Autor dieses Artsteckbriefes: Beatrix Fiebig
Ursus arctos Linnaeus, 1758
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Kurzinfo |
Der Braunbär ist neben dem Eisbären das größte Landraubtier der Erde. Er nutzt ein breites Nahrungsangebot, der Großteil seiner Nahrung ist aber pflanzlicher Natur. Er besitzt ein langes dichtes braunes Fell. Er erreicht eine Schulterhöhe von 150cm und eine Kopf-Rumpflänge von bis zu 280cm. Er hat eines massiven und kräftigen Körperbau. Sein Schwanz ist ziemlich kurz, sodass man ihn manchmal gar nicht auf den ersten Blick entdecken kann. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Braunbär war früher ein alltäglicher Bewohner in Österreich. Auch viele Lokalitäten sind nach dem braunen Riesen benannt wie z.B. Bärenschlucht oder Bärenwirt. Obgleich der Braunbär nie eine wirkliche Bedrohung für den Menschen darstellte wurde er stark gejagt. Allerdings kam es durchaus vor, dass ein Bär Feldfrüchte fraß, Bienenstocke plünderte oder auch Weidevieh riss. Im Salzburger Land wurde der letzte Bär 1838 erlegt. Nur in Südkärnten blieb der Bär ein Wechselwild. Doch schon Anfang des 20. Jhdt. wanderten immer wieder einzelne Bären der slowenisch-kroatischen Population ein. |
Hilfe zur Bestimmung |
Das lange dichte Fell reicht von hell- bis dunkelbraun, im Winter ist es zottelig und leicht grau. Er besitzt einen stämmigen und kräftigen Körperbau, artspezifisch ist auch ein markanter muskulöser Buckel auf den Schultern. Er erreicht eine stattliche Größe von bis zu 150 cm Schulterhöhe, aufgerichtet kann er bis zu 280 cm riesig sein. Er besitzt einen rundlichen Kopf und Ohren, sowie eine vorstehende Schnauze. Sein Schwanz ist stummelartig. |
Charakteristische Merkmale |
Der Braunbär erreicht eine Länge von bis zu 280 cm, eine Schulterhöhe von bis zu 150 cm und ein Gewicht von bis zu 300kg. Er besitzt ein langes braunes Fell, einen runden Kopf mit einer langen Schnauzte. Seine runden Ohren setzten seitlich am Kopf an. Er ist ein Sohlengänger, d.h. der Bär tritt mit der ganzen Sohle auf. Die Pranke hat fünf Zehen und nicht einziehbare Krallen. |
Ähnliche Arten |
Da der Braunbär die einzige Bär ist, die in den Österreich vorkommen kann, kann dieser auch nicht mit einem anderen Bären verwechselt werden |
Größe |
Kopf-Rumpflänge: 100-280 cm |
Lebensweise |
Die heutigen Braunbären bewohnen in Mitteleuropa besonders bewaldete von Menschen wenig frequentierte Bergregionen. Essenziell ist dabei das Nahrungsangebot an Insekte, Früchte, Beeren, Fisch, Aas, Wurzel oder Vogeleier, denn der Braunbär benötigt einen ausreichenden Fettanteil für seine Winterruhe. Auch ist das Vorhandensein von Fels- oder Erdhöhlen von entscheidender Bedeutung. Diese Höhlen werden dann mit Pflanzenteilen bequem ausgekleidet. Mit seinen kräftigen Bärenpranken kann er auch Hohlräume graben und nach Fressbaren in im Boden suchen. Die Winterruhe eines Braunbären beträgt in den Alpen 4-5 Monate, dabei verlangsamt sich der Herzschlag auf ca. 50 Schläge je Minute und die Körpertemperatur sinkt auf bis 3 °C. Normalerweise bewegt sich ein Bär in einem „Passgang“ voran (5-6 km/h), er ist aber auch ein ausgezeichneter Sprinter. Seine Streifgebiete sind üblicherweise 50-200 m² groß. Bei seinen Streifzügen hinterlässt er Markierungen an Baumstämmen wie Kratzer oder Reibspuren. Bären paaren sich von Mai- Juni, dabei hat die Bärin eine „verlängerte Tragzeit“, das bedeutet, dass die Einnistung des Eies erst zum Anfang der Winterruhe geschieht. Nur während der Paarung treffen sich die Bären den Rest des Jahres sind sie Einzelgänger. Während der Winterruhe zum Zeitpinkt Dezember-Jänner kommen dann ein-zwei Junge zur Welt, diese bleiben dann mindestens 2 Jahre bei der Mutter. Die Lebenserwartung eines Bären in freier Wildbahn beträgt 30-40 Jahre. |
Gefährdung und Schutz |
Der europäische Braunbär wird von der Weltnaturschutzunion IUCN, als „gefährdet“ eingestuft. Zudem ist er eine Art die auch durch die Flora-Fauna- Richtlinie (FFH, Anhang II und IV) geschützt wird. Auch die „Berner Konvention“ besagt das Braunbären weder getötet, gefangen oder gestört werden dürfen. Auch die Rote Liste Österreich betrachtet ihn als „gefährdet“. |
Literaturhinweise |
Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur
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