Autor dieses Artsteckbriefes: Stefan Resch
Mus spicilegus
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Kurzinfo |
Die sehr seltene Ährenmaus ist nur im Bereich des nördlichen Burgenlands anzutreffen. Sie bewohnt Wegränder, Hecken, junge Aufforstungsstreifen, Wildäcker, extensiv genutzte Felder und Steppen. Durch den Bau eindrucksvoller Vorratshügel ist ihre Anwesenheit oft schon von weitem erkennbar. Eine Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit der Hausmaus (Mus musculus). |
Interessante Links |
Verbreitung und Lebensraum |
Vorkommen der Ährenmaus sind in Österreich bisher nur aus dem Nordburgenland bekannt. Sie bewohnt Wegränder, Hecken, junge Aufforstungsstreifen, Wildäcker, extensiv genutzte Felder und Steppen im Tiefland. Die Verfügbarkeit von Nahrungspflanzen sowie der Zeitpunkt der Samenreife beeinflussen ihre Habitatwahl. Im Gegensatz zur Hausmaus (Mus musculus) ist die Ährenmaus nie in Gebäuden zu finden. |
Charakteristische Merkmale |
Das Fell der Ährenmaus ist rückenseitig grau bis graubraun, die Rückenmitte ist etwas dunkler als die Flanken. Grau bis grauweiße Bauchseite (oft mit hellgelbem Anflug) deutlich, aber nicht scharf von Oberseite abgegrenzt. Sie besitzt große Augen und Ohren, der Schwanz misst etwa 80% der Körperlänge und ist zweifarbig mit heller Unterseite. |
Ähnliche Arten |
Die Ährenmaus kann von der Hausmaus kaum unterschieden werden. Sie besitzt einen längeren Schwanz und ihr fehlt eine Halsbandzeichnung, welche bei der Hausmaus fast immer als zimtfarbene helle fleck-, keil- oder strichförmige Zeichnung auftritt. |
Größe |
Kopf–Rumpf: 73–86 mm; Schwanz: 55–67 mm; Hinterfuß: 15,5–17 mm; Gewicht: 10–25 g |
Lebensweise |
Die dämmerungs- und nachtaktive Ährenmaus ist eine gute Läuferin und Kletterin und nutzt dabei ihren Schwanz als Balancier- und Stützorgan. Während sich die motorische Aktivität bei der Hausmaus überwiegend in Erkundungsverhalten äußert, zeigt die Ährenmaus eine unermüdliche Grabtätigkeit. Der Aktivitätsradius beträgt bei hügelbewohnenden Ährenmäusen 150 – 260 m², wobei sich diese Bereiche bei den einzelnen Tieren üblicherweise überschneiden. |
Wissenswertes und Hinweise |
Ährenmäuse sind in den Roten Listen Österreichs als stark gefährdet eingestuft und in erster Linie durch Habitatverlust und die Intensivierung der Feldnutzung bedroht. Obwohl sie äußerlich kaum von der Hausmaus zu unterscheiden ist, sind ihre Vorratshügel oft weithin sichtbar und eindeutig erkennbar. Fundmeldungen dieser Hügel sind sehr wichtig und helfen dabei, die Situation der Ährenmaus in Österreich besser einzuschätzen. |
Literaturhinweise |
Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. |