Autor dieses Artsteckbriefes: Roman Türk
Leontopodium alpinum Cassini
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Verbreitung und Lebensraum |
Die Gattung Edelweiß (Leontopodium) ist in Eurasien verbreitet und kommt vorwiegend in den Hochgebirgsregionen und in den Bergsteppen vor. Reichlich vertreten ist es sie in Innerasien. Das Edelweiß unserer Alpen (Leontopodium alpinum Cass.) bevorzugt steinige Rasen und Matten, wo es in den Blaugras-Rasen sogar als Charakterart auftritt. |
Ähnliche Arten |
In den europäischen Hochgebirgen finden wir zwei krautige Leontopodium-Arten, von denen das Alpen-Edelweiß (Leotopodium alpinum) in den Karpaten, Teilen der Balkanhalbinsel, den Alpen und den Pyrenäen vorkommt. Die zweite Art, die nah verwandte Leontopodium nivale (Ten.) Huet., siedelt in den Abruzzen und auf der Balkanhalbinsel. |
Beschreibung |
Das Edelweiß erreicht eine Höhe bis zu 20 cm. Die ganze Pflanze ist weiß-wollig filzig behaart. Die Blätter weisen diese Behaarung besonders auf der Unterseite auf. Wozu die Behaarung auf dem Pflanzenkörper dient, ist bis heute noch ungeklärt. |
Gefährdung und Schutz |
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte das Edelweiß große Beliebtheit. Damit begann auch die Jagd auf die kleine, sternförmige Blume. Durch Pflücken und Ausgraben wurden viele Vorkommen zerstört. 1886 wurde das Edelweiß in Salzburg unter Schutz gestellt im ersten Pflanzenschutzgesetz der Monarchie. |
Wissenswertes und Hinweise |
Der wissenschaftliche Name Leontopodium alpinum
leitet sich von podion leontos ab: Das Füßchen des
Löwen, das Löwenfüßchen. Dieser Name geht auf
den antiken Botaniker Dioskurides zurück. In den verschiedenen
deutschsprachigen Anteilen der Alpen
heißt das Edelweiß auch Wollblume, Irlweiß, Almsterndl
und Bauchwehbleaml. Oder in Frankreich
pied-de-lion, étoile dargent, in Italien stella alpina,
bianco di roccia, slowenisch planika, ocnica, usw.
Aber in allen Sprachräumen, selbst im Amerikanischen
wird sie ebenfalls Edelweiß genannt - phonetisch
jedermann im Ohr mit einer aufsteigenden Terz
und folgender Quint, bekannt aus dem volkstümlichen
Musical namens Sound of Music - und sogar auf
Russisch heißt sie Edelweiß. |
Literaturhinweise |
ADLER, W., et al. (1994): Exkursionsflora von Österreich, Ulmer Verlag |