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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Daniela Friesacher

Menyanthes trifoliata  Linnaeus

 

Fieberklee

©  Johanna Steinberger

 

Fieberklee

©  Barbara Baach

 

Fieberklee

©  Martin Strasser

 

 

Schutzprojekte des Naturschutzbundes

Autor: Daniela Friesacher

Der Naturschutzbund hat in ganz Österreich Niedermoore und Feuchtwiesen in seine Obhut genommen (insgesamt eine Fläche von mehr als 2.500 ha). Regelmäßige Pflege dieser Biotope durch jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes erhält die meist sauren und nährstoffarmen Standortbedingungen, eine Voraussetzung für die Erhaltung (nicht nur) des Fieberklees.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Daniela Friesacher

In der nördlichen gemäßigten Klimazone, Nord- und Mitteleuropa, Nordamerika und Zentralasien in feuchter Umgebung. Kommt in weiten Teilen der Mittelmeerländer nur vereinzelt vor oder fehlt ganz. In Deutschland und Österreich kommt der Fieberklee lokal vor.

Der Fieberklee ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze, die von der Ebene bis in die alpine Stufe vorkommt und viele verschiedene Feuchtstandorte besetzt. Meistens kommt er an Verlandungszonen stehender Gewässer wie Sümpfe, Teiche, Moore vor, wobei er auch gut Überschwemmungen verträgt.

Ähnliche Arten

Autor: Daniela Friesacher

Durch die Behaarung der Blüten und den dreizähligen, fleischig glänzenden Blättern kann man den Fieberklee mit keiner anderen Pflanze an diesen Standorten in Europa verwechseln.

Beschreibung

Autor: Daniela Friesacher

Mehrere kräftige Stängel und langgestielte, am Grund scheidige Blätter entspringen aus einer kriechenden und verzweigten Grundachse. Die Blätter sind dreizählig gefingert und daher kleeähnlich. Der Fieberklee ist aber mit dem Klee nicht verwandt, sondern mit den Enziangewächsen und wird in alten Kräuterbüchern noch unter den Gentianaceae - Enziangewächsen geführt. Die Blätter sind jedoch viel größer als beim Klee und fleischig. Die Blüten (ca. 1,5 cm im Durchmesser) sind weiß-rosa und stehen in einer pyramidenförmigen aufrechten Traube. Die Kronblätter sind an der Oberfläche und an den Seiten deutlich behaart.

Größe

Autor: Daniela Friesacher

Der Fieberklee ist eine mehrjährige Pflanze, die 10-30 cm hoch werden kann.

Lebensweise

Autor: Daniela Friesacher

Blüht von April bis Juni. Bestäuber sind Hummeln und diverse andere Bienenarten. Die Früchte des Fieberklees sind vielsamige Kapseln, die mit zwei Klappen aufspringen oder sich gar nicht öffnen. In erster Linie streut der Wind die Samen aus. Fault jedoch der Stiel ab und der Fruchtstand gelangt auf diese Weise ins Wasser, so werden die Samen durch Vermoderung frei. Die weitere Verbreitung erfolgt in der Regel durch das Wasser. Manchnal bleiben auch Samen im Gefieder von Wasservögeln hängen, wodurch diese in andere Gewässer transportiert werden können.

Gefährdung und Schutz

Autor: Daniela Friesacher

Inzwischen ist der Fieberklee vor allem durch die Aufgabe der Nutzung von Feuchtwiesenstandorten selten geworden. Durch die Zerstörung seines Lebensraumes (Moore, Uferbereiche) wie durch Trockenlegungen und Eutrophierungen ist die Zahl der Funde stark zurückgegangen, sodass er zu den gefährdeten Pflanzenarten zählt.
Nachgezüchtete Fieberklee-Pflanzen können heute aber für private Teichanlagen gekauft und angesetzt werden, wo sie auch eine hohe Wahrscheinlichkeit der Überdauerung haben. Wildwuchse gibt es bei den heimischen Teichen und Mooren nur mehr selten. Schutzmaßnahmen sind der Erhalt der Gewässerränder mit langen Verlandungszonen.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Daniela Friesacher

Wie der Name schon sagt, spielte der Fieberklee in der Volksmedizin eine bedeutende Rolle. Er enthält Bitterstoffe, Menyathin, Pektin, Saponin, Gerbstoffe und ätherisches Öl. Er wurde als Mittel geschätzt, das appetit- und verdauungsanregend wirkt, gegen Würmer hilft und das Fieber senkt. Der auch heute noch für Tees verwendete Teil sind die Blätter. Es werden auch Tinkturen gegen Rheuma, Arthritis und Gicht hergestellt. Da bei uns der Fieberklee unter Naturschutz steht, wird die „Gebrauchs-Pflanze“ oft aus Osteuropa bezogen. Der Fieberklee ist auch heute noch Bestandteil vieler Magenbitter, kann aber bei übermäßigem Verzehr zu starkem Erbrechen führen.

Literaturhinweise

Autor: Daniela Friesacher

GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München.
GIBBONS, BROUGH (1998): Der große KOSMOS-Naturführer Blütenpflanzen. Stuttgart, Kosmos.
HÖPFLINGER, SCHLIEFSTEINER (1995): Naturführer Österreichs Flora und Fauna. Styria, Graz.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Fieberklee