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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefan Resch

Microtus agrestis  (Linnaeus, 1761)

 

Erdmaus (Microtus agrestis)

Erdmaus (Microtus agrestis)

©  kleinsaeuger.at

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefan Resch

In ganz Österreich, aber lokal begrenzt anzutreffende Wühlmaus mit graubräunlichem Fell und kurzem Schwanz. Besiedelt bevorzugt feuchtkühle Habitate mit dichter Vegetation. Auf Feldern und in Gärten eher selten. Es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Wühlmäusen wie der Feldmaus.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefan Resch

Die Erdmaus kommt in Österreich in fast allen Landesteilen vor, die Vorkommen sind aber oft sehr lokal und manchmal auf Kleinstandorte beschränkt. Sie bevorzugt kühlere, bodenfeuchte Standorte mit hoher Vegetation wie z.B. Sümpfe, Auwälder, Moore, Verlandungszonen, Gewässerränder, Waldränder und -lichtungen.

Interessante Links

Autor: Stefan Resch

kleinsaeuger.at

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefan Resch

Wühlmaus mit graubrauner Oberseite und hellgrauer Bauchseite. Die Grenze zwischen ober- und Unterseite verläuft fließend. Der Schwanz ist auf der Unterseite heller. Die Ohren sind überwiegend vom Fell verdeckt, der Ohrinnenrand ist lang behaart. Die Augen der Erdmaus liegen nahe der Nase.

Ähnliche Arten

Autor: Stefan Resch

Die Erdmaus kann mit der Feldmaus verwechselt werden. Diese hat aber ein kürzeres und glatteres Fell, die Augen liegen in der Mitte zwischen Nasenspitze und Ohransatz. Die Ohren der Feldmaus sind am Innenrand nur kurz behaart. Das Fell der Erdmaus kann in seltenen Fällen rötlichbraun wirken, wodurch Verwechslungsgefahr mit der Rötelmaus besteht. Diese hat aber einen längeren Schwanz und längere Ohren.

Größe

Autor: Stefan Resch

Kopf–Rumpf: 90–120 mm; Hinterfuß: 16,5–18,5 mm; Schwanz: 31–40 mm; Gewicht: 25–50 g

Lebensweise

Autor: Stefan Resch

Die Erdmaus besitzt mehrere, über den Tag verteilte Aktivitätsphasen. Die Tiere verlassen ihre Baue sowohl am Tag als auch in der Nacht, wobei die nächtliche Aktivität stärker ausgeprägt ist und besonders die Dämmerung in der Früh und am Abend genutzt wird. Die Erdmaus legt ihr Gangsystem je nach Bodenfeuchte teilweise unterirdisch oder bei nassen Standorten fast ausschließlich oberirdisch an. An trockenen Standorten befinden sich Gänge, Kammern und Kotablageplätze dicht an der Oberfläche oder zum Teil in der verfilzten Krautschicht. An sehr nassen Standorten baut die Erdmaus oberirdische Grasnester in Seggenbulten oder in Wurzelnischen von Gehölzen. Die Fortpflanzung findet von März bis Oktober statt, wobei die Hauptpaarungszeit im Mai-August liegt. Nach einer Tragzeit von 20–21 Tagen gebären sie in Abhängigkeit von Jahreszeit und Alter zwischen 3–8 Jungtiere, welche bereits nach 2 Wochen selbstständig sind und von der Mutter vertrieben werden. Da eine erneute Begattung unmittelbar nach der Geburt stattfinden kann, betragen die Wurfintervalle nur 3 Wochen. Die Nahrung der Erdmaus ist rein pflanzlich und besteht aus grünen Teilen von Pflanzen, Setzlingen und Samen. Nur bei Nahrungsmangel nagt sie auch an Wurzeln und Rinden von jungen Nadel- und Laubbäumen (vorwiegend Buche, Eiche, Esche und Ahorn). Die Lebenserwartung von Erdmäusen liegt im Freiland bei ca. 15 Monaten.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefan Resch

Erdmäuse sind für ihre hohen Populationsdichten, welche in Ausnahmefällen bis zu 300 Individuen pro Hektar erreichen, bekannt. Diese sind jedoch meist nur von kurzer Dauer und nehmen durch Nahrungsknappheit, innerartlichen Stress, der Zunahme von Parasiten und Krankheiten sowie durch Beutegreifer wieder auf natürliche Weise ab.

Literaturhinweise

Autor: Stefan Resch

Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim.
Jenrich, J., Löhr, P.–W. & Müller, F. (2010): Kleinsäuger: Körper– und Schädelmerkmale, Ökologie Reihe: Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (Hrsg. Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.). Michael Imhof Verlag, Fulda.
Kraft, R. (2008): Mäuse und Spitzmäuse in Bayern: Verbreitung, Lebensraum, Bestandssituation. Ulmer Verlag, Stuttgart.
Wilson, D.E., Lacher, T. E., Jr & Mittermeier, R.A. eds. (2017): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 7. Rodents 2. Lynx Edicions, Barcelona.
Wilson, D.E. & Mittermeier, R.A. eds. (2018): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 8. Insectivores, Sloths and Calugos. Lynx Edicions, Barcelona.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Erdmaus