Autoren dieses Artsteckbriefes: Leopold Slotta-Bachmayr , Christian Köppel , Norbert Hirneisen
Glis glis (Linnaeus, 1766)
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Kurzinfo |
Sein Name weist treffend auf die bekannteste Eigenart dieses heimischen Bilches hin: Sein ausgesprochen langer Winterschlaf, der bei schlechterem Wetter sogar 8 Monate dauern kann. Er verbringt also mehr als die Hälfte seines Lebens In Schlafstarre in Erdlöcher, Baumhöhlen, Felsspalten und in allen möglichen Versteckplätzen in Gebäuden. |
Verbreitung und Lebensraum |
Die Art kommt in Süd-, Mittel- und Osteuropa bis in den Orient vor und meidet die kalten Regionen Nordeuropas. Sie ist auf mehreren Mittelmeerinseln z.B. Sardinien zu finden und wurde Anfang des 20 Jh. in Großbritannien eingeführt. |
Hilfe zur Bestimmung |
Der Siebenschläfer ist ein Nagetier und gehört zur Gruppe der Bilche. Er hat ein graues Fell mit braunem Anflug, einem angedeuteten schwarzen Streifen entlang der Rückenlinie sowie rund um die Augen und einen buschigen Schwanz. Er ist von jungen Eichhörnchen durch die kurzen Hinterbeine zu unterscheiden. Nachweise gelingen auch anhand der Nester in Baumhöhlen oder Nistkästen. |
Ähnliche Arten |
Baumschläfer (Dryomys nitedula): Er ist vom Siebenschläfer durch die kleineren, runderen Ohren und den weniger buschigen Schwanz zu unterscheiden. In Österreich beschränkt sich der Vorkommen des Baumschläfers auf den Alpenraum. |
Größe |
Der Siebenschläfer erreicht ein Länge von 13 bis 19 cm, der Schwanz misst zwischen 12 und 15 cm und das Gewicht variiert zwischen 70 und 200 g. Vor dem Winterschlaf können die Tiere bis zu 300 g wiegen. |
Lebensweise |
Der Siebenschläfer ist überwiegend nachtaktiv und lebt in losen Gruppen mit bis zu 60 Tieren. Er besiedelt in erste Linie Laub- und Laubmischwälder. Das Vorkommen ist besonders an die Buche gebunden. Der Siebenschläfer lebt aber auch in Gärten und treibt dann gerne auf Dachböden sein Unwesen. Die Monate Oktober bis April verbringt er im Winterschlaf, meist unter der Erde. Seinen Name hat er wahrscheinlich von den Sieben Schläfern, sieben Brüder die in einer Grotte eingemauert wurden und nach 200 Jahren unversehrt wieder erwachten. Wie die sieben Schläfer zieht sich auch der Siebenschläfer lange Zeit (sieben Monate) in den Winterschlaf zurück und erwacht dann unversehrt. |
Gefährdung und Schutz |
Der Siebenschläfer ist an Buchen und besonders an alte Bäume mit Höhlen angewiesen, in denen er seine Nester anlegen kann. Fehlen diese Höhlen, dann weicht er auf Gebäude aus. Durch die flexible Nutzung von Höhlen ist der Siebenschläfer nicht unbedingt auf Wälder mit intaktem Altersaufbau angewiesen. In Österreich gilt die Art als nicht gefährdet (SPITZENBERG 2005), mit guter Bestands- und Habitatsituation. Es ist kein Bestandstrends erkennbar. Allerdings können die Bestände von Jahr zu Jahr stark schwanken. Dies dürfte in erster Linie mit der Buchenmast zusammen hängen. In schlechten Jahren, mit geringem Anfall von Bucheckern, kann es zu einem Totalausfall der Fortpflanzung kommen. Das kann die Population leicht verkraften und erholt sich in den darauf folgenden Jahren wieder.
In Salzburg ist der Siebenschläfer durch die Tierartenschutzverordnung und EU Recht geschützt. |
Wissenswertes und Hinweise |
In "Brehms Tierleben" von 1914 (4. Auflage, 11.Band, S.396) findet sich noch folgende interessante Notiz: |
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Der zu den so genannten Bilchen (Schlafmäusen) gehörende Siebenschläfer wurde von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild zum "Wildtier des Jahres 2004" gekürt. Der Name des Tieres stammt von dem rund siebenmonatigen Winterschlaf, den der Nager hält. |
Literaturhinweise |
Corbet, G. & D. Ovenden (1982): Pareys Buch der Säugetiere. Alle wildlebenden Säugetiere Europas. - Paul Parey Verlag, Hamburg und Berlin, 240 S. |
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SPITZENBERGER, F. et al. (2001): Die Säugetierfauna Österreichs. Grüne Reihe des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. |