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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Bernd Cegielka ,  Henrik Stoehr

Anax imperator  Leach, 1815

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Große Königslibelle, Männchen

©  Henrik Stoehr

2011

Große Königslibelle, Weibchen

©  Katharina Schabl + Bernd Tobler

2019

Anax imperator, Große Königslibelle, Weibchen, Exuvie (Larvenhaut)

©  David Ramler

2018

 

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Große Königslibelle, Männchen

©  Inge Endel

2010

Große Königslibelle, Weibchen bei der Eiablage

©  Stefan Weber

2020

Große Königslibelle, Paarungsrad

©  Martin S.

2019

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Bernd Cegielka

Äthiopisch-westpaläarktische Verbreitung. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft durch England und Wales, Süd-Dänemark, Lettland zum Mittellauf des Ural und dem Aralsee.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Bernd Cegielka

Sehr große Anisoptere mit einer Flügelspannweite von bis zu 11cm. Der Thorax ist beim Männchen und Weibchen einfarbig grün, ohne Antehumeralstreifen und Seitenbinden. Vor den Augen befindet sich auf der grünen Stirn ein hellblauer Querstreifen und dicht dahinter ein kleines, schwarzes Fünfeck. Das Abdomen der Männchen weist eine leuchtend blaue Fleckung und eine schwarze dorsale Längsbinde, das der Weibchen eine anfangs grünliche, später matt blaue Fleckung mit braunschwarzer Zeichnung auf. Bei niedriger Umgebungstemperatur kommt es zu einem Farbwechsel von Augen und Abdomen; die leuchtende Färbung wandelt sich in ein dumpfes Graublau.

Ähnliche Arten

Autor: Bernd Cegielka

Verwechslungsarten sind blaue Farbvarianten von Anax parthenope, deren Thorax aber braun gefärbt ist. Unter Umständen auch Aeshna affinis oder Aeshna viridis, die sich durch geringere Größe und den oberseits dunkel gezeichneten Thorax unterscheiden.

Lebensweise

Autor: Bernd Cegielka

Die Flugzeit geht von Anfang Juni bis Ende August. A. imperator ist ein sehr ausdauernder Flieger; meistens fliegen sie in 1-2m Höhe über dem Wasser. Die Männchen sind sehr kräftig und vertreiben andere Arten meist aus ihrem Revier. Fliegende Weibchen zeigen angreifenden Männchen ihre fehlende Paarungsbereitschaft durch Abwärtskrümmen des Hinterleibes (Eiablagehaltung) an. Die Paarung beginnt am Wasser und findet in der Regel in der Baumkrone ihr Ende. Die Eiablage findet ohne Begleitung durch das Männchen in schwimmenden Pflanzenteilen statt.

Gefährdung und Schutz

Autor: Bernd Cegielka

An anthropogenen Kleingewässern tritt die Art häufig nur im Pionierstadium auf und verschwindet mit fortschreitender Verlandung. Deshalb sollten vollständig mit dichten Röhrichten bewachsene Gewässer partiell aufgelichtet werden. In Bade- und Anglerseen sollten Schutzzonen eingerichtet werden, in denen die Schwimmblattvegetation nicht entfernt und diese Bereiche nicht beschwommen oder befahren werden dürfen. Alle in Deutschland vorkommenden Libellen sind nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 10 Abs.2 Nr. 10 b BNatSchG [2002], FFH Anhang IV-Arten) und durch die Bundesartenschutzverordnung (§ 1 BArtSchV 2005] in Verbindung mit § 10 Abs. 2 Nr.10c BNatSchG, übrige Arten, besonders geschützt. Es ist deshalb verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen (§ 42 Abs. 1 Nr.1 BNatSchG).

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Bernd Cegielka

Die Art neigt zum Massenschlüpfen. In warmen Jahren schlüpft A.imperator bereits Mitte, normalerweise aber erst Ende Mai, meist sehr synchronisiert; d.h. innerhalb weniger Tage. An warmen Abenden (ca.21:00 Uhr) klettern die Larven an Schilfhalmen oder Binsenstengeln empor und verankern sich in Höhen von 10 bis 80 cm; in Ausnahmefällen auch höher. Der Schlupf der Imagines erfolgt innerhalb von 3 Stunden. Im Morgengrauen erheben sich die Tiere dann zum ersten Flug.

Literaturhinweise

Autor: Henrik Stoehr

Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).
Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO.
Brockhaus, Th. & Fischer, U. (2005): Die Libellenfauna Sachsens. Verlag Natur & Text.
Dijkstra, K.-D.B. (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing.
Dreyer, Wolfgang (1986) Die Libellen. Hildesheim (Gerstenberg Verlag).
Heidemann, H. & R. Seidenbusch (2002): Die Libellenlarven Deutschlands - Handbuch für Exuviensammler. Keltern: Goecke & Evers.
Jurtzitza, Gerhard (1988): Kosmos Naturführer: Welche Libelle ist das? Die Arten Mittel- und Südeuropas. Stuttgart (Franckhsche Verlagshandlung).
Kuhn, K. & K. Buchwald (1998): Die Libellen in Bayern. Stuttgart: Ulmer.
Lehmann, A. & J.H. Nüß (2015): Libellen. Göttingen: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung.
Peters, G. (1987): Die Edellibellen Europas: Aeshnidae. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt.
Raab, R. et al. (2007): Libellen Österreichs. Wien: Springer.
Sternberg, K. & R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1 & 2. Stuttgart: Ulmer.
Wildermuth, H. & A. Martens (2014): Taschenlexikon der Libellen Europas, Bd. 5. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.
Zimmermann, W. & Petzold,Falk & Fritzlar, Frank (2005) Verbreitungsatlas der Libellen (Odonata) im Freistaat Thüringen, Naturschutzreport Nr.22 der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Große Königslibelle

fra

Anax empereur

nla

Grote keizerlibel

pol

Husarz wiekszy (wladca)