Autor dieses Artsteckbriefes: Wolfgang Holzner
Prunus spinosa Linnaeus
| ||
Verbreitung und Lebensraum |
Ganz Österreich; etwas wärmebedürftig aber sehr sonnenhungrig, steigt daher im Gebirge nur auf Sonnhängen und in sommerwarmen Lagen über 1.000m Seehöhe; dagegen anspruchslos, was den Untergrund betrifft, meidet aber ausgesprochen nährstoffarme, saure und nasse, sich schwer erwärmende Böden. |
Charakteristische Merkmale |
Achte im Winter auf Wuchshöhe, Zweigfarbe, Dornen und Knospen, im Frühling zusätzlich auf die Blüte vor den Blättern bzw. im Herbst auf die Früchte (Form, Größe) und den sich nicht lösenden Kern. |
Ähnliche Arten |
Die Unterscheidung von den sehr vielfältigen Übergangsformen (Hybriden?) zu Zwetschke, Kirschpflaume, und anderen nah verwandten alten Obstgehölzen ist sehr heikel und nur etwas für Spezialisten (und die sind sich nicht einig). Daher nur Vorkommen als Schlehdorn melden, bei denen die hier angegeben Merkmale alle zutreffen; das Vorkommen abweichender Exemplare kann unter Anmerkungen mitgeteilt werden. |
Beschreibung |
Kleiner Strauch, oft mehrstämmig und von nach außen zu kleiner werdenden, aus Ausläufern stammenden Tochterpflanzen umgeben; dunkle Rinde;
Winterknospen stecknadelkopfgroß, meist zu mehreren dicht gedrängt; Zweigenden oft als Dornen ausgebildet; |
Größe |
Typische Schlehen werden meist nur etwa 1,5 m hoch, auf mageren, trockenen Standorten bleiben sie sogar viel kleiner und krüppelig; nur in Ausnahmefällen, v.a. im Schatten bis 3m. |
Lebensweise |
Wird die Schlehe überschattet, so kommt sie nicht mehr zum Blühen und stirbt nach einigen Jahren ab. |
Gefährdung und Schutz |
Der Schlehdorn ist ein Kind der vielfältigen Kulturlandschaft. Daher ist sie einerseits durch Entfernen von Hecken, Wegbaggern von Rainen, Verlagern der Feldwege dicht an den Waldrand, sodass kein Platz für einen Waldmantel bleibt, gefährdet; umgekehrt verschwindet die Schlehe aber auch, wenn die Nutzung, bzw. Pflege aufgegeben wird, weil sie dann von höherwüchsigen Gehölzen weggeschattet werden kann. |
Wissenswertes und Hinweise |
Der Schlehdorn ist zwar weit verbreitet und vielen Landschaften nicht selten gerade aber von häufigen Arten ist die Verbreitung nicht ganz genau bekannt, da zu wenig auf sie geachtet wird. Man nimmt es als selbstverständlich, dass sie da sind und daher fällt auch ihr Fehlen nicht weiter auf. |
Literaturhinweise |
Georg SCHRAMAYR, Klaus WANNINGER: Die Schlehe. Amt der NÖ Landesregierung (LF6), 2008 www.rgv.or.at |