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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Gernot Neuwirth

Narcissus radiiflorus  Salisbury

 

Stern-Narzisse

©  Johanna Steinberger

 

Stern-Narzisse

©  Ludwig Pürmayr

 

Stern-Narzisse

©  Martin Strasser

 

 

Kurzinfo

Autor: Gernot Neuwirth

Die giftige Zwiebelpflanze kommt nur noch in wenigen Gebieten, dort aber mitunter massenhaft vor; In Kärnten an wenigen feuchten Karawankenhängen, den so genannten "Narzissenwiesen". Zum Überleben braucht die Sternnarzisse viel Licht, Verbuschung dängt sie aber immer mehr zurück. Die Wiederbewirtschaftung dieser Wiesen und Almen ist daher ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der gefährdeten Art.

Der folgende Steckbrief wurde von DI Gerhild Wulz und Mag. Klaus Krainer verfasst.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Gernot Neuwirth

Die Sternnarzisse beschränkt sich auf die Iberische Halbinsel, Frankreich und Italien. Nachgewiesen wurde die Stern-Narzisse vor allem im Tessin, Südtirol, Kärnten (Karawanken), Krain, Steiermark (Aussee, Steinach und Selztal im Ennstal, bei Admont), Oberösterreich und Niederösterreich (Mariazell, Traisental).

Die Stern-Narzisse tritt stets gesellig, auf feuchten Bergwiesen, in Flußauen, an Abhängen, zwischen Geröll, in Kastanienwäldern, im Gestrüpp von Besenginster oder Besenheide auf. Vereinzelt steigt sie auf 1600 m Seehöhe an. Massenhaft tritt sie in Kalkgebieten an Unterhängen und in seichten Hangrinnen der Mittelhänge auf. In den Nördlichen Kalkalpen Österreichs besiedelt sie beispielsweise vor allem südwest- oder ostgeneigte Hänge, sowie ebene Flächen, in den Südlichen Kalkalpen sind es sowohl Nordost-oder Nordwesthänge als auch südexponierte Hänge. Die Böden sind humusreich, schwach sauer und weisen mittlere Feuchtigkeitsverhältnisse auf.

Ähnliche Arten

Autor: Gernot Neuwirth

Ähnlich der Stern-Narzisse ist die Dichter-Narzisse, deren Perigonzipfel am Grund nur wenig verschmälert, drei Staubblätter tiefer und drei höher eingefügt sind. Zur Zeit der Pollenreife ragen meist nur drei Staubblätter aus der Perigonröhre heraus. Häufig ist diese Art als Zierpflanze kultiviert, sie kommt aber auch verwildert vor.

Beschreibung

Autor: Gernot Neuwirth

Die Stern-Narzisse gehört zur Familie der Amaryllidaceen, bildet eine Unterart der Dichter-Narzisse (Narcissus poeticus) und ist weiß blühend. Die Blätter sind 5-8 mm breit, linealisch, und fleischig. Der Stängel ist hohl, unbeblättert, stilrund oder zusammengedrückt-zweikantig. Die Perigonblätter sind röhrig verwachsen und die Perigonzipfel am Grund keilig verschmälert. Alle sechs Staubblätter sind fast in gleicher Höhe eingefügt.

Größe

Autor: Gernot Neuwirth

Die Pflanze wird 20-50 cm hoch.

Lebensweise

Autor: Gernot Neuwirth

Die Blütezeit liegt je nach Höhenlage zwischen April und Juni. Die Narzissen duften sehr stark und werden von Insekten bestäubt. Die Ausbildung der Samen, die eiförmig, flach und nach 5-6 Wochen reif sind, kostet der Zwiebel Kraft. Die Samen sind schwarz glänzend und ein etwas kräftigerer Wind genügt, die Samen von der Nabelschnur zu lösen und über den Boden zu verteilen. Die Stern-Narzisse ist eine ausdauernde Art, deren adulte Zwiebel bis max. 4,5 cm dick wird. Im 1. Jahr hat die Keimpflanze oft neben dem Keimblatt nur ein Blatt. In diesem Stadium überwintert sie auch.

Gefährdung und Schutz

Autor: Gernot Neuwirth

Die "Narzissenwiesen" sind in der Regel landwirtschaftliche Nutzflächen, die beweidet oder als Heuwiesen genutzt werden. Die Mahd findet nach dem Vergilben der Narzissenblätter statt. Gefährdet sind derartige Lebensräume durch Intensivierung einerseits oder durch Aufgabe der Bewirtschaftung und Verbuschen dieser Wiesenflächen andererseits. Da die Stern-Narzisse eine Lichtzeigerart ist, hat das Verbuschen der Narzissenwiesen den Rückgang dieser Art zur Folge. Laut "Rote Listen gefährdeter Pflanzen Österreichs" (Niklfeld 1999) ist die Stern-Narzissen mit "Gefährdet (3)" für das Bundesgebiet eingestuft.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Gernot Neuwirth

Der Name Narzisse kommt aus der griechischen Mythologie. Ableiten lässt sich der Name Narzisse auch von "Narkao", was soviel wie "ich erstarre, ich betäube" bedeutet. Dies ist einerseits auf den intensiven Geruch der Blüten, andererseits auf die lähmenden Gifte in der Zwiebel zurückzuführen. Die Narzisse steht u.a. als Symbol für Eigenliebe, Unfähigkeit andere zu lieben, Frühling und Fruchtbarkeit, Schlaf und Tod oder Brautstand. Als Futterpflanze ist die Narzisse wertlos bzw. im grünen Zustand giftig.

Literaturhinweise

Autor: Gernot Neuwirth

ADLER W., K. OSWALD & R. FISCHER (1994): Exkursionsflora von Österreich. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart; Wien.
BEUCHERT, M. (1995) Symbolik der Pflanzen. Insel Verlag. Frankfurt am Main und Leipzig.
ERHARDT, W. (1993): Narzissen: Osterglocken, Jonquillen, Tazetten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart.
HEGI, G. (1939): Flora von Mitteleuropa, Bd. II, Monokotyledones, 2. Auflage, Carl Hauser Verlag. München.
KUTSCHERA, L. (1982): Wurzelatlas. Bd. 1, Monocotyledonae. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart.
LINDACHER, R., R. BÖCKER, F.A. BREMMERLEIN-LUX, A. KLEEMANN, St. HAAS & H. SUKOPP (1995): PHANART. Datenbank der Gefäßpflanzen Mitteleuropas.
Veröffentlichungen des Geobotanischen Institutes des ETH, Stiftung Rübel. 1235 Heft. Zürich.
NIKLFELD, H. (1999): Rote Listen gefährdeter Pflanzen Österreichs. Grüne Reihe des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie. Band 10. Austria Medien Service, Graz.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Schmalblättrige Narzisse

deu

Weisse Berg-Narzisse

deu

Stern-Narzisse

deu

Sternblütige Narzisse