Autoren dieses Artsteckbriefes: Markus Lauterbacher , Stefanie Ebnicher
Lilium martagon Linnaeus
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Verbreitung und Lebensraum |
Die Türkenbundlilie kommt in den kontinentalen Bereichen Europas und Asiens vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Portugal bis in die sibirische Taiga. Außerdem findet man sie am Balkan und im Kaukasus. |
Beschreibung |
Der ausdauernde und krautige Türkenbund gehört zur Gattung der Lilien, genauer zu der nach ihm benannten, Martagon-Sektion. Ihre Dimensionen und die auffällige Blüte machen die Pflanze zu einer der stattlichsten und schönsten europäischen Lilien. Zur Verankerung im Boden besitzt dieser typische Zwiebel-Geophyt Zugwurzeln. Der kräftige, rotgefleckte Stängel ist besonders unten dicht beblättert. In der Mitte des runden Stängels stehen die Blätter in vier bis acht Scheinquirlen aus acht bis vierzehn Blättern. Im Hochsommer kann eine Pflanze bis zu 20 duftende Blüten entwickeln. Die zwittrige, dreizählige Blüte besteht aus 6 gleichgeformten Blütenhüllblättern (= Tepalen), die nach unten, außen gebogen sind. Sehr stark gebogene Blütenblätter, die sich am Stiel treffen, ergeben die typische Turbanform (Daher der Name Türkenbund). |
Größe |
Der Türkenbund erreicht Höhen zwischen 30 und 150 Zentimetern, selten bis 2 Meter. Die ovale, gelbgeschuppte Zwiebel kann bis acht Zentimeter Durchmesser erreichen. Die glattrandigen und kahlen Laubblätter werden etwa 15 Zentimeter lang und 5 Zentimeter breit. Die Blütenhüllblätter sind 3 bis 6 Zentimeter lang und 0,5 bis 1 Zentimeter breit. Die 6 Staubblätter haben eine Länge von 18-22 Millimetern mit 6-11 Millimeter langen Staubbeuteln. |
Lebensweise |
Das Lilienhähnchen, ein Käfer, kann die Pflanze so sehr schädigen, dass diese gar nicht zur Blüte gelangt. Die Pflanze kann über 50 Jahre alt werden. |
Gefährdung und Schutz |
Die Türkenbundlilie steht in Mitteleuropa unter strengem Naturschutz, sodass weder die Zwiebel ausgegraben, noch die Stängel abgeschnitten werden dürfen. |
Wissenswertes und Hinweise |
Im Mittelalter wurde der Türkenbund als Allzweckheilmittel angesehen. Alchemisten glaubten mit Hilfe der Goldwurz aus unedlen Metallen Gold herstellen zu können.
Anfang 2007 wies das Online Lily Registerüber 210 registrierte Hybriden der Martagon-Sektion aus, die mehrheitlich auf dem Türkenbund basieren. |
Infos in Wikipedia |