Autor dieses Artsteckbriefes: Christine Resch
Eliomys quercinus (Linnaeus, 1766)
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Kurzinfo |
Der nachtaktive Gartenschläfer bewohnt vorwiegend Nadel- und Mischwälder mit felsigem und steinigem Untergrund. Im Vergleich zu unseren anderen heimischen Bilchen besitzt er ein kontrastreiches Fell mit rötlich-braunem Rücken und weißem Bauch sowie auffallend lange Ohren und einen schwarz-weißen Schwanz. |
Verbreitung und Lebensraum |
Endemisch in Europa mit Verbreitung in Westeuropa sowie lückenhaft im Osten bis zum Uralgebirge. In Österreich ist er nur in Tirol und Vorarlberg zu finden. Innerhalb seines Verbreitungsgebiets besiedelt er Nadel- und Mischwälder mit felsig-steinigem Untergrund. |
Hilfe zur Bestimmung |
Der Gartenschläfer kann vorwiegend in der Dämmerung und nachts beobachtet werden. In Österreich ist er nur in Tirol und Vorarlberg beheimatet. |
Charakteristische Merkmale |
rötlich-brauner Rücken, hervorstehende Ohren, buschiger Schwanz |
Ähnliche Arten |
Keine Verwechslungsgefahr |
Beschreibung |
kontrastreiches Fell mit rötlich-braunem Rücken und weißem Bauch, Gesichtsmaske: schwarzes Band um Augen; auffallend große Ohren; buschiger, schwarz-weißer Schwanz |
Lebensweise |
Das Nest des nachtaktiven Bilchs befindet sich in Baumhöhlen, zwischen Steinen oder unter Baumwurzeln. Seine Ernährung ist vielseitig und im Vergleich mit anderen Bilchen überwiegt der tierische Anteil. Der Gartenschläfer hält ab Oktober einen Winterschlaf in bis zu 1 Meter tiefen Bodenspalten. Mit steigenden Temperaturen im März/April wachen die Tiere wieder auf und beginnen sich zu paaren. Die 4–6 Jungtiere eines Wurfes bleiben nach der Aufzucht gesellig und teilen sich häufig Schlaf- und Futterplatz. Gartenschläfer können 5 Jahre alt werden, viele junge Gartenschläfer sterben jedoch bereits während ihres ersten Winterschlafes. |
Gefährdung und Schutz |
Mit der Ausbreitung monotoner, unterwuchsfreier Nadelwälder ohne Nahrungsangebot und junger Wirtschaftswälder ohne Baumhöhlen verliert er zunehmend Lebensräume. So sind bereits in mehreren Regionen Europas Bestandsrückgänge zu beobachten. In der Roten Liste Österreichs wird der Gartenschläfer als potentiell gefährdet (NT) eingestuft, international ist er in der Berner Konvention (Anhang III) geschützt. |
Literaturhinweise |
Grimmberger, E. (2014): Die Säugetiere Deutschlands. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. Jenrich, J., Löhr, P.-W., & Müller, F. (2010): Kleinsäuger: Körper- und Schädelmerkmale, Ökologie Reihe: Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (Hrsg. Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.). Michael Imhof Verlag, Fulda. |