Autor dieses Artsteckbriefes: Daniela Friesacher
Chrysoperla carnea (Stephens, 1836)
Verbreitung und Lebensraum |
In Österreich gibt es weitere 30 Florfliegen-Arten, durch den Klimawandel neuerdings auch die Mittel-meerflorfliege. Die Netzflügler-Ordnung der Florfliegen (Chrysopidae) ist weltweit mit vermuteten 1500 Arten von den Wüsten bis in die Gebirge verbreitet. In Mitteleuropa leben sie vor allem in Wäl-dern, Gärten und Parks. Im Winter findet man bei uns eine kleine spezielle Artengruppe darunter die Gemeine Florfliege auf Dachböden oder in Räumen, wo sie überwintern. Die meisten anderen Arten überwintern jedoch in Larvenstadien. |
Beschreibung |
Die Gemeine Florfliege (Chrysopaperla carnea) gehört zur Ordnung der Echten Netzflügler (Neuropte-ra). Auffallend sind die vorstehenden goldglänzenden, halbkugeligen Augen, weshalb die Florfliegen auch Goldaugen genannt werden. Die Flügelmembran ist schillernd durchsichtig, die Flügeladern sind netzartig verzweigt. Über den Sommer sind der Körper und ihre Flügel grün gefärbt, überwinternd von Herbst bis zum Frühjahr ist ihre Grundfarbe gelblich. |
Größe |
Die zartbeflügelten Tiere haben einen etwa 1,5 cm langen stabförmigen Körper, die Flügelspannweite beträgt 3 cm, die Fühler sind etwa körperlang. |
Lebensweise |
Florfliegen werden abends vom Lampenlicht angezogen und kommen deshalb in Wohnungen geflo-gen. Nachts kann man sie an warmen Abenden mitunter in Massen an beleuchteten Schaufenster-scheiben entdecken. Tagsüber halten sie sich an schattigen Stellen auf Bäumen und im Gebüsch ver-steckt. |
Gefährdung und Schutz |
Die Mehrzahl der heimischen Florfliegenarten ist häufig, rund ein Dutzend allerdings in den Roten Listen gefährdeter Arten. Dennoch wurde die Gemeine Florfliege 1999 zum "Insekt des Jahres" ge-wählt. Damit wollte man auf die Nützlichkeit eines unscheinbaren Insekts aufmerksam machen.
Die größte Gefahr für die in Intensivkulturen nützlichen Florfliegen-Larven geht vom Menschen aus. Durch die unspezifische chemische Bekämpfung von Blattläusen, Milben oder Raupen wurden auch sie mitvergiftet. Daher werden neuerdings Insektizide nach ihrer Verträglichkeit für Florfliegen getestet. Freigegeben sollten nur jene Insektenbekämpfungsmittel werden, die florfliegenfreundlich sind. |
Wissenswertes und Hinweise |
Die Florfliegen gehören zu den wichtigsten Regulatoren von Blattlausbeständen. Die Gemeine Florflie-ge wird daher in Gewächshäusern zur natürlichen Blattlausbekämpfung eingesetzt. Man kann Schach-teln mit hunderten Gemeinen Florfliegen kaufen, die in Glashäusern frei gelassen Eier legen. Die er-wachsenen Florfliegen ernähren sich von Honigtau, manche Arten auch von kleinen Insekten. Die Florfliegenlarven die Blattlauslöwen sind also hochspezialisierte Schädlingsbekämpfer und set-zen den Blattläusen stark zu: Dabei werden Blattläuse, Milben und Eier von Schmetterlingen bevor-zugt. Ein Florfliegenweibchen legt bis zu 350 Eier, meist an Stellen, wo sich Blattlauskolonien gebildet haben. Jede daraus schlüpfende Larve vertilgt ca. 450 Blattläuse, 500 Schmetterlingseier oder 12.000 Milbeneier. Alle Nachkommen einer Florfliege verzehren insgesamt 157.500 Blattläuse oder gar 4.200.000 Milbeneier, vorausgesetzt, sie werden nicht von ihren eigenen Feinden wieder dezimiert... |