zentimetern bei den Zwergschwertlilien bis zu mehr als einen Meter bei der Sibirischen Schwertlilie.

Größe

Autor: Daniela Friesacher

Mit einem hohlen, aber kräftigen Stängel wachsend, kann diese mehrjährige Pflanze durchaus 80 cm an Höhe erreichen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Trotz ihrer Schönheit ist die Sibirische Schwertlilie in ihrem Bestand bei uns stark bedroht. Entwässerung von Wiesen und Mooren, Aufgabe extensiver Landnutzungsformen sowie Straßen- und Siedlungsbau führten vielerorts zum Verschwinden der Art. Zum einen schränkt das Trockenlegen von Feuchtwiesen ihren Lebensraum ein, zum anderen werden heute Wiesen früher abgemäht, bevor die Pflanze ihre Vegetationsperiode durchlaufen hat. Die Sibirische Schwertlilie wurde durch die intensive Bewirtschaftung ihrer Standorte stark dezimiert. Eine extensive Landwirtschaft (Mähen der Wiesen, Abtransport des Mähgutes, keine Düngung) begünstigt hingegen ihre Verbreitung. Die Sibirische Schwertlilie steht unter Naturschutz. Im steirischen Ennstal beherbergen Iriswiesen den EU-geschützten Wachtelkönig.
Oft werden Zuchtformen der Sibirische Schwertlilie und der ähnlich aussehenden Deutschen Schwertlilie aufgrund ihrer Schönheit von Menschen an neuen Standorten in freier Natur ausgebracht, was aber die heimische Flora verfälscht und verboten ist.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Daniela Friesacher

Die geschützte Sibirische Schwertlilie wird aufgrund ihrer Schönheit mitunter abgeschnitten und in Vasen gegeben – wo sie aber rasch verwelkt. Man verwildert sie meist mit wenig Erfolg an Teichrändern, wobei sie aber anderen Arten wie z.B. Gräsern gegenüber nicht sehr durchsetzungsfähig ist. Bei geeigneten Bedingungen kann sie auch an Teichrändern einen großen Host bilden, der aber oftmals verkahlt. Mittlerweile wird die Sibirische Schwertlilie in vielen Sorten gezüchtet, die sich in Färbung und Blütengröße unterscheiden. Auch als Heilpflanze findet die Schwertlilie, deren Wurzelstock Veilchenwurzel genannt wird, Verwendung. Der Wurzelstock enthält Stärke, ätherische Öle und nach Veilchen riechende Gerbstoffe, welche harntreibend und verdauungsfördernd wirken. Der Wurzelstock wird in Pulverform Hustentees und diversen Pulvern zugegeben.
Zur Giftigkeit: In der Sibirischen Schwertlilie wurden Triterpene vom Typ des alpha-Irigermanal nachgewiesen.

Literaturhinweise

Autor: Daniela Friesacher

GIBBONS, BROUGH (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Blütenpflanzen. Stuttgart, Kosmos.
HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Sibirische Schwertlilie