Autor dieses Artsteckbriefes: Daniela Friesacher
Cypripedium calceolus Linnaeus
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Verbreitung und Lebensraum |
In Europa (Nord-, Mittel- und Osteuropa) und Asien vorkommend, in einem Verbreitungsband von Deutschland bis Japan. Der Frauenschuh besitzt Verbreitungsschwerpunkte wie in Süddeutschland, gilt aber in manchen Regionen als ausgerottet. |
Interessante Links |
ELLMAUER (2005): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten zur Beurteilung des Erhaltungszustandes der Natura 2000-Schutzgüter |
Beschreibung |
Der behaarte, meist ein wenig gebogene Stängel kann 20-60 cm hoch werden und trägt meist 1 oder 2, nur selten 3 oder gar 4 Blüten. Die auffälligen Blüten zählen zu den größten der heimischen Flora und besitzen eine bis zu 4 cm große, zitronengelbe Lippe. Diese Lippe ist der namensgebende Teil dieser Blume, denn sie ist zu einem bauchigen Schuh umgeformt. Die seitlichen Blütenblätter sind rotbraun. Die Blätter sind breit, elliptisch und kräftig geadert. |
Lebensweise |
In Österreich beginnt die Blütezeit je nach Höhenlage zwischen Anfang Mai und Anfang Juli. Die vieljährige Pflanze ist in ihrer Entwicklung sehr langsam und wie alle Orchideenarten benötigt auch der Frauenschuh dafür eine Vergesellschaftung mit Ammenpilzen. Erst 3-4 Jahre nach der Rhizombildung erscheint das erste Laubblatt, zur erstmaligen Blüte kommt es nach weiteren 3-5 Jahren, manchmal erst nach insgesamt 14 Jahren. Bei optimalen Bedingungen und Lichteinfall bildet die Art aufgrund vegetativer Vermehrung durchaus üppige Bestände. |
Gefährdung und Schutz |
Als NATURA 2000-Art (Anhang II) steht der Frauenschuh und insbesondere der Lebensraum, in dem der Frauenschuh vermehrt vorkommt, unter besonderem Schutz.
Hauptgrund für das Aussterben des Frauenschuhs in der Vergangenheit war das Aufforsten und Zuwachsen von lichten Waldplätzen. Viele der Pflanzen wurden von Blumenliebhabern für ihre eigenen Gärten ausgegraben. Als weitere Folge stellen zu kleine und isolierte Populationen eine Ursache für das Aussterben dar. |
Wissenswertes und Hinweise |
Durch die große, pantoffelförmige Blüte zählt diese Orchidee zur Gruppe der Kesselfallenblumen. Die durch die Blüte angelockten Insekten, meist handelt es sich hierbei um Sandbienen, rutschen durch den glatten Blütenrand in den Schuh. Diese im Schuh gefangenen Insekten gelangen nur über zwei Öffnungen seitlich der Narben wieder ins Freie, wobei sie den mitgebrachten Pollen abladen und neuen aufnehmen. |
Literaturhinweise |
GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München. |