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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Beatrix Fiebig

Eptesicus serotinus  (Schreber, 1774)

 

Breitflügelfledermaus

Breitflügelfledermaus

©  Mnolf

 

 

Kurzinfo

Autor: Beatrix Fiebig

Die Breitflügelfledermaus fühlt sich in ganz Österreich wohl, am häufigsten findet man sie aber in den tieferen bis mittleren Lagen. Sie bewohnt fast ausschließlich Spalten in und an Gebäuden. Durch Sanierungen der Häuserfassaden findet sie aber immer weniger Obdach, so dass sie mittlerweile als gefährdet gilt. Sie ist eine große und breitflügelige Fledermausart. Auf der Oberseite ist sie dunkelbraun. Auf der Unterseite ist sie gelblich braun in der Fellfarbe. Der Ohrdeckel (Tragus) ist kurz und abgerundet und neigt sich etwas nach innen. Sie besitzt mittelgroße Ohren, diese, die Schnauze und die Flughäute sind schwarzbraun.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Beatrix Fiebig

Die Breitflügelfledermaus konnte bereits in allen österreichischen Großlandschaften nachgewiesen werden. Die Wochenstuben trifft man aber besonders in der planaren bis submontanen Höhenstufe an. In Europa wird dieses Fledertier als Kulturfolger betrachtet, aus diesem Grund findet man ihre Quartiere fast ausschließlich an Gebäuden. Auch das Jagdrevier kann innerhalb einer Siedlung liegen aber auch die Kulturlandschaft wird für die Beutezüge genutzt.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Beatrix Fiebig

Die Breitflügelfledermaus kann in ganz Österreich angetroffen werden, besonders gerne hält sie sich aber in den Tieflagen bis zum Mittelgebirge auf. Sie ist ein ausgesprochener Kulturfolger und bewohnt deshalb überwiegend Spalten in und an Häusern. Sie ist eine große und breitflügelige Fledermausart. Auf der Oberseite ist sie dunkelbraun. Auf der Unterseite ist sie gelblich braun in der Fellfarbe. Der Ohrdeckel (Tragus) ist kurz und abgerundet und neigt sich etwas nach innen. Leicht kann sie mit dem Abendsegler und der Nordfledermaus verwechselt werden. Der Ohrdeckel des Abendseglers ist aber pilzförmig. Die Nordledermaus ist kleiner, morphologisch ähneln sie sich stark. Am besten kann man die beiden Arten unterscheiden wenn man auf die Färbung der Schulterpartie achtet, diese ist bei der Nordfledermaus an den Haarspitzen ockerfarben gefärbt, diese Spitzenfärbung fehlt bei der Breitflügelfledermaus.

Ähnliche Arten

Autor: Beatrix Fiebig

Aufgrund der Größe kann man sie mit dem Abendsegler verwechseln. Am besten lassen sich diese beiden Arten differenzieren indem man auf den Ohrdeckel achtet. Bei der Breitflügelfledermaus ist der Ohrdeckel kurz und abgerundet, auch neigt er sich leicht nach innen. Ein Abendsegler hingegen hat einen pilzförmigen Ohrdeckel. Auch ist die Färbung des Abendseglers eher rötlich im Gegensatz zu der Breitflügelfledermaus. Verwechseln kann man sie aber auch mit der Nordfledermaus, diese ist aber etwas kleiner von der Fellfarbe unterscheiden sie sich kaum. Bei der Breitflügelfledermaus ist das lange, glänzende und weiche Fell an der Haarbasis, auf der Oberseite schwarzbraun, bei der Nordledermaus sind die Spitzen der Haare auf der Oberseite ockerfarben. Dadurch ergibt sich ein Kontrast zur restlichen Fellfärbung der Oberseite, welcher besonders in der Region der Schultern deutlich wird. Der Tragus (Ohrdeckel) ist bei diesen beiden Arten morphologisch gleich und eignet sich deshalb nicht als Unterscheidungsmerkmal.

Beschreibung

Autor: Beatrix Fiebig

Die Breitflügelfledermaus ist eine große und breitflügelige Fledermausart. Auf der Oberseite ist sie dunkelbraun. Auf der Unterseite ist sie gelblich braun in der Fellfarbe. Der Ohrdeckel (Tragus) ist kurz und abgerundet und neigt sich etwas nach innen. Sie besitzt mittelgroße Ohren, diese und die Schnauze und die Flughäute sind schwarzbraun. Jungtiere sind generell dunkler, sie besitzen keine ockerfarbenen Haarspitzen, der Bauch ist grau.

Größe

Autor: Beatrix Fiebig

Kopf-Rumpflänge: 60-80 mm
Flügelspannweite: 320-380 mm
Gewicht: 14-35 g

Lebensweise

Autor: Beatrix Fiebig

Dieser drollige Kobold nutzt als Sommerquartier überwiegend Spalten in und an Gebäuden. Deshalb kann man diese Fledermaus in Pfettenlöchern, Zwischendächern, Firstbalken, in Dachböden oder in der Außenverschalung finden. Aufgrund der spaltenbewohnenden Lebensweise ist eine Kartierung dieser Art schwierig, auch verstecken sie sich bei der kleinsten Störung tief in die Spalten, so dass man sie kaum entdecken kann. Auch wechselt die Breitflügelfledermaus gerne ihr Quartier (Nutzung eines Quartierverbundes) was eine Schätzung der Population erschwert. Die Wochenstubenkolonien sind eher klein und bestehen aus 10-60 weiblichen Tieren, in seltenen Fällen auch mehr. Im Winter werden auch bevorzugt Gebäude bewohnt, zum Teil kann man sie dann aber auch in Felsspalten und in Höhlen finden, dann aber nur als Einzeltiere. Relativ flexibel sind sie bei der Wahl ihrer Jagdgebiete, sie nutzen eine Vielzahl unterschiedlicher Strukturen. Wälder werden entlang von Schneisen und Wegen beflogen. Der Rand von Wäldern und Gewässern wird auch gerne zur Jagd genutzt. Meist liegt das Jagdrevier in unmittelbarer Nähe zum Quartier. Als Nahrungsquelle dienen ihnen große Insekten, die entweder in der Luft gefangen werden können, oder aber auch vom Boden aufgesammelt werden. Darunter befinden sich zum Beispiel Nachtfalter, Wanzen, Käfer, Mücken und Fliegen.

Gefährdung und Schutz

Autor: Beatrix Fiebig

Die rote Liste Österreichs betrachtet diese Fledermaus Art als gefährdet weshalb sie unter Naturschutz stehen. Besonders der Mangel an geeigneten Quartieren macht ihnen zu schaffen. Durch Fassadensanierungen sinkt die Anzahl der Quartiere immer weiter an, so dass auch die Populationsgröße immer weiter sinkt.

Literaturhinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Spitzenberger, F. (2001). Die Säugetierfauna Österreichs (Grüne Reihe Band 13). Graz: Verlag austria medien Service GmbH

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (2005). Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Grüne Reihe Band 14/1. Wien, Verlag: Böhlau

Rune J. Gerell, Jens Rydell: Eptesicus nilssonii (Keyserling et Blasius, 1839) – Nordfledermaus. In: Franz Krapp (Hrsg.): Die Fledermäuse Europas. Erweiterte Sonderausgabe aus dem Handbuch der Säugetiere Europas. AULA-Verlag, Wiebelsheim 2011, S. 561–581, ISBN 978-3-89104-751-4.

Dietz, C., Helversen, O. & Nill, D. (2007): Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. Biologie, Kennzeichen, Gefährdung. Kosmos, Stuttgart, 399pp.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Breitflügelfledermaus