Autor dieses Artsteckbriefes: Günther Nowotny
Briza media Linnaeus
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Kurzinfo |
Das weit verbreitete europäische Wildgras kommt bei uns hauptsächlich in mageren Wiesen und Weiden vor. Düngung macht ihm das überleben schwer. Seinen Namen hat es von seinen kugelig aufgeplusterten Ährchen, die schon beim sanftesten Luftzug beginnen zu zittern. |
Verbreitung und Lebensraum |
Das Mittel-Zittergras wird hinsichtlich seiner Verbreitung als eurasisch subozeanisch (bis submediterran) eingestuft. Es kommt in Europa, von den Kanarischen Inseln bis zur Türkei, in Kleinasien und im Kaukasus bis nach Nordwestindien vor. In Nordamerika ist die Art eingebürgert. In Österreich gilt sie in allen Bundesländern als sehr häufig. |
Hilfe zur Bestimmung |
Aufgrund der charakterisitschen Rispe und der relativ großen, rundlichen Ährchen ist das Mittel-Zittergras eigentlich mit keinem anderen heimischen Gras verwechselbar. |
Ähnliche Arten |
Verwandte Arten sind das Große Zittergras (Briza maxima L.) und das Kleine Zittergras (Briza minor L.). Beim Großen Zittergras handelt es sich um eine einjährige Pflanze, deren Ährchen 14-24 mm lang werden und damit deutlich größer sind als jene des Mittel-Zittergrases. Die Art ist in Südeuropa und dem Mediterranraum heimisch. Auch das Kleine Zittergras ist einjährig, seine Ährchen werden aber nur 3-5 mm lang. Beheimatet ist es Süd- und Westeuropa, Westasien und Nordafrika. Beide Arten werden in Mitteleuropa für Trockensträße kultiviert. Verwilderungen (vor allem auf Bahnhöfen) gelten als selten und sind unbeständig. |
Beschreibung |
Der Halm ist dünn und aufrecht, er weist lediglich 2-3 Knoten auf. Die Spreiten der Blätter erreichen Breiten von 2-7 mm und sind am Rand rau. Das breit gerundete Blatthäutchen (Ligula) ist 0,5-1,5 mm lang. |
Größe |
Es handelt sich um ein 15-100 cm hohes, mehrjähriges Süßgras, das nur kleinere Horste bildet. |
Lebensweise |
Das Mittel-Zittergras ist ein Hemikryptophyt (Erdschürfepflanze), d.h. dass sich die Überdauerungsknospen in unmittelbarer Nähe der Bodenoberfläche befinden. Weiters handelt es sich um eine lichtliebende Pflanze und einen Lichtkeimer, weshalb eine Vorliebe für kurzgrasige Bestände besteht. Hinsichtlich der Temperaturansprüche, der Feuchtigkeitsverhältnisse und der Bodenreaktion wird es als indifferent eingestuft. Das erklärt auch die große Bandbreite an Pflanzengesellschaften, in denen dieses Gras auftritt. In Bezug auf die Nährstoffversorgung ist diese Grasart als Magerkeitszeiger zu charakterisieren. |
Gefährdung und Schutz |
Diese Zittergras-Art ist aufgrund ihrer Bindung an magere Standorte stark zurückgegangen. Düngung, Intensivierung der Mähnutzung oder starke Beweidung vertreiben sie. Sie ist aber insgesamt in Mitteleuropa noch nicht gefährdet. |
Wissenswertes und Hinweise |
Das Gewöhnliche Zittergras wird als gutes, aber unergiebiges Futtergras (Untergras) eingestuft. Die Erträge von Magerwiesen, in denen es hauptsächlich vorkommt, sind aber generell eher gering. Dier Pflanze ist schnittempfindlich bis mäßig schnittverträglich, eine Mahd sollte daher nicht vor Mitte Juli erfolgen. |
Literaturhinweise |
FISCHER, M.A., ADLER, W. & OSWALD, K., 2005: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2. Aufl. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz, 1392 pp. |