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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Heinz Forstinger

Marasmius oreades  (Bolton 1789: Fries 1821) Fries 1838

Kurzinfo

Autor: Heinz Forstinger

Die Gattung der Schwindlinge zeichnet sich im Pilzreich dadurch aus, daß ihre Fruchtkörper die Eigenschaft haben, nach einer Trockenperiode, die sie zur Unkenntlichkeit schrumpfen läßt, bei Regenwetter wieder „aufzuleben“ und die ursprünglich Gestalt anzunehmen. Dies ist vielleicht der Grund für die volkstümliche Meinung, nach Regen „schießen die Pilze aus dem Boden“. Schwindlinge sind kleine bis mittelgroße Pilze mit dünnem Stiel und häutigem Hut. Einige aus der Gattung sind streng substratabhängig, so z.B. der Nadelschwindling, der, mangels Substrat, pro Fichtennadel einen Fruchtkörper hervorbringt. Auch vom Geruch her sind manche sehr auffällig und intensiv, dazu gehört unter anderem ein deutlicher Kohlgeruch. Aber auch der Knoblauchgeruch (etwa bei Marasmius scorodonius – Knoblauchschwindling) ist bei mehreren Arten sehr deutlich vorhanden.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Heinz Forstinger

Der Nelkenschwindling ist in Wiesen und auf Triften ein häufiger Pilz. Gelegentlich tritt er auch an grasigen Stellen in Wäldern auf. Sein Vorkommen reicht vom Tiefland bis in submontane Lagen der nördlichen Hemisphäre.

Ähnliche Arten

Autor: Heinz Forstinger

Die in der Laub- und Nadelstreu der Wälder wachsende Collybia peronata (Brennener Rübling) hat dichter stehende Lamellen, einen röhrigen Stiel und an der Basis einen struppigen Mycelfilz. Kostet man den rohen Pilz, so wird ein deutliches Brennen auf der Zunge verspürt.

Beschreibung

Autor: Heinz Forstinger

Marasmius oreades ist bei genauem Vergleichen mit keiner anderen Pilzart zu verwechseln. Die lehmbraune Farbe aller Teile des Fruchtkörpers (Hut, entferntstehende Lamellen und elastischer Stiel), sein würziger Geruch, der milde Geschmack und das Vorkommen in Wiesen und an grasigen Stellen sind ebenfalls typisch. Sein glatter Hut erreicht etwa 5 cm Durchmesser, der Hutrand ist bei älteren Exemplaren flatterig gekerbt.

Gefährdung und Schutz

Autor: Heinz Forstinger

Der Nelkenschwindling meidet überdüngte „Güllewiesen“, findet aber an weniger intensiv genutzten Flächen und auch zwischen Alleebäumen und in Parkanlagen noch genug Lebensraum, um als nicht gefährdete Art eingestuft zu werden.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Heinz Forstinger

Nelkenschwindlingsvorkommen kann auch außerhalb der Fruktifikationszeit festgestellt werden. Sein Mycel wächst in Kreisen immer weiter nach außen, was zum Phänomen des „Hexenringes“ führt. Dabei stehen die Pilzfruchtkörper, manchmal dicht an dicht, in einem mehr oder weniger großen Kreis, ja nach Alter des Mycels. Durch den Einfluß des Mycels kümmert der Rasen einer Parkanlage innerhalb des Rings, während im aktiven Mycelbereich dagegen die Gräser kräftig sprießen. Dadurch ist das Vorhandensein des Pilzes auch dann deutlich zu bemerken, wenn keine Fruchtkörper vorhanden sind. Solche Hexenringe können bis mehrere Meter im Durchmesser erreichen und sind dann wohl Jahre bis Jahrzehnte alt! Trotz seiner Schmächtigkeit ist der Nelkenschwindling ein schmackhafter Speisepilz, der sich besonders zum Würzen von Soßen und als Suppenpilz empfiehlt.

Literaturhinweise

Autor: Heinz Forstinger

Hans Haas (Gabriele Gosser,Illustrationen): Pilze Mitteleuropas – Speise und Giftpilze, KOSMOS, Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1964

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Feld-Schwindling