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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Anna Hämmerle

Cervus dama  Linnaeus, 1758

 

Damhirsch

Damhirsch

©  piclease-Klaus Reitmeier

 

Damhirsch

Damhirsch

©  piclease-Jörg Hemmer

 

Damhirsch

Damhirsch

©  piclease-Manfred Nieveler

 

 

Kurzinfo

Autor: Anna Hämmerle

Die sekundär weltweit verbreitete, wenig anspruchsvolle Hirschart, sticht besonders durch sein weiß geflecktes Sommerkleid auf hellem rostroten Grund und dem beim Männchen ausgebildeten Schaufelgeweih hervor.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Anna Hämmerle

Nach der letzten Eiszeit war der Damhirsch von Süd- und Westanatolien bis Mazedonien und Südbulgarien verbreitet, heute gibt es jedoch nur noch kleine Restpopulationen in der Südtürkei. Allerdings wurde in der Neuzeit das Tier nahezu weltweit sekundär verbreitet. Schwerpunkte liegen in Irland, Großbritannien, Dänemark, Deutschland, Tschechien und Ungarn. Ursprünglich als Gehege- und Gatterwild gehalten, konnten einige Tiere entkommen und begründeten so die heutigen freilebenden Populationen. Solche Bestände sind derzeit in Österreich nur in Niederösterreich, Burgenland und in Baierberg (Nordostkärnten) zu finden. Für die mediterrane Art sind Laub-und Mischwälder mit eingestreuten Wiesen und Weiden optimaler Lebensraum, sie sind allerdings sehr anpassungsfähig und können auch ausgeräumte Kulturflächen bewohnen.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Anna Hämmerle

Mit 80-90cm Schulterhöhe ist das Damwild größenmäßig deutlich größer als das Reh, aber kleiner und vor allem leichter als der Rothirsch. Markant ist das stark weißgefleckte Sommerfell auf fahlrotem Untergrund der Rückpartie. Im Winter sind die Tiere graubraun und fleckenlos. Der Spiegel (Fläche um After) ist weiß und umgedreht hufeisenförmig schwarz umrahmt. Die Oberseite des Schwanzes ist ebenfalls schwarz, die Unterseite weiß. Die Männchen bilden ein sogenanntes Schauflergeweih aus, welches schaufelartig verbreitert ist. In freier Wildbahn nur in einigen wenigen Gegenden Niederösterreichs, des Burgenlandes und in Nordostkärnten zu finden.

Charakteristische Merkmale

Autor: Anna Hämmerle

80-90cm Schulterhöhe, weiß geflecktes Sommerfell, graubraunes Winterfell ohne Flecken, Männchen mit Schaufelgeweih, Schwanz Oberseite schwarz, Unterseite weiß

Ähnliche Arten

Autor: Anna Hämmerle

Von Reh und Rothirsch lässt sich der Damhirsch einerseits durch die Größe (größer als Reh, kleiner und vor allem leichter als Rothirsch), andererseits durch das weißgefleckte Sommerfell und das Geweih unterscheiden. Die männlichen Damhirsche tragen nämlich ein Schaufelgeweih, also ein schaufelartig verbreitertes Geweih. Am ähnlichsten ist der Damhirsch dem Sikahirsch, der in etwa dieselbe Größe und ebenso ein weiß geflecktes Sommerfell hat. Damhirsche haben jedoch eine insgesamt hellere Grundfarbe und die Schwanzoberseite ist schwarz, nicht wie beim Sikahirsch weiß mit nur einem dünnen, schwarzen Strich. Zusätzlich ist das Geweih letzterer kein Schaufelgeweih, sondern dem des Rothirsches ähnlich, schmal jedoch mit weniger Endungen. Das aus eintönigen kurzen Einzelrufen bestehende Röhren des Damhirsches ist bei etwas geschultem Gehör auch nicht mit den Rufen des Rothirsches oder Sikahirsches zu verwechseln.

Beschreibung

Autor: Anna Hämmerle

Die eingebürgerte Art erreicht eine Schulterhöhe von 80-90cm und ein Gewicht von max. 85kg. Die Männchen bilden das typische Schaufelgeweih aus, welches -wie bei allen Geweihträgern- eine gewisse Zeit nach der Brunft abgeworfen wird. Beim Damhirsch passiert dies im April/Mai und die Neubildung beginnt sofort danach.

Größe

Autor: Anna Hämmerle

Kopf-Rumpflänge: 120-140cm
Schulterhöhe: 80-90cm
Gewicht: ♀ 30-50kg, ♂ 60-85kg

Lebensweise

Autor: Anna Hämmerle

Das tagaktive Damwild lebt ganzjährig in Rudeln von 3- 30 Tieren. Außerhalb der Paarungszeit gewöhnlich jeweils nach Geschlechtern getrennt, es gibt jedoch keine strenge Rudelbildung und es kommen sowohl Mischrudel, als auch einzelgängerische Althirsche vor. Die Brunftzeit fällt auf die Wintermonate November/Dezember. Nach einer Tragezeit von 32 Wochen werden ein bis zwei Kälber geboren. Die Art gilt als genügsamer Wiederkäuer, welcher Gräser, Kräuter, Feldfrüchte, Blätter/ Nadeln, Baumsamen und –triebe, etc. verwertet.

Gefährdung und Schutz

Autor: Anna Hämmerle

Damwild wird auf der Roten Liste als „nicht gefährdet“ eingestuft. In Europa gibt es derzeit keine ernst zu nehmende Bedrohung für den Gesamtbestand, allerdings ist die einzige einheimische Population in der Türkei durch zu geringe Bestandszahl und Wilderei gefährdet.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Anna Hämmerle

Damhirsche zeigen in Konfliktsituationen den sogenannten „Prellsprung“, bei dem sich die Tiere mit allen vier Beinen gleichzeitig in die Luft katapultieren. Dies ist vor allem für einige Antilopenarten charakteristisch, kennt man aber auch von der erschreckten Hauskatze.

Literaturhinweise

Autor: Anna Hämmerle

IUCN (2016). The IUCN Red List of Threatened Species. URL: http://www.iucnredlist.org/details/42188/0

Spitzenberger, F. (2001). Die Säugetierfauna Österreichs (Grüne Reihe Band 13). Graz: Verlag austria medien Service GmbH

Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur

Whitehead, G.K. The Whitehead Encyclopaedia of Deer. Shrewsbury: Swan Hill, 1993

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Damhirsch