Autoren dieses Artsteckbriefes: Daniela Friesacher , Wolfgang Holzner
Colchicum autumnale Linnaeus
| ||
Verbreitung und Lebensraum |
Die Herbstzeitlose ist in Mitteleuropa weit verbreitet, ihr Vorkommen erstreckt sich beispielsweise über Österreich, Deutschland, Irland, England, Polen, Bulgarien, Türkei. Sie wächst vom Tiefland bis in die Voralpen, bis etwa 1.700-2.000 m Seehöhe. Ihr Lebensraum sind hauptsächlich Wiesen, sie ist aber auch in lichten Wäldern zu finden, wenn sie halbschattig und feucht sind. |
Ähnliche Arten |
Verwechsungsgefahr besteht bei den Knollen mit jenen der Wildzwiebel, die Blätter werden mit jenen von Wildkräutern wie Bärlauch verwechselt. |
Beschreibung |
Pflanze mit großer, unterirdischer Knolle, aus der direkt Blütenblätter ohne Stängel wachsen. |
Lebensweise |
Diese mehrjährige Pflanze bringt im Frühling die Blätter und im Herbst die Blüten hervor, wenn die Blätter schon lange vor der Blütezeit gewelkt sind. Die Blüten kommen im Herbst (zwischen September und Oktober) mit einer langen, stielähnlichen Perianthröhre (Blütenblätter unten verwachsen) ohne weitere Blätter direkt aus dem Boden. Die Früchte erscheinen zusammen mit Laubblättern im Frühling. Die Fruchtkapsel ist grün und 3-5 cm lang. Die unscheinbaren (aber sehr giftigen) Samen verbergen sich am Boden der Blätter. |
Gefährdung und Schutz |
Das Massenvorkommen der Herbstzeitlose wurde aufgrund seiner Giftigkeit von Mahdwiesen zurückgedrängt, aus bewirtschafteten Gegenden wurde die Herbstzeitlose ausgerottet. Vereinzelt kommen jedoch noch Massenvorkommen in extensiv behandelten, naturbelassenen Wiesen vor. |
Wissenswertes und Hinweise |
Die Herbstzeitlose ist ein giftiges Wiesenbeikraut, fruchtet vor der ersten und blüht nach der letzten Mahd. Das Gift bleibt auch nach dem Trocknen im Heu enthalten, aber es wird normalerweise vom Vieh nicht gefressen. Das Gift Colchicin ist in der ganzen Pflanze enthalten, in starker Dosis aber vor allem in Blüten und Samen. Der Gehalt schwankt im Verlauf des Jahres und steigt mit der Reifung des Samens und bleibt beim Trocknen erhalten. |
Literaturhinweise |
GERSTMEIER (1991): Steinbachs großer Naturführer. Mosaik, München. |