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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher

Cypripedium calceolus  Linnaeus

 

Frauenschuh

©  Luc Mühl

 

Frauenschuh

©  Karin Whitmore

 

Frauenschuh

©  Harald M.

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

In Europa (Nord-, Mittel- und Osteuropa) und Asien vorkommend, in einem Verbreitungsband von Deutschland bis Japan. Der Frauenschuh besitzt Verbreitungsschwerpunkte wie in Süddeutschland, gilt aber in manchen Regionen als ausgerottet.
In Österreich kommt er weit verbreitet vor, wenn auch meist in geringer Zahl. Viele der Vorkommen sind zu weit voneinander getrennt und weisen eine zu geringe Anzahl von Individuen auf, sodass man von einer gefährdeten Art sprechen muss.

Sein Vorkommen beschränkt sich auf Kalkböden. Der Frauenschuh bevorzugt halbschattige Standorte in Wäldern oder Lichtungen, kommt aber auch in Auen und an Bachufern vor. Im Allgemeinen meidet er heiße, lufttrockene und gedüngte Standorte. Er besiedelt sowohl Tieflagen als auch Latschengebiete bis in 1.700 m Seehöhe.

Interessante Links

Autor: Daniela Friesacher

ELLMAUER (2005): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzgüter
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10094868/bdcad70a/Ellmauer.
Band "Populaere" Texte.pdf
MÜLLER-KROEHLING et al. (2005): Artenhandbuch der für den Wald relevanten Tier- und Pflanzenarten des Anhanges II der Flora-Fauna-Habitat – Richtlinie und des Anhanges I der Vogelschutz-Richtlinie in Bayern. http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/
sonstige_veroeffentlichungen/natura_2000/04.php

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Der behaarte, meist ein wenig gebogene Stängel kann 20-60 cm hoch werden und trägt meist 1 oder 2, nur selten 3 oder gar 4 Blüten. Die auffälligen Blüten zählen zu den größten der heimischen Flora und besitzen eine bis zu 4 cm große, zitronengelbe Lippe. Diese Lippe ist der namensgebende Teil dieser Blume, denn sie ist zu einem bauchigen Schuh umgeformt. Die seitlichen Blütenblätter sind rotbraun. Die Blätter sind breit, elliptisch und kräftig geadert.

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

In Österreich beginnt die Blütezeit je nach Höhenlage zwischen Anfang Mai und Anfang Juli. Die vieljährige Pflanze ist in ihrer Entwicklung sehr langsam und wie alle Orchideenarten benötigt auch der Frauenschuh dafür eine Vergesellschaftung mit „Ammenpilzen“. Erst 3-4 Jahre nach der Rhizombildung erscheint das erste Laubblatt, zur erstmaligen Blüte kommt es nach weiteren 3-5 Jahren, manchmal erst nach insgesamt 14 Jahren. Bei optimalen Bedingungen und Lichteinfall bildet die Art aufgrund vegetativer Vermehrung durchaus üppige Bestände.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Als NATURA 2000-Art (Anhang II) steht der Frauenschuh und insbesondere der Lebensraum, in dem der Frauenschuh vermehrt vorkommt, unter besonderem Schutz. Hauptgrund für das Aussterben des Frauenschuhs in der Vergangenheit war das Aufforsten und Zuwachsen von lichten Waldplätzen. Viele der Pflanzen wurden von Blumenliebhabern für ihre eigenen Gärten ausgegraben. Als weitere Folge stellen zu kleine und isolierte Populationen eine Ursache für das Aussterben dar.

Oftmals reicht lokal als Schutz das strikte Verbot von Ausgraben und Abpflücken und eine strenge Kontrolle dieses Verbots. Vielerorts erfolgt die Kontrolle durch Orchideenvereine und Naturschützer. Weiters sollte in den Wäldern eine ausreichende Anzahl von lichten Stellen vorhanden sein, um den Pflanzen ein Blühen zu garantieren. Waldlichtungen sollen nicht gedüngt werden, was oftmals geschehen ist, um Wildfutterplätze zu errichten. Da der Frauenschuh vom Vorhandensein bestäubungsfähiger Insekten (zumeist Sandbienen) abhängig ist, müssen in der Umgebung geeignete Nistböden vorhanden sein. Diese Bereiche müssen Sand, sandigen Lehm oder Schluff als Boden aufweisen und dürfen nicht weiter als 500-800 m vom Frauenschuh-Vorkommen entfernt sein.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Daniela Friesacher

Durch die große, pantoffelförmige Blüte zählt diese Orchidee zur Gruppe der Kesselfallenblumen. Die durch die Blüte angelockten Insekten, meist handelt es sich hierbei um Sandbienen, rutschen durch den glatten Blütenrand in den Schuh. Diese im Schuh gefangenen Insekten gelangen nur über zwei Öffnungen seitlich der Narben wieder ins Freie, wobei sie den mitgebrachten Pollen abladen und neuen aufnehmen.

Literaturhinweise

Autor: Daniela Friesacher

GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München.
GIBBONS, BROUGH (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Blütenpflanzen. Stuttgart, Kosmos.
HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.
REDL, K. (1999): Orchideen im Gesäuse. Hrsg. Verein Nationalpark Gesäuse und Bundesministerium für Umwelt Jugend und Familie.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Europäischer Frauenschuh

deu

Gelber Frauenschuh

deu

Marienfrauenschuh

deu

Frauenschuh

deu

Echter Frauenschuh