Autor dieses Artsteckbriefes: Wolfgang Holzner
Arnica montana Linnaeus
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Kurzinfo |
Die Arnika ist zwar als Heilpflanze sehr bekannt, doch darf sie wegen ihrer Giftigkeit nur mit Vorsicht angewandt werden. Sie kann außerdem leicht mit anderen Gattungen der Familie verwechselt werden. Wegen ihrer speziellen Standortbedürfnisse ist sie heute an vielen ehemaligen Standorten, vor allem durch Aufforstungen, bzw. Verwaldung, verschwunden; in tieferen Lagen ist sie am Aussterben begriffen. |
Verbreitung und Lebensraum |
Wächst auf mageren Wiesen und Weiden, in Heiden und Waldlichtungen, sehr zerstreut, wenn vorhanden dann aber gesellig, in den Bergen ganz Österreichs von etwa 500m über 2.000m Seehöhe; d.h. von der Bergstufe bis in die subalpine Stufe, wo die Arnika heutzutage ihren Verbreitungsschwerpunkt hat; über der (potentielle) Waldgrenze in der eigentlichen alpinen Stufe kann sie nur gelegentlich an besonders günstigen Standorten überleben. Arnika ist ein Säurezeiger, d.h. sie meidet kalkhältige Böden; findet man sie über Kalkgestein dann zeigt sie Torf- oder Rohhumusabdeckung bzw. saure Braunlehmböden an. |
Charakteristische Merkmale |
Blätter an den Boden gedrückt (Rosette); am Stängel nur wenige, kleine Blättchen: meist 1-2 Blattpaare (daher gegenständig!); Blütenköpfe dunkelgelb, Zungenblüten wirken zerzaust, wie unfrisiert. |
Ähnliche Arten |
Da es innerhalb der Familie (Korbblütler) viele gelb blühende Arten gibt, kann es leicht zu Verwechslungen kommen. Zunächst ist einmal darauf zu achten, dass die Arnika (wie Gänseblümchen und Sonnenblume) zu der großen Gruppe gehört, deren Köpfchen am Rand aus Zungenblüten und in der Mitte aus Röhrenblüten(welche wie winzige Glockenblumen aussehen) zusammengesetzt sind. Das Gegenstück wären Zungenblütler, wie Löwenzahn. |
Beschreibung |
Niedrigwüchsig, mit Grundblattrosette; der Stiel der Körbchen und die Hülle sind behaart (kurze Härchen mit Köpfchen = Drüsenhaare und längere, drüsenlose Haare. |
Größe |
Durchschnittlich 10-20 cm hoch; die Größe (Höhe, Verzweigung, Zahl der Körbchen) hängt stark von den Wuchsbedingungen ab, unter anderem von der Seehöhe: in großen Höhen Zwergexemplare (5cm hoch), in tieferen und geschützten Lagen bis zu einen halbem Meter hoch. |
Lebensweise |
Ausdauerndes, langlebiges Kraut; |
Gefährdung und Schutz |
Aus ihrer Lebensweise ergibt sich, dass das Schicksal der Arnika heute eng mit dem der Landwirtschaft verknüpft ist. Ehedem war sie eine (Kälte-)Steppenpflanz; Herden wilder Pflanzenfresser hielten die Landschaft auch nach der Eiszeit zumindest teilweise offen und erhielten damit den Lebensraum der Arnika. Diese Funktion übernahmen dann die domestizierten Weidetiere, bzw. wurde die Vegetation durch regelmäßige Mahd zur Heugewinnung kurz gehalten. Heute sind ihre Lebensräume, Magerrasen und Magerwiesen, wirtschaftlich uninteressant geworden und werden aufgeforstet oder wachsen von selbst mit Gehölzen zu, weil sie nicht mehr genutzt werden. Intensivere Nutzung, vor allem Düngung mit Handelsdüngern, verträgt die Arnika nicht. |
Wissenswertes und Hinweise |
Die Arnika ist eine der am meisten geschätzten und gebrauchten Pflanzen in der Volksheilkunde. Die Blüten werden in Schnaps eingelegt; diesem (gelegentlich auch Tee) wird eine vielfältige Wirkung bei Mensch und Tier zugesprochen. |