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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Bernd Cegielka ,  Henrik Stoehr

Aeshna juncea  (Linnaeus, 1758)

 

Torfmosaikjungfer, Männchen

©  Wolfgang Schweighofer

2019

Torfmosaikjungfer, Weibchen

©  Henrik Stoehr

2013

Aeshna juncea, Torf-Mosaikjungfer, Weibchen bei der Eiablage

©  Maria Berg

2019

 

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Bernd Cegielka

Die Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) besiedelt ganz Mittel- und Nordeuropa. In Südwesteuropa ist sie auf die Gebirge beschränkt. Im außeralpinen Italien und Südosteuropa fehlend.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Henrik Stoehr

Vorderflügelrand vorwiegend gelb. Das Männchen hat einen dunkelbraunen Thorax ist braun mit sehr kleinen, gelblichen Antehumeralstreifen mit jederseits 2 schrägen, gelben Seitenbinden; zwischen diesen befindet sich oft ein kleiner gelber Fleck. Die Antehumeralstreifen sind schmal und strichförmig. Das schwarze Abdomen trägt oben auf jedem Segment jederseits hinten einen runden, blauen Fleck und davor einen schmalen, gelben Querstreifen. Das Weibchen hat am ganzen Körper eine dunkelbraune Grundfarbe. Die Antehumeralstreifen sind kurz und strichförmig. Das Abdomen ist gelbrün und gelb gefleckt; es hat ähnliche Muster wie das Männchen. Allerdings sind die runden Flecken kleiner. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für das Weibchen ist noch die Stellung der oberen Hinterleibsanhänge; diese sind etwa in einem Winkel von 45° auf der Innenseite nach unten gedreht, so dass ihre Oberflächen miteinander ungefähr einen rechten Winkel bilden.

Ähnliche Arten

Autor: Bernd Cegielka

Aeshna subarctica aber auch Jungtiere von A.cyanea, A.juncea hat eine braune Brust mit gelben Seitenbinden, die von A.subarctica ist graubraun mit bläulichen Seitenbinden. Aeshna cyanea ist an den großen, ovalen Flecken auf der Oberseite der Brust eindeutig zu erkennen.

Lebensweise

Autor: Bernd Cegielka

Sie erscheint ab Mitte Juni, manchmal bereits ab Mai und fliegt bis September. Die Männchen fliegen in etwa 1m Höhe die Uferlinien der Gewässer entlang und suchen nach Weibchen. Die Paarung beginnt am Wasser und endet häufig in den Baumkronen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Bernd Cegielka

Gefährdung durch Verlanden von Torfstichen und Moorgewässern; erhöhter Fischbesatz und intensive fischereiliche Nutzung von Gewässern einschließlich Kalkung und Entkrautung. Schtzmaßnahmen durch Pflege und Neuanlage fischfreier Kleingewässer in Mooren, ehemaliger Abbaugebieten; Extensivierung der Teichwirtschaft; Minimierung von Stoffeinträgen und Gewährleistung eines funktionsfähigen Wasserhaushaltes in Moorgebieten. Alle in Deutschland vorkommenden Libellen sind nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 10 Abs.2 Nr. 10 b BNatSchG [2002], FFH Anhang IV-Arten) und durch die Bundesartenschutzverordnung (§ 1 BArtSchV 2005] in Verbindung mit § 10 Abs. 2 Nr.10c BNatSchG, übrige Arten, besonders geschützt. Es ist deshalb verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen (§ 42 Abs. 1 Nr.1 BNatSchG).

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Bernd Cegielka

Am späten Nachmittag sitzen die Männchen gern auf Baumstämmen und sonnen sich. Die Eier von A.juncea überwintern; die Larven haben eine Entwicklungsdauer von 2-3 Jahren. Wie bei anderen Arten mit mehrjähriger Entwicklung kommt es häufig zu einem Massenschlupf an einem Tag.

Literaturhinweise

Autor: Henrik Stoehr

Bellmann, Heiko (1993): Libellen, beobachten und bestimmen. Augsburg (Naturbuch Verlag).
Brockhaus, Th. et al. (2015): Atlas der Libellen Deutschlands, Bd. 2 - Libellula Supplement 14. Bremen: GDO.
Brockhaus, Th. & Fischer, U. (2005): Die Libellenfauna Sachsens. Verlag Natur & Text.
Dijkstra, K.-D.B. (2006): Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. Gillingham: British Wildlife Publishing.
Dreyer, Wolfgang (1986) Die Libellen. Hildesheim (Gerstenberg Verlag).
Heidemann, H. & R. Seidenbusch (2002): Die Libellenlarven Deutschlands - Handbuch für Exuviensammler. Keltern: Goecke & Evers.
Jurtzitza, Gerhard (1988): Kosmos Naturführer: Welche Libelle ist das? Die Arten Mittel- und Südeuropas. Stuttgart (Franckhsche Verlagshandlung).
Kuhn, K. & K. Buchwald (1998): Die Libellen in Bayern. Stuttgart: Ulmer.
Lehmann, A. & J.H. Nüß (2015): Libellen. Göttingen: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung.
Peters, G. (1987): Die Edellibellen Europas: Aeshnidae. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt.
Raab, R. et al. (2007): Libellen Österreichs. Wien: Springer.
Sternberg, K. & R. Buchwald (1999): Die Libellen Baden-Württembergs. Bd. 1 & 2. Stuttgart: Ulmer.
Wildermuth, H. & A. Martens (2014): Taschenlexikon der Libellen Europas, Bd. 5. Wiebelsheim: Quelle & Meyer.
Zimmermann, W. & Petzold,Falk & Fritzlar, Frank (2005) Verbreitungsatlas der Libellen (Odonata) im Freistaat Thüringen, Naturschutzreport Nr.22 der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Torf-Mosaikjungfer

fin

Siniukonkorento

fra

Aeschne des joncs

nla

Venglazenmaker

pol

Zagnica torfowa