Autor dieses Artsteckbriefes: Beatrix Fiebig
Pipistrellus pipistrellus (Schreber, 1774)
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Kurzinfo |
Die Zwergfledermaus ist ein Kulturfolger weshalb man sie oft in Siedlungen und sogar in Städten finden kann. Große Verwechslungsgefahr besteht allerdings mit der Mückenfledermaus, selbst Fledermausexperten haben Probleme diese beiden Arten zu unterscheiden. Dieser kleine Kobold gehört zu den kleinsten Fledermäusen in Europa. Ihr Gewicht beträgt gerade mal 3,5-8 g. Die Ohren sind kurz und dreieckig, die Spitze ist dabei abgerundet. Ihr Ohrdeckel ist länger als breit und leicht nach innen gebogen, sowie oben abgerundet. Die Haarbasis ist dunkel bis schwarzbraun. Die Rückenseite ist rotbraun oder auch kastanien- oder dunkelbraun. Die Unterseite ist gelbbraun bis graubraun. Die Schnauze, die Flughäute und die Ohren sind schwarzbraun. |
Verbreitung und Lebensraum |
Die Zwergfledermaus kann man in Österreich in den österreichischen Alpen und im Böhmischen Massiv, schwerpunktartig aber in den Tälern, finden. Generell findet man diese Fledermausart in Österreich nur regional. Was die Wahl ihrer Jagdgebiete betrifft ist diese Fledermausart flexibel, man findet sie in Innenstädten, in ländlichen Siedlungen und in allen Lebensraumtypen, bevorzugt werden aber Gebiete, in denen es auch Wälder und Gewässer gibt. |
Hilfe zur Bestimmung |
Als Kulturfolger findet man diese Fledermaus häufig bei Gebäuden, z.B. in Schalungen, Verkleidungen, hinter Fensterläden und im Zwischendach. Diese Fledermaus gehört zu den kleinsten in Europa ihr Gewicht beträgt gerade mal 3,5-8 g. Die Ohren sind kurz und dreieckig, die Spitze ist dabei abgerundet. Ihr Ohrdeckel ist länger als breit und leicht nach innen gebogen und oben abgerundet. Die Haarbasis ist dunkel bis schwarzbraun. Die Rückenseite ist rotbraun oder auch kastanien- oder dunkelbraun. Die Unterseite ist gelbbraun bis graubraun. Die Schnauze, die Flughäute und die Ohren sind schwarzbraun. Die Flügelspannweite beträgt gerade mal 180-240 mm. |
Ähnliche Arten |
Wegen der starken morphologischen Ähnlichkeit wurden die Zwergfledermaus und die Mückenfledermaus lange Zeit für eine Art gehalten. Erst 1990 wurde durch molekularbiologische Methoden bestätigt, was Fledermausforscher lange vermuteten. Zur Artbestimmung ist es deshalb ratsam eine Kombination aus mehreren Merkmalen miteinander zu vergleichen. Die Mückenfledermaus ist aber etwas kleiner und ihre Flughäute, Ohren und Schnauze sind braun, die der Zwergfledermaus werden als schwarzbraun beschrieben. Das innere der Ohren ist bei der Mückenfledermaus aufgehellt. Auch ist die Schwanzflughaut bei der Mückenfledermaus stärker behaart als die der Zwergfledermaus. Auch sind die elastischen Fasern der Flughäute der Mückenfledermaus in ihrer Musterung anders gestaltet als die der Zwergfledermaus. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die zwei durchgehenden Flügelzellen, die die Zwergfledermaus nicht besitzt. Die Zwergfledermaus ist in der Wahl ihres Habitates generalisierter als die Mückenfledermaus, sie bevorzugt Gegenden mit Auwäldern, Niederungen und Gewässer. |
Beschreibung |
Diese Art ist sehr klein. Die Ohren sind kurz und dreieckig, die Spitze ist dabei abgerundet. Ihr Ohrdeckel ist länger als breit und leicht nach innen gebogen, sowie oben abgerundet. Die Haarbasis ist dunkel bis schwarzbraun. Die Rückenseite ist rotbraun oder auch kastanien- oder dunkelbraun. Die Unterseite ist gelbbraun bis graubraun. Die Schnauze, die Flughäute und die Ohren sind schwarzbraun. |
Größe |
Kopf-Rumpflänge: 36- 61 mm |
Lebensweise |
Die Zwergfledermaus gilt als Kulturfolger, aus diesem Grund findet man auch fast alle Sommer- und Winterquartiere in Spalten von Gebäuden, es werden aber auch zum Teil Felsspalten und Baumspalten bewohnt. An Gebäuden werden Wandverschalungen, Verkleidungen und Zwischendächer als Wochenstube genutzt. Die Quartiere sind meist aber nicht die ganze Saison und nicht jedes Jahr über besetzt. Auch Winterquartiere hat man schon an Gebäuden gefunden, es wird aber auch der Winterschlaf in Felsspalten, Kellern, Tunneln und Höhlen verbracht. Meistens liegen Sommer- und Winterquartier weniger als 20 km auseinander, so dass man diese Art als standortstreu bezeichnen kann. Die Tragzeit der Weibchen beträgt 44 Tage und ist abhängig von der Umgebungstemperatur. Danach werden 1-2 Junge Fledermäuse geboren. Die Kleinen sind nach 6-7 Wochen erwachsen, fliegen können sie aber schon mit vier Wochen. In freier Natur werden sie meistens 2-3 Jahre alt, in Gefangenschaft können sie aber bis zu 16 Jahre alt werden. Als Nahrung dienen dieser Fledermaus kleine und sehr kleine Insekten wie Nachtfalter und Mücken. |
Gefährdung und Schutz |
Die Zwergfledermaus wird von der Roten Liste Österreichs als potentiell gefährdet eingestuft. Hauptsächlich der Einsatz von Insektiziden und giftigen Holzmitteln und der Verlust ihrer Quartiere wirken sich negativ auf diesen Kobold aus |
Literaturhinweise |
Richarz K., Limbrunner A. (1999).Fledermäuse, fliegende Kobolde der Nacht, 2 Auflage, Franckh-Kosmos, Zwickau |