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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Julia Kropfberger

Taxus baccata  Linnaeus

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Eibe (Taxus baccata)

©  Luise L.

 

Eibe (Taxus baccata)

©  Christine Lillegg

 

Eibe (Taxus baccata)

©  Christine Lillegg

 

 

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Eibe (Taxus baccata)

©  Hubert Salzburger

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Julia Kropfberger

Die Eibe ist vor allem im westlichen bis zentralen Mitteleuropa verbreitet. Bis zur letzten Eiszeit war sie in ganz Europa vermehrt vertreten. Danach wurde sie mit Ausbreitung der konkurrenzstarken Buche sowie durch eine starke Rodung der Eibenwälder im Mittelalter auf relativ geringe Restbestände in meist schwerer zugänglichen und dünner besiedelten Gebirgsregionen zurückgedrängt. In Österreich ist sie heute - zerstreut bis selten - in allen Bundesländern zu finden. Häufig wird sie auch als Ziergehölz in Gärten, Friedhöfen und Parks angepflanzt.

Die Eibe bevorzugt frische, nährstoffreiche Böden in ozeanischer, feuchter Klimalage, meidet dagegen inneralpine oder östlich-kontinentale Bereich. Sie bevorzugt Kalkstandorte, wächst aber auch auf Braunerde-Böden. Sie kommt in schattigen Buchen- und Edellaubmischwäldern in der montanen Höhenstufe vor. Die Eibe gilt als schattenresistent, kann bei zu geringem Lichtgenuss jedoch nicht blühen und demnach auch nicht fruchten.

Ähnliche Arten

Autor: Julia Kropfberger

Bei ungenauer Betrachtung können junge Edel-Tannen (Abies alba) mit Eiben verwechselt werden. Im Gegensatz zur Tanne sind die Nadeln der Eibe aber deutlich zugespitzt (Tanne: gekerbte Nadelspitze). Auch die unterseitigen Wachsstreifen und der aromatische Duft der Tanne fehlen der Eibe.

Beschreibung

Autor: Julia Kropfberger

Die Eibe ist ein immergrüner Baum, seltener auch Strauch, der eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen kann. Sie wächst sehr langsam und erreicht ihre Maximalhöhe erst ab etwa 200 Jahren. Gleichzeitig kann die Eibe auch sehr alt werden: Höchstalter von 600 bis 750 Jahren sind verbürgt.
Als einzige europäische Nadelholzart besitzt die Eibe ein gutes Ausschlagvermögen und lässt sich auch mit Stecklingen vermehren. Der knorrige Stamm wird von einer rotbraunen, sich im Alter in dünnen Längsschuppen ablösenden Borke umgeben. Häufig findet man Eiben mit mehreren miteinander verwachsenen Stämmen, sogenannten Komplexstämmen.
Die Baumkrone ist wie das Gesamtbild des Stammes durch die lang abstehenden Äste unregelmäßig geprägt. Die oberseits dunkelgrünen, glänzenden Nadeln sind in einer Ebene angeordnet (gescheitelt), flach, kurz zugespitzt, 15- 30 mm lang und etwa 2 mm breit. Die Unterseite der Nadeln ist matt-hellgrün.
Eiben sind zweihäusig (diözisch), das heißt, es gibt männliche Individuen, die nur männliche Blüten tragen und weibliche Individuen, die nur weibliche Blüten besitzen. Zur Blütenbildungen kommt es ab dem 20. Lebensjahr. Die männliche Blüte besteht aus 6 – 14 kätzchenartig angeordneten Staubblättern, die weibliche aus einer endständigen Samenanlage. Die Eibe blüht im März/ April. Der Pollen der männlichen Blüten wird durch den Wind verbreitet. Nach der Befruchtung reift der Samen bis in den Herbst in einem erst grünen, später roten, fleischigen Samenmantel (Arillus), welcher den Samen becherförmig umgibt. Die Ausbreitung der Samen erfolgt durch Vögel, die vom süßen Arillus angelockt werden. Um keimfähig zu werden, müssen die Samen einem bestimmten Säuregrad ausgesetzt werden, dies geschieht im Vogeldarm. Die Samen werden unverdaut und keimfähig ausgeschieden.
Die Eibe ist als einzige heimische Baumart giftig. Sie enthält giftige Alkaloide (z.B. Taxin) sowie das Glykosid Taxacatin. Besonders hoch ist die Konzentration in den Nadeln. Schon 50 bis 100 Gramm können beim Menschen zu tödlichen Vergiftungen führen, auch für Pferde und andere Haustiere ist die Eibe bereits in geringen Mengen giftig. Für das Schalenwild sind Eibennadeln hingegen ein wohlschmeckender und ungefährlicher Leckerbissen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Julia Kropfberger

Heute steht die Eibe in vielen Ländern Europas unter Naturschutz. Auch in Österreich gilt sie als – an natürlichen Standorten – gefährdet und steht deshalb auf der „Roten Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen Österreichs“.
Ursachen für die Gefährdung der Eibe in der Vergangenheit sind neben der Übernutzung der Eibenbestände im Mittelalter auch die gezielte Bekämpfung der als „Unholz“ und Pferdegift verschrienen Eibe. Weitere Gründe für die Seltenheit der Eibe sind die Umstellung der Forstwirtschaft von plenterartigen Eingriffen zur schlagweisen Wirtschaft, die die langsam wachsende, gegen plötzliche Freistellung empfindliche Eibe benachteiligt.
Heute ist der Wildverbiss die größte Gefahr für die Eibe: Durch überhöhte Schalenwildbestände (Hirsche, Rehe) ist vor allem die Verjüngung dieser seltenen heimischen Baumart gefährdet.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Julia Kropfberger

Der Name Eibe entstand wahrscheinlich aus dem althochdeutschen Wort iwa für Bogen.
Aussehen und Giftigkeit der Eibe gaben schon früh Anlass für viele Legenden. Schon seit dem Altertum gilt sie als Baum des Todes und ist deshalb oft auf Friedhöfen zu finden. Früher wurden Eibenzweige ins Leichentuch gesteckt und oftmals trug man bei Leichenbegängnissen Eibenkränze. Auch allerlei Zauber und Aberglauben wurde um dem Baum gesponnen. So glaubte man lange Zeit, dass zerstoßene Taxusblätter, die mit Bier zu nehmen seien, als Mittel gegen Tollwut, Schlangenbisse und Insektenstiche helfen würden.

Ein Inhaltsstoff der Eibenrinde, das Taxol, ist ein hochwirksames Antikrebsmittel. Ärzte setzen die Substanz seit Anfang der 90er Jahre sehr erfolgreich bei Brust- und Eierstockkrebs ein.

Das dichte, harte und schwere Holz der Eibe ist harzfrei, äußerst zäh, extrem elastisch und dabei leicht zu bearbeiten sowie sehr dauerhaft. Wegen seiner speziellen Eigenschaften wurden vor der Erfindung des Schießpulvers riesige Mengen an Bögen und Armbrüste aus Eibenholz gefertigt. So exportierte ein Nürnberger Konsortium im Jahre 1559/60 nicht weniger als 36.650 Eibenbogen aus Oberösterreich. Dies führte zu Übernutzungen und teilweise auch zur Vernichtung von Eibenbeständen. Nur in schwerer zugänglichen und dünner besiedelten Gebirgsregionen konnten sich größere Eiben- Bestände halten. Aber auch zur Herstellung von Möbeln, Schnitzereien und Holzblasinstrumenten fand und findet das wertvolle Holz vielfach Verwendung.

Literaturhinweise

Autor: Julia Kropfberger

BLV Bestimmungsbuch - Bäume und Sträucher; Ulrich Hecker, BLV Verlagsgesellschaft; München Wien Zürich 1995
Exkursionsflora Österreich, Lichtenstein, Südtirol; Manfred Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald; Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesregierung; Linz 2005

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Eibe

deu

Himalaya-Eibe

deu

Europäische Eibe

eng

Himalayan Yew

fra

If d'Himalaya

hin

Bami

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Thuno

ita

Tasso dell'Himalaia

Hoyas de Tejo del Himalaya

Foglie di tasso dell'Himalaia

Folia Taxi

Himalayan Yew leaves

Taxus-wallichiana-Blätter

Feuilles d'If d'Himalaya

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