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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Philip Steinhoff ,  Jürgen Ott ,  Henrik Stoehr

Sympetrum flaveolum  (Linnaeus, 1758)

 

Sympetrum flaveolum, Männchen

Sympetrum flaveolum, Gefleckte Heidelibelle, Männchen

©  Henrik Stöhr

2015

Sympetrum flaveolum, Weibchen

Sympetrum flaveolum, Gefleckte Heidelibelle, Weibchen

©  Henrik Stöhr

2016

Gefleckte Heidelibelle, Weibchen

©  Henrik Stoehr

2015

 

Kurzinfo

Autor: Jürgen Ott

Hinterleib der Männchen rot/rötlich, Weibchen haben einen gelblich/beigen Hinterleib - beide Geschlechter haben den für diese Art typischen großen gelben/orangenen Fleck an der Hinterflügelbasis (Artname!); Beine schwarz mit gelben Streifen; Gesamtlänge zwischen 32 und 37 mm.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Jürgen Ott

In Deutschland überall vorkommend, aber im gesamten Gebiet selten bzw. immer seltener werdend.

 

Autor: Philip Steinhoff

Sibirisches Faunenelement mit Hauptverbreitung im mittleren und fernen Osten; östlich bis nach Japan; nördlich über Sibirien bis nach Skandinavien und zu den Britischen Inseln; südlich über die Türkei und Nordgriechenland bis nach Mittelitalien und Zentralspanien; westlich bis nach Ostfrankreich sowie Spanien.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Philip Steinhoff

Charakteristisch sind die Namengebenden gelben Basalflecken an der Basis der Hinter- und (nicht so stark ausgeprägt) der Vorderflügel. Dies ist auch das wichtigste Bestimmungsmerkmal, meistens ist die Art hieran bereits sicher zu erkennen und das heranziehen von anderen Bestimmungsmerkmalen erübrigt sich. Allerdings sind die Flügelflecke am Nodus vor allem bei älteren Weibchen des öfteren stark reduziert, sodass eine Verwechselung - vor allem mit Sympetrum fonscolombii - möglich wird. Als ergänzendes Bestimmungsmerkmal kann dann das Flügelmal (Pterostigma) dienen, welches bei S. flaveolum rotbraun und bei S. fonscolombii hellbraun und schwarz umrandet ist.

Ähnliche Arten

Autor: Philip Steinhoff

Bei den Weibchen können die Flügelflecke reduziert sein, dann kommt Sympetrum fonscolombii als Verwechslungsart in Betracht, allerdings bietet das unterschiedlich gefärbte Pterostigma eine Unterscheidungsmöglichkeit. (siehe: Hilfe zur Bestimmung)

Lebensweise

Autor: Philip Steinhoff

Der Beginn der Schlüpfperiode ist auch bei dieser Art ziemlich variabel. Im Durchschnitt schlüpft die Art im Juni und Juli. Die Flugzeit reicht im Schnitt von Juni bis Oktober, je nach Wetterlage beginnt sie früher oder später und reicht länger oder weniger lang. Gegen 9Uhr morgens erscheinen die Libellen am Gewässer um sofort mit den Fortpflanzungsaktivitäten zu beginnen. Schon gegen 14Uhr verlässt ein Großteil der Libellen das Gewässer wieder, um sich in das Ruhe- bzw. Jagdhabitat zu begeben. Als Jagdhabitat dienen meist Brachen, Getreidefelder u.ä.

Gefährdung und Schutz

Autor: Philip Steinhoff

Gefährdungsursachen sind Eutrophierung von Gewässern; intensive Teichwirtschaft , insbesondere starker Fischbesatz und Beseitigung von Verlandungszonen;in Großseggensümpfen Entwässerung bzw. Grundwasserabsenkung und Überführung in Wirtschaftsgrünland. Alle in Deutschland vorkommenden Libellen sind nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 10 Abs.2 Nr. 10 b BNatSchG [2002], FFH Anhang IV-Arten) und durch die Bundesartenschutzverordnung (§ 1 BArtSchV 2005] in Verbindung mit § 10 Abs. 2 Nr.10c BNatSchG, übrige Arten, besonders geschützt. Es ist deshalb verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen (§ 42 Abs. 1 Nr.1 BnatSchG). Um die Art schützen zu können muss der Fortbestand der Wasserdynamik in den Gewässern gesichert werden, vor allem in den Überflutungsgebieten welche im Sommer trocken fallen, gerade wenn diese als Entwicklungsgewässer dienen.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Philip Steinhoff

Sympetrum flaveolum neigt zu Massenansammlungen, sowie zu Massenwanderungen. So fliegt die Art regelmäßig auf den Britischen Inseln ein, und wurde in ähnlich großen Schlafgesellschaften wie Sympetrum depressiusculum gefunden. Oft ist die Art in verschiedenen Regionen für längere Zeiträume abwesend und fliegt dann plötzlich wieder ein, es handelt sich also um eine zu Wanderungen neigende Art.

Literaturhinweise

Autor: Henrik Stoehr

Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).
Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO.
Brockhaus, Th. & Fischer, U. (2005): Die Libellenfauna Sachsens. Verlag Natur & Text.
Dijkstra, K.-D.B. (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing.
Heidemann, H. & R. Seidenbusch (2002): Die Libellenlarven Deutschlands - Handbuch für Exuviensammler. Keltern: Goecke & Evers.
Jurtzitza, Gerhard (1988): Kosmos Naturführer: Welche Libelle ist das? Die Arten Mittel- und Südeuropas. Stuttgart (Franckhsche Verlagshandlung).
Kuhn, K. & K. Buchwald (1998): Die Libellen in Bayern. Stuttgart: Ulmer.
Lehmann, A. & J.H. Nüß (2015): Libellen. Göttingen: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung.
Raab, R. et al. (2007): Libellen Österreichs. Wien: Springer.
Sternberg, K. & R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1 & 2. Stuttgart: Ulmer.
Wildermuth, H. & A. Martens (2014): Taschenlexikon der Libellen Europas, Bd. 5. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.
Zimmermann, W. & Petzold,Falk & Fritzlar, Frank (2005) Verbreitungsatlas der Libellen (Odonata) im Freistaat Thüringen, Naturschutzreport Nr.22 der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Gefleckte Heidelibelle

fin

Elokorento

fra

Sympétrum jaune d'or

nla

Geelvlekheidelibel

pol

Szablak zólty