Autor dieses Artsteckbriefes: Beatrix Fiebig
Rhinolophus hipposideros (Bechstein, 1800)
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Kurzinfo |
gräulich aber niemals rötlich, die Unterseite ist grau bis weißgrau, das Fell ist locker und weich. Der Mittelkiel des Nasenaufsatzes ist von unten nach oben zugespitzt, im Profil besitzt sie einen abgerundeten Oberfortsatz. Man kann sie in ganz Österreich finden, in wärmebegünstigten Gebieten ist die Wahrscheinlichkeit aber höher eine zu entdecken. |
Verbreitung und Lebensraum |
Die Kleine Hufeisennase ist in ganz Österreich beheimatet, sie bevorzugt wärmebegünstigte Gebiete in Gebirgsvorland und den Mittelgebirge, diese können teilweise bewaldet sein. Im nördlichen Verbreitungsgebiet, darunter zählt auch Österreich ist sie eher eine hausbewohnende Fledermaus, im Süden bewohnt sie hingegen Höhlen. |
Hilfe zur Bestimmung |
Namensgebend für diese Fledermaus ist ihr auffälliger Hautlappen der die Nase umgibt, welcher aufgrund ihrer geringen Körpergröße deutlich hervor tritt. Ein Mittelkiel des Nasenaufsatzes ist von unten nach oben zugespitzt, im Profil besitzt sie einen abgerundeten Oberfortsatz. Diese Fledermaus ist gerade mal ca. 8 g schwer und besitzt eine Flügelspannweite von etwa 23 cm, damit ist sie eine der kleinsten Fledermausarten Europas. Die Haarbasis ist hellgrau, die Oberseite ist bräunlich bis gräulich aber niemals rötlich, die Unterseite ist grau bis weiß-grau, das Fell ist locker und weich |
Ähnliche Arten |
Die Kleine Hufeisennase kann mit der Großen Hufeisennase verwechselt werden, die größere der beiden ist 57-71 mm lang und hat eine Flügelspannweite von 350-400 mm, die kleinere ist 37-45 mm lang und hat eine Flügelspannweite von 192-254 mm. Im Gesicht sehen die Nasenfortsätze sehr ähnlich aus aber nur die kleine Hufeisennase besitzt einen Mittelkiel zudem ist sie ist auf der Oberseite ihres Körpers niemals rötlich gefärbt, so wie die Große Hufeisennase. |
Beschreibung |
Diese Fledermaus ist eher zierlich gebaut. Der Mittelkiel des Nasenaufsatzes ist von unten nach oben zugespitzt, im Profil besitzt sie einen abgerundeten Oberfortsatz. Die Haarbasis ist hellgrau, die Oberseite ist bräunlich bis gräulich aber niemals rötlich, die Unterseite ist grau bis weiß-grau, das Fell ist locker und weich. Zudem hat sie zwei große Ohren. Die Jungtiere sind dunkelgrau. |
Größe |
Kopf-Rumpflänge: 37-45 mm |
Lebensweise |
Bei dieser Fledermaus kann man eine Hausfledermaus im Norden und eine Höhlenfledermaus im Süden beobachten. Im Norden sind die Sommerquartiere (Wochenstuben) auf warmen, zugluftsfreien Dachböden, häufig in der Nähe des Schornsteines. Aber sie halten sich auch gerne in Kanälen, Schächten und Heizungskellern auf. Was das Raumvolumen angeht sind sie tolerant, auch Helligkeit stellt kein Problem dar. Ihr Quartier ist aber bestenfalls stark genischt, so dass sie je nach Witterungslage und Temperatur einen anderen Teil des Raumkomplexes nutzen können. Als ein und Ausflug werden häufig Fenster benützt. In südlichen Ländern werden eher Höhlen bewohnt. Es werden zwischen Sommer- und Winterquartier nur kurze Wanderungen in Kauf genommen. Im Winterquartier sollte die Temperatur zwischen 6-9C° liegen und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen, hier hängen die kleinen Kobolde frei und voneinander getrennt an der Decke. Sie hängen zwar getrennt doch sind sie sehr gesellig. Sie sind in ihren Quartieren sehr störungsempfindlich. Sie jagen in lichten Wäldern wie Parkanlagen und Regionen in denen viele Sträucher vorkommen. Dabei fliegen mit ca. 5 m Flughöhe eher niedrig. Ihr Flug ist schwirrend und es wird auch Nahrung vom Boden aufgenommen. Sie fressen überwiegend kleinere Insekten wie Nachtfalter, Mücken, Schnaken und Käfer. Die Tragzeit der Weibchen beträgt ungefähr 75 Tage, danach wird ein Junges (selten zwei) im Sommerquartier geboren. Das Geburtsgewicht des Nachwuchses beträgt gerade mal 1,8g. Nach 6-7 Wochen müssen sind die kleinen bereits erwachsen, geschlechtsreif werden sie aber erst 1-2 Jahren. Ihre maximale Lebenserwartung liegt bei 21 Jahren, in freier Natur werden sie allerdings durchschnittlich 3-4 Jahre alt. |
Gefährdung und Schutz |
Seit Mitte der Fünfziger ist der Bestand stark rückläufig, in Mitteleuropa sind viele Teilpopulationen bereits ausgestorben. Problematisch ist dabei besonders der Habitatverlust durch den Menschen, der ihre Quartiere stört oder gar vernichtet. Auch der Einsatz von Pestiziden nimmt ihnen die Nahrungsgrundlage. Im nördlichen Verbreitungsgebiet, zu welchem auch Österreich zählt, kann auch der Klimawandel für eine Verbreitungsverschiebung in den Süden verantwortlich gemacht werden. Die rote Liste Österreichs stuft sie bereits als gefährdet ein. |
Literaturhinweise |
Richarz K., Limbrunner A. (1999).Fledermäuse, fliegende Kobolde der Nacht, 2 Auflage, Franckh-Kosmos, Zwickau |