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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Markus Lauterbacher ,  Stefanie Ebnicher

Lilium martagon  Linnaeus

 

Türkenbund-Lilie

©  Luc Mühl

 

Türkenbund-Lilie

©  Stefan G.

 

Türkenbund-Lilie

©  Rupert Hafner

 

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Markus Lauterbacher

Die Türkenbundlilie kommt in den kontinentalen Bereichen Europas und Asiens vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Portugal bis in die sibirische Taiga. Außerdem findet man sie am Balkan und im Kaukasus.
Des Weiteren kommt sie in der Mongolei, China und Japan vor. Süditalien, Nordeuropa und Nordwesteuropa zählen nicht zum ursprünglichen Habitat. In tieferen Lagen ist sie eine Schatten- bis Halbschattenpflanze, in höheren Lagen besiedelt sie auch sonnige Standorte. Sie ist weit verbreitet und tritt häufig bis zerstreut auf. Die Türkenbundlilie kommt in allen Österreichischen Bundesländern von der collinen bis zur subalpinen Stufe vor. Der Türkenbund bevorzugt lichte Buchen- und Mischwälder, Gebirgswiesen und Hochstaudenfluren. Er gedeiht auf stickstoff- und kalkreichen, humosen Ton- und Lehmböden mit ausreichender Feuchtigkeit. Im Bergland wächst die Pflanze auch in freien Lagen und auf Wiesen. Im Wald werden meist nur wenige bis keine Blüten ausgebildet.

Beschreibung

Autor: Markus Lauterbacher

Der ausdauernde und krautige Türkenbund gehört zur Gattung der Lilien, genauer zu der nach ihm benannten, Martagon-Sektion. Ihre Dimensionen und die auffällige Blüte machen die Pflanze zu einer der stattlichsten und schönsten europäischen Lilien. Zur Verankerung im Boden besitzt dieser typische Zwiebel-Geophyt Zugwurzeln. Der kräftige, rotgefleckte Stängel ist besonders unten dicht beblättert. In der Mitte des runden Stängels stehen die Blätter in vier bis acht Scheinquirlen aus acht bis vierzehn Blättern. Im Hochsommer kann eine Pflanze bis zu 20 duftende Blüten entwickeln. Die zwittrige, dreizählige Blüte besteht aus 6 gleichgeformten Blütenhüllblättern (= Tepalen), die nach unten, außen gebogen sind. Sehr stark gebogene Blütenblätter, die sich am Stiel treffen, ergeben die typische Turbanform (Daher der Name „Türkenbund“).
Die Blütenfarben reichen von hellrosa über trübviolett bis hell braunrot. Nur selten sind sie weiß. Die Blütenhüllblätter weisen in der Regel eine dunkle Punktierung in unterschiedlichen Sprenkeln auf. Die Staubblätter und die sich darauf befindenden Staubbeutel mit dem rotorangen Pollen ragen weit aus der Blüte hervor. Ab September reifen die Früchte. Während die Blüte zum Boden geneigt ist, biegt sich bei der Reife die Frucht, eine Kapsel, nach oben. Die dreifächrigen Kapseln können bis zu 100 Samen enthalten. Deren Verbreitung erfolgt vorrangig über Schüttel- bzw. Wind- und Tierstreuung. Auch eine Wasserhaftausbreitung ist möglich.
Da die Blüten nach unten geneigt sind und keinen Landeplatz anbieten, zählen die schwebenden Taubenschwänzchen und die Schwärmer der Gattung Sphinxzu den Hauptbestäubern. Diese langrüsseligen Falter werden vor allem abends und nachts vom süßen Duft der Türkenbundlilie angelockt. Außerdem fällt es vor allem diesen Schwärmern leicht, an den für die meisten Insekten nur schwer erreichbaren Nektar zu gelangen. Unter anderem können sich auch Eulenfalter an den öligen Blättern festkrallen.

Größe

Autor: Markus Lauterbacher

Der Türkenbund erreicht Höhen zwischen 30 und 150 Zentimetern, selten bis 2 Meter. Die ovale, gelbgeschuppte Zwiebel kann bis acht Zentimeter Durchmesser erreichen. Die glattrandigen und kahlen Laubblätter werden etwa 15 Zentimeter lang und 5 Zentimeter breit. Die Blütenhüllblätter sind 3 bis 6 Zentimeter lang und 0,5 bis 1 Zentimeter breit. Die 6 Staubblätter haben eine Länge von 18-22 Millimetern mit 6-11 Millimeter langen Staubbeuteln.

Lebensweise

Autor: Markus Lauterbacher

Das Lilienhähnchen, ein Käfer, kann die Pflanze so sehr schädigen, dass diese gar nicht zur Blüte gelangt. Die Pflanze kann über 50 Jahre alt werden.

Gefährdung und Schutz

Autor: Markus Lauterbacher

Die Türkenbundlilie steht in Mitteleuropa unter strengem Naturschutz, sodass weder die Zwiebel ausgegraben, noch die Stängel abgeschnitten werden dürfen.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Markus Lauterbacher

Im Mittelalter wurde der Türkenbund als Allzweckheilmittel angesehen. Alchemisten glaubten mit Hilfe der „Goldwurz“ aus unedlen Metallen Gold herstellen zu können. Anfang 2007 wies das Online Lily Registerüber 210 registrierte Hybriden der Martagon-Sektion aus, die mehrheitlich auf dem Türkenbund basieren.
Neben der Feuer-Lilie und der Madonnen-Lilie gehört auch die Türkenbund-Lilie zu den „klassischen“ Lilien Mitteleuropas, welche auch heute noch beliebte Gartenpflanzen sind.

Infos in Wikipedia

Autor: Stefanie Ebnicher

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Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Türkenbund-Lilie