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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  René Ressler ,  Henrik Stoehr

Calopteryx virgo  (Linnaeus, 1758)

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Blauflügel Prachtlibelle, Männchen

©  Wolfgang Schweighofer

2020

Calopteryx virgo, blauflügelige Prachtlibelle, Weibchen

Calopteryx virgo, blauflügelige Prachtlibelle, Weibchen

©  Henrik Stöhr

2015

Blaufügel Prachtlibelle, Weibchen

©  Elfriede Lindlbauer

2019

 

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Blauflügel Prachtlibelle, Männchen

©  Barbara Baach

2019

Blaufügel Prachtlibelle, Weibchen bei der Eiablage

©  Wolfgang Schruf

2019

Verbreitung und Lebensraum

Autor: René Ressler

In ganz Europa verbreitet. Selbst im Mittelmeerraum und in Vorder- und Nordasien kommt die Art vor. Die Blauflügel-Prachtlibelle lebt vor allem an schmalen Bächen und Flüssen mit mittlerer Fließgeschwindigkeit, besonders an solchen, die neben sonnigen auch schattige Uferpartien aufweisen. Bevorzugt werden Gewässer mit Sand- oder Kiesboden.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: René Ressler

Durch den blauen Flügelstreif, der fast bis zur Flügelspitze reicht, sind zumindest die Männchen unverkennbar.

Diagnostisch ist ebenfalls die rötliche Unterseite der letzten Hinterleibssegmente.

Ähnliche Arten

Autor: René Ressler

Die Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) kann mit der nahe verwandten Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens) verwechselt werden. Die blaue Flügelbinde der Gebänderten Prachtlibelle erstreckt sich nicht bis zur Flügelspitze, während die der Blauflügel-Prachtlibelle fast bis an die Flügelspitze heranreicht. Eselsbrücke: Die blaue Flügelbinde nimmt bei C. splendensweniger als die Hälfte der Flügel ein, während bei C. virgomehr als die Hälfte der Flügel blau gefärbt ist. Dies gilt jedoch nur für die Männchen. Den Weibchen beider Arten fehlt die blaue Binde.
Die Flügel der weiblichen Blauflügel-Prachtlibelle sind bräunlich mit brauner Äderung. Die Flügel der weiblichen Gebänderten Prachtlibelle weisen eine grüne Färbung auf auch die Adern sind grün. Auf Blitzlichtaufnahmen sind die Weibchen beider Arten nur schwer voneinander zu trennen.
Es können beide Arten nebeneinander im gleichen Biotop auftreten.

Beschreibung

Autor: René Ressler

Da die Art zu den Kleinlibellen gehört, berühren sich die Augen nicht. Prachtlibellen sind die größten Kleinlibellen in unserem Raum. Sie erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 7cm. Die Flügel weisen kein Flügelmal auf, welches aber bei vielen anderen Libellenarten vorhanden ist. Die Flügel der Männchen sind nahezu auf der gesamten Flügelfläche von einer blauschwarz schillernden Färbung überzogen. Nur die äußerste Spitze bleibt meist auf einer Länge von 2 bis 5mm durchsichtig. Die letzten drei Bauchsegmente weisen eine rote Färbung auf. Die Weibchen sind im Vergleich zum Männchen unscheinbarer gefärbt. Ihnen fehlt die blaue Binde. Die Flügel sind transparent bräunlich gefärbt. Die Äderung der Flügel weist ebenfalls eine braune Färbung auf.

Größe

Autor: René Ressler

Mit einer Flügelspannweite von 6-7cm und einer Körperlänge von 5cm ist die Art eine der größten Kleinlibellenarten unserer Breiten.

Lebensweise

Autor: René Ressler

Die Flugzeit reicht von Mai bis in den September hinein. Die Männchen zeigen ein Revierverhalten. Sie patrouillieren regelmäßig auf der Suche nach Weibchen und Nahrung im Revier. Dabei dient ein typischer Schwirrflug zur Markierung der Reviergrenzen. Von Zeit zu Zeit setzen sie sich regelmäßig auf hohe Sitzwarten.
Erblicken sie ein Weibchen beginnen sie alsbald mit dem Balztanz. Dabei signalisieren die Männchen dem Weibchen gute Eiablagestandorte durch ihren roten Hinterleib, der erst zum Vorschein kommt, wenn sie die letzten Hinterleibsringe nach oben geschoben haben. Die Paarung dauert etwa 15min und findet im Sitzen statt. Anschließend fliegt das Weibchen allein zum Eiablagestandort und sticht die Eier in schwimmende Pflanzenteile. Dabei kann das Weibchen auch ganz untertauchen. Das Männchen vertreibt während dessen andere Eindringlinge und kann sich aber auch wieder mit weiteren Weibchen paaren.
Dringt ein anderes Männchen in das Revier ein, so kommt es zu einem Schaukampf, an dessen Beginn das verteidigende Männchen die Innenseite seiner Flügel zeigt und dann dem Eindringling direkt entgegen fliegt.

Gefährdung und Schutz

Autor: René Ressler

Durch Gewässerbegradigung und Verschmutzung ist die Art gefährdet. (RL 3). Die Blauflügel-Prachtlibelle ist empfindlicher gegenüber Störungen als die Gebänderte Prachtlibelle. In Deutschland sind alle Libellen durch die Bundesartenschutzverordnung Anhang 1 geschützt. Zudem genießt die Blauflügel-Prachtlibelle auch den Schutz durch das Bundesnaturschutzgesetz Anhang b.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: René Ressler

Der deutsche Name Prachtlibelle spielt auf die metallisch bläulichgrünen Körper und auch auf die blauen Flügelstreifen der Männchen an. Die Blauflügel- Prachtlibelle gehört zur Familie der Prachtlibellen (Calopterygidae), welche in Europa mit 4 Arten vertreten ist. In den Tropen findet die Familie ihre Hauptverbreitung.

Literaturhinweise

Autor: Henrik Stoehr

Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).
Brockhaus, T. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO.
Chinery, Michael (1984): Insekten Mitteleuropas. Hamburg/Berlin (Verlag Paul Parey)
Chinery, Michael (2002): Pareys Buch der Insekten. Ein Feldführer der europäischen Insekten. Berlin/Wien (Blackwell Verlag GmbH.
Dijkstra, K.-D.B. (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing.
Hannemann, H.J., Günther, K. (2000): Urania Tierreich ? Insekten. Berlin (Urania Verlag).
Heidemann, H. & R. Seidenbusch (2002): Die Libellenlarven Deutschlands - Handbuch für Exuviensammler. Keltern: Goecke & Evers.
Jurtzitza, Gerhard (1988): Kosmos Naturführer: Welche Libelle ist das? Die Arten Mittel- und Südeuropas. Stuttgart (Franckhsche Verlagshandlung).
Kuhn, K. & K. Buchwald (1998): Die Libellen in Bayern. Stuttgart: Ulmer.
Lehmann, A. & J.H. Nüß (2015): Libellen. Göttingen: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung.
Raab, R. et al. (2007): Libellen Österreichs. Wien: Springer.
Rüppel, G & D. Hilfert-Rüppel (2005): Die Prachtlibellen Europas. Hohenwarsleben: Westarp, Die neue Brehm-Bücherei 654.
Sternberg, K. & R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1 & 2. Stuttgart: Ulmer.
Stichmann, W. (2003): Der große Kosmos Naturführer Tiere und Pflanzen. Stuttgart (Franckh-Kosmos Verlag-GmbH & Co). Teil 1
Stresemann, E., Senglaub, K., Hannemann, H.J., Klausnitzer, B. (2000): Exkursionsfauna von Deutschland. Band 2. Wirbellose: Insekten. Heidelberg/Berlin (Spektrum Akademischer Verlag).
Wildermuth, H. & A. Martens (2014): Taschenlexikon der Libellen Europas, Bd. 5. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Blauflügel-Prachtlibelle

deu

Blauflüglige Prachtlibelle

fin

Neidonkorento

fra

Caloptéryx vierge

nla

Bosbeekjuffer

pol

Switezianka modra (dziewica)