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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Gernot Neuwirth

Amanita rubescens  (Persoon 1797: Fries 1821) Gray 1821

Kurzinfo

Autor: Gernot Neuwirth

Der folgende Steckbrief wurde von Thomas Rücker verfasst.

Der Perlpilz ist eine häufige, essbare Art unserer Laub- und Nadelwälder. Hier geht er auch eine enge Lebensgemeinschaft ein, die als Mykorrhiza bezeichnet wird. Der Pilz versorgt die Bäume mit Mineralstoffen und Wasser, während er von der Pflanze die für sein überLEBEN nötigen organischen Stoffe erhält. Wer den Perlpilz nicht genau kennt, sollte ihn stehen lassen, da er leicht mit giftigen Arten verwechselt werden kann.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Gernot Neuwirth

Der Perlpilz kommt weltweit vor. Er lebt als Mykorrhizapilz von Fichte, Tanne und Rotbuche in Laub- und Nadelwäldern und ist europaweit eine häufige Art, die schon ab Juni bis in den Oktober auftreten kann.

Ähnliche Arten

Autor: Gernot Neuwirth

Neben der typischen Art gibt es noch eine Variante des Perlpilzes, die sich durch einen kleineren Wuchs und durch einen blass schwefelgelben Stielring unterscheidet. Nahe verwandt und auch essbar ist der Graue Wulstling (Amanita excelsa), der sich vom Perlpilz durch eine graubraune Hutfarbe und ein nicht verfärbendes Fleisch unterscheidet. Diese beiden Arten können leicht mit dem sehr giftigen Pantherpilz (Amanita pantherina) verwechselt werden, der auch an ähnlichen Standorten vorkommen kann.
Viele Pilzvergiftungen sind auf Verwechslungen dieser Pilzarten zurückzuführen. Der Pantherpilz unterscheidet sich vom Perlpilz durch das rein weiße, nicht verfärbende Fleisch, einen wolligen nicht gerieften Ring, eine zumeist gerandete Knolle und einen mehr oder weniger deutlich gerieften Hutrand.

Beschreibung

Autor: Gernot Neuwirth

Der Perlpilz gehört zu der Gattung der Wulstlinge (Amanita) und wird in die Familie der Amanitaceae (Knollenblätterpilze) gestellt. Diese Gattung zeichnet sich zumeist durch ein markantes Velum aus, das in Form von Hut- bzw. Stielschuppen bzw. einem Stielring erkennbar ist.

Hut bis 15 cm breit, jung halbkugelig, dann gewölbt bis flach ausgebreitet, zuletzt oft mit niedergedrückter Mitte, Oberfläche glatt bis seidig glänzend, jung (hell) ockerfarben bald fleischrötlich bis rötlichbraun, zumeist mit hellgrauen bis rötlichgrauen, konzentrisch angeordneten, abwischbaren, warzigen Velumflocken – „Perlen – besetzt, Hutrand nie gerieft, Huthaut abziehbar, das darunter liegende Fleisch ist rosa durchgefärbt. – Lamellen weißlich, im Alter bzw. an Fraßstellen rosa bis weinrötlich verfärbt. – Stiel bis 15 cm lang bis 25 mm breit (Knolle), zylindrisch langgestreckt, Stielbasis zumeist knollig, ohne Absatz in der Stielschaft übergehend, zumeist deutlich gegürtelt, Oberfläche weißlich über rosa- bis rötlichbraun, angedrückt filzig bis sparrig schuppig, Ring weiß, häutig, hängend, oberseits gerieft, Stiel über dem Ring weißlich. – Fleisch weiß unter der Huthaut rötlich bis bräunlich, im Schnitt bzw. an Fraß- und Druckstellen zumeist rötlich verfärbend, geruchlos, Geschmack mild.

Gefährdung und Schutz

Autor: Gernot Neuwirth

Der Perlpilz weist eine relativ breite ökologische Amplitude auf und ist europaweit nicht gefährdet. Allerdings sind einige nahe verwandte Arten insbesondere durch den Eintrag von luftgetragenen Schadstoffen und die wirtschaftliche Nutzung von Wäldern stark gefährdet und daher in vielen nationalen Roten Listen enthalten. Auf Grund der ökologischen Funktionalität sind Pilze durch ihre Bindung an Pflanzengesellschaften gerade in Waldökosystemen essentielll. Die unbedingt notwendige Erhaltung der Diversität dieser Organismengruppe ist nur durch einen lebensraumspezifischen, restriktiven Gebietsschutz zu erzielen. Neben einem europaweiten Naturwaldreservatenetz sind darüber hinaus die Ausweisung von "Altholzinseln" und die Förderung der Naturverjüngung in Wirtschaftswäldern wichtige naturschutzfachlich relevante Strategien.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Gernot Neuwirth

Der Perlpilz wird als Speisepilz geschätzt, beim Sammeln bzw. dem Verzehr ist aber höchste Vorsicht geboten, da er relativ leicht mit dem sehr giftigen Pantherpilz verwechselt werden kann. Im rohen Zustand ist der Perlpilz übrigens sogar giftig, sein Genuss kann Verdauungsstörungen und je nach individueller Empfindlichkeit sogar hämolytische Symptome hervorrufen. Perlpilzgerichte sollten daher unbedingt gründlich gekocht bzw. gegart werden, nur dadurch werden die hitzelabilen Giftstoffe zerstört.

Literaturhinweise

Autor: Gernot Neuwirth

Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze. Kosmos Naturführer. - Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2005.
Ewald Gerhardt: BLV Handbuch Pilze. - BLV, München 2006.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Perlpilz