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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher

Pinus cembra  Linnaeus

 

Zirbe (Pinus cembra)

©  Luc Mühl

 

Zirbe (Pinus cembra)

©  Oliver S.

 

Zirbe (Pinus cembra)

©  Maria Zacherl

 

 

Kurzinfo

Autor: Daniela Friesacher

Die Zirbe - auch Zirbelkiefer oder in der Schweiz Arve genannt - erhielt ihren Namen vor etwa 500 Jahren. Er leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen ab und bedeutet etwa "wirbeln" oder "sich im Kreis drehen".
Bereits in römischer Zeit hatte die Zirbe große Bedeutung als Fruchtbarkeitssymbol und war ein Sinnbild für Unsterblichkeit.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

Ursprünglich war die Zirbe in großer Zahl in den Zentralalpen und Karpaten beheimatet, heute hat sich ihr Gebiet drastisch auf ein paar Restbestände verkleinert. Größere Bestände finden sich heute in Österreich nur noch in den Hohen Tauern, den Ötztaler Alpen und den Seetaler Alpen. In Deutschland und der Schweiz gibt es weitere Bestände.

Die Zirbe besiedelt bevorzugt sauer-humose Steinböden in kalt-kontinentalen Klimalagen. Sie kommt natürlich zwischen 1700 bis zur Waldgrenze (außerhalb der Alpen bis 3000 m) vor.

Ähnliche Arten

Autor: Daniela Friesacher

Die Föhre ist eine nahe Verwandte der Zirbelkiefer, weist aber eine breitere und rundere Wuchsform auf. Ihre Spitzen sind nicht wie bei der Zirbe nach oben gebogen, sondern die Äste neigen sich leicht abwärts.

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Die Krone der Zirbe ist säulenförmig und mit stumpfer Spitze. Besonders bei älteren Bäumen, die lange frei gestanden sind, erscheint die Kronenform sehr unregelmäßig. Die waagrecht abstehenden Äste sind verhältnismäßig kurz, aber sehr gedrungen, was alles auf einen Wuchsort mit Wind- und Schneeeinfluss hinweist. Meist sind die äußeren Astspitzen nach oben gebogen. Die Rinde ist anfangs glatt und grünlich-grau und später zunehmend rau und schuppig. Ältere Bäume erkennt man an ihrer bräunlichen Rinde, die breite, rötliche Furchen zwischen den Feldern aufweist. Die Triebe sind grünlich und mit dichter Behaarung besetzt. Die langen Nadeln wachsen jeweils zu fünft aus den Kurztrieben und sind sehr weich und biegsam. Sie verbleiben 3-5 Jahre auf dem Baum, bevor sie absterben und abfallen.

Größe

Autor: Daniela Friesacher

Die Zirbe ist ein stattlicher Nadelbaum mit Wuchshöhen bis über 20 m, seltener auch noch höher (35 m).

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

Die Entwicklung der Zirbe und auch ihr Wachstum gehen langsam voran. Es dauert 50 Jahre und mehr, bis eine Zirbe zu blühen beginnt. Die Zirbe ist einhäusig getrenntgeschlechtig, d.h. dass sie sowohl männliche als auch weibliche Blüten an einem Baum trägt.
Die Blütezeit ist von Mai bis Juli, wobei die Blüten nur im oberen Kronenbereich angesetzt werden. Die männlichen Blüten stehen zu mehreren dicht gedrängt an der Basis der jüngsten Langtriebe. Sie sind rotbraun, später gelb und bis zu zwei Zentimeter lang. Die weiblichen Blütenstände sind blauviolett und stehen zu mehreren an den Spitzen der Langtriebe. Die Samen reifen erst im zweiten Jahr von September bis Oktober. Im Durchschnitt wird die Zirbe 200-400 Jahre alt, es kommt aber nur alle 6-8 Jahre zur Samenbildung.

Die Zirbe ist empfindlich gegen Frosttrocknis, Kronenbruch durch nassen Frühjahrsschnee, Verbiss- und Fegeschäden. Daher wächst sie hauptsächlich an Kuppen, Felsen oder windgeschützten Rücken. Da sie in der Jugend besonders langsamwüchsig ist, ist sie lange durch Schneeschimmel bedroht. Sie ist aber sehr gut an kalte Winter angepasst und verträgt Temperaturen bis -50°C.

Die Zirbelkiefer steht in enger Lebensgemeinschaft mit dem Tannenhäher, dessen Hauptnahrungsquelle die Samen der Zirbe (Zirbelnüsse) sind. Der Tannenhäher ist maßgeblich an einer natürlichen Verjüngung der Bestände beteiligt und verbreitet diese über die Waldgrenze hinaus. Er legt ab August zahlreiche Vorratsverstecke mit Zirbensamen an. Dabei bevorzugt er weichen oder lockeren Untergrund. Etwa aus 20 % der versteckten Zirben-Sämlinge wachsen Keimlinge, da sie der Tannenhäher im Winter nicht wieder findet.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Die Zirbe profitiert von der Ausbreitung durch den Häher, auch wenn ein Teil der Samen vielleicht gefressen wird. Der Tannenhäher sucht sich genau solche Stellen zum Anlegen der Vorräte, die auch die Zirbe zum Wachsen benötigt. Würde die Zirbe ihre Samen über Wind verbreiten, würde ein Großteil der Samen keinen geeigneten Keimplatz finden. Grund dafür ist, dass nach dem Rückgang der Beweidung die Rasen- und Strauchdecken dichter geworden sind und die Zirbe nur selten die für die Keimung notwendigen vegetationslosen Stellen findet.

Die Zirbe zählt zu den gefährdeten Nadelbaum-Arten. Dies lässt sich einerseits durch Verlust von geeigneten Lebensräumen, andererseits durch ihr langsames Wachstum und die seltene Samenbildung begründen. Einerseits wurde das Zirbenholz von den Menschen zum Bau von Holzhütten, Holzverkleidungen und als Möbelholz genutzt, andererseits verwendete man die Samen früher zum Essen. Heute noch macht man Zirbenschnaps mit ihnen.

Heute ist dieser Baum bei uns geschützt. So ist in Oberösterreich und Kärnten das Ernten der Zirbenzapfen verboten, in Steiermark und Tirol allerdings noch erlaubt.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Daniela Friesacher

Das Holz der Kiefer ist sehr harzreich und bewahrt noch nach Jahren der Verarbeitung seinen charakteristischen Duft.

Literaturhinweise

Autor: Daniela Friesacher

GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München. Schmeil-Fitschen (2000): Flora von Deutschland und angrenzender Länder. Quelle&Meyer, Wiebelsheim.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Arve

deu

Zirbel-Kiefer

deu

Zirbe