Autor dieses Artsteckbriefes: Christine Puehringer
Tilia (partim)
Verbreitung und Lebensraum |
Die beiden bei uns von Natur aus vorkommenden Lindenarten sind die kleinblättrige Winterlinde (Tilia cordata) und die großblättrige Sommerlinde (Tilia platyphyllos). Sie besitzen große, jedoch unterschiedliche Verbreitungsgebiete, die im westlichen Europa mit Nordspanien in etwa die gleiche Grenze haben, bei der Winterlinde weiter in den europäischen Osten und Norden, bei der Sommerlinde hingegen weiter nach Europas Süden und Südosten reichen. |
Interessante Links |
http://www.gehoelze.ch/Sommerlinde.pdf |
Hilfe zur Bestimmung |
Die sich holzig anfühlende Schale der Sommerlinden-Frucht besitzt fünf deutlich erkennbare Rippen. Solche Rippen sind bei der Winterlinden-Frucht nicht ausgeprägt, sie ist auch merklich weicher und lässt sich meist zwischen den Fingern zerdrücken. Der Sommerlinden Früchte indes sind hart und keineswegs mit bloßer Hand zu zerquetschen. |
Beschreibung |
Bei der Linde handelt es sich um einen sommergrünen Baum, der Wuchshöhen von bis 25 m (Winterlinde) bzw. 40 m (Sommerlinde) erreicht. |
Lebensweise |
Die Linde wird von Insekten darunter überwiegend Bienen und Hummeln bestäubt. Sie erblüht im Juni und Juli. Die Sommerlinde ist in Mitteleuropa die am frühesten blühende Lindenart. Zwei Wochen später folgt die Winterlinde. Die kleinen, gelben Blüten mit den vielen Staubblättern und nur einen Stempel fallen wenig auf. Dafür duften sie aber umso stärker und geben sehr viel Nektar ab. Im Herbst fliegen die runden, harten Früchte mit den festen Flügelblättern wie miniaturisierte Propeller oft weit fort zu Boden. Linden werden häufig sehr alt, was einige Baumdenkmäler zeigen. Der Volksmund behauptet, dass Linden "dreihundert Jahre kommen, dreihundert Jahre stehen und dreihundert Jahre vergehen". Das Geheimnis ihrer Langlebigkeit sind neue Innenwurzeln, die vom greisen Stamm aus in Richtung Boden wachsen, sich dort verankern und eine junge Krone bilden, wenn der alte Baum abstirbt. Die Linde verjüngt sich also gleichsam von innen heraus. |
Gefährdung und Schutz |
Der Linde ist nur schwer etwas anzuhaben. Sie ist äußerst robust und hat eine unglaublich hohe Ausschlagskraft. Doch gegen Einasphaltierung, Aufschüttung sowie Luft- und Bodenvergiftung kann selbst sie sich nur mit Mühe bis gar nicht wehren. Aufgrund ihrer vielfältigen ökologisch wie ökonomisch gut nutzbaren Eigenschaften muss der heimischen Winter- und Sommerlinde aber auch weiterhin besondere Beachtung mit Erhaltungs- und Schutzmaßnahmen geschenkt werden. |
Wissenswertes und Hinweise |
Als beliebte Schattenspender wurden und werden sie mit Vorliebe in großen Gärten und Parks gepflanzt. |
Literaturhinweise |
Stichmann, Stichmann-Marny: Der neue Kosmos-Pflanzenführer, 1999, Stuttgart |