Autor dieses Artsteckbriefes: Daniela Friesacher
Menyanthes trifoliata Linnaeus
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Schutzprojekte des Naturschutzbundes |
Der Naturschutzbund hat in ganz Österreich Niedermoore und Feuchtwiesen in seine Obhut genommen (insgesamt eine Fläche von mehr als 2.500 ha). Regelmäßige Pflege dieser Biotope durch jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes erhält die meist sauren und nährstoffarmen Standortbedingungen, eine Voraussetzung für die Erhaltung (nicht nur) des Fieberklees. |
Verbreitung und Lebensraum |
In der nördlichen gemäßigten Klimazone, Nord- und Mitteleuropa, Nordamerika und Zentralasien in feuchter Umgebung. Kommt in weiten Teilen der Mittelmeerländer nur vereinzelt vor oder fehlt ganz. In Deutschland und Österreich kommt der Fieberklee lokal vor. |
Ähnliche Arten |
Durch die Behaarung der Blüten und den dreizähligen, fleischig glänzenden Blättern kann man den Fieberklee mit keiner anderen Pflanze an diesen Standorten in Europa verwechseln. |
Beschreibung |
Mehrere kräftige Stängel und langgestielte, am Grund scheidige Blätter entspringen aus einer kriechenden und verzweigten Grundachse. Die Blätter sind dreizählig gefingert und daher kleeähnlich. Der Fieberklee ist aber mit dem Klee nicht verwandt, sondern mit den Enziangewächsen und wird in alten Kräuterbüchern noch unter den Gentianaceae - Enziangewächsen geführt. Die Blätter sind jedoch viel größer als beim Klee und fleischig. Die Blüten (ca. 1,5 cm im Durchmesser) sind weiß-rosa und stehen in einer pyramidenförmigen aufrechten Traube. Die Kronblätter sind an der Oberfläche und an den Seiten deutlich behaart. |
Größe |
Der Fieberklee ist eine mehrjährige Pflanze, die 10-30 cm hoch werden kann. |
Lebensweise |
Blüht von April bis Juni. Bestäuber sind Hummeln und diverse andere Bienenarten. Die Früchte des Fieberklees sind vielsamige Kapseln, die mit zwei Klappen aufspringen oder sich gar nicht öffnen. In erster Linie streut der Wind die Samen aus. Fault jedoch der Stiel ab und der Fruchtstand gelangt auf diese Weise ins Wasser, so werden die Samen durch Vermoderung frei. Die weitere Verbreitung erfolgt in der Regel durch das Wasser. Manchnal bleiben auch Samen im Gefieder von Wasservögeln hängen, wodurch diese in andere Gewässer transportiert werden können. |
Gefährdung und Schutz |
Inzwischen ist der Fieberklee vor allem durch die Aufgabe der Nutzung von Feuchtwiesenstandorten selten geworden. Durch die Zerstörung seines Lebensraumes (Moore, Uferbereiche) wie durch Trockenlegungen und Eutrophierungen ist die Zahl der Funde stark zurückgegangen, sodass er zu den gefährdeten Pflanzenarten zählt. |
Wissenswertes und Hinweise |
Wie der Name schon sagt, spielte der Fieberklee in der Volksmedizin eine bedeutende Rolle. Er enthält Bitterstoffe, Menyathin, Pektin, Saponin, Gerbstoffe und ätherisches Öl. Er wurde als Mittel geschätzt, das appetit- und verdauungsanregend wirkt, gegen Würmer hilft und das Fieber senkt. Der auch heute noch für Tees verwendete Teil sind die Blätter. Es werden auch Tinkturen gegen Rheuma, Arthritis und Gicht hergestellt. Da bei uns der Fieberklee unter Naturschutz steht, wird die Gebrauchs-Pflanze oft aus Osteuropa bezogen. Der Fieberklee ist auch heute noch Bestandteil vieler Magenbitter, kann aber bei übermäßigem Verzehr zu starkem Erbrechen führen. |
Literaturhinweise |
GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München. |