Autor dieses Artsteckbriefes: Gernot Neuwirth
Sorbus torminalis (Linnaeus) von Crantz
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Kurzinfo |
Die Elsbeere ist eines der "Juwele" europäischer Wälder: der Baum ist nur selten zu finden und das Holz erzielt hohe Preise. Der traditionelle Anbau zur Fruchtgewinnung in den Streuobstwiesen des Wienerwaldes ist eine Besonderheit in Mitteleuropa. Das Überleben der Elsbeere ist stark gefährdet: Wildtiere fressen die Jungpflanzen. |
Verbreitung und Lebensraum |
West-, Süd-, und Zentraleuropa, Nordafrika, Kleinasien, Kaukasus. |
Hilfe zur Bestimmung |
Die einzelne Blüte zeigt den typischen Aufbau eines Rosengewächses, zu deren Familie die Elsbeere gehört. Die unbehaarte Winterknospe schimmert gelblich-rot und hat im Gegensatz zu den ovalen bis spitzen Knospen der Artverwandten Speierling und Vogelbeere eine gedrungen-kugelige Form. Die Rinde des jungen Baumes ist oliv-grau und glatt, während der Altbaum die bekannte "Birnbaumstruktur" der Rindenschuppen zeigt. |
Ähnliche Arten |
Die Elsbeere ist durch ihre charakteristischen Blätter sehr gut von den anderen Arten der Gattung Sorbus unterscheidbar, die zum Teil gefiederte Blätter zeigen (Bsp.: Vogelbeere). Allerdings bildet sie Bastarde mit der Mehlbeere (Sorbus aria), die besonders am Alpen-Ostrand sowie im Norden Niederösterreichs (Thaya-Tal) zu finden sind. Von den regelmäßig gelappten Ahornarten lassen sich die Blätter leicht unterscheiden. |
Beschreibung |
Dunkelgrüne Blätter mit spitzen, gesägten, ungleich großen Lappen. Die Herbstfärbung reicht von Rostbraun über Rot bis leuchtend Gelb. Mitte bis Ende Mai erscheinen die weißen Blüten als auffällige, filzig behaarten Doldenrispen, an welchen 1,5 bis 2 cm große, rötlich -olivbraune, rundliche bis ovale Früchte bis zum Oktober heranreifen. |
Gefährdung und Schutz |
Die Umwandlung von Nieder- und Mittelwäldern in dicht aufwachsende Hochwälder machen der Elsbeere das Überleben schwer. Die Fokussierung auf ein enges Spektrum an Massen-Holzprodukten in der Forstwirtschaft leistet der Gefährdung weiteren Vorschub. Aufklärung der Eigentümer, Weiterbildung des Forstpersonals und Unterstützung bei Waldpflege (Biodiversität) und Wertschöpfung haben in jüngster Zeit aber eine Trendwende eingeleitet. |
Wissenswertes und Hinweise |
Elsbeeren sind Einzelgänger, selten in kleinen Trupps zu finden. Das führt zu Problemen bei der Vermehrung, wenn die Entfernung zum Paarungspartner zu groß wird. Same und Sämling sind stark gefährdet durch Insekten, Nagetiere, Wildtiere und Pilze. Die künstliche Anzucht ist erfolgreich möglich. Heimisches Saatgut (Mangelware!) ist unbedingt zu bevorzugen. |
Literaturhinweise |
Kausch, W., 1994. Die Elsbeere - Sorbus torminalis Crantz. Verlag Kausch, Göttingen. 263 Seiten. (Bestellung: http://www.corminaria.de/) |