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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefan Resch

Crocidura leucodon  (Hermann, 1780)

 

Feldspitzmaus

©  Daniel Remias

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefan Resch

Graubraune bis grauschwarze Spitzmaus mit deutlich abgegrenzter, heller Unterseite. An trockenen, sonnigen Standorten in den tiefen Lagen der Kulturlandschaft anzutreffen. Von anderen Spitzmäusen durch Fellfarbe und Schwanzwimpern gut zu unterscheiden.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefan Resch

Die Feldspitzmaus ist mit Ausnahme Tirols in ganz Österreich verbreitet, bleibt dabei aber meist in Höhenlagen unter 700 m. Sie ist besonders an trockene Lebensräume mit offener, waldloser Vegetation angepasst und bewohnt in unserer Kulturlandschaft Wiesen, Felder, Trockenrasen, Bahndämme, Sand- und Kiesgruben, Straßenböschungen, Hecken und Gärten. Während der kalten Jahreszeit dringt sie auch gerne in Gebäude ein. Wälder bewohnt sie ausschließlich, wenn diese licht und trocken sind. In großen, feucht-kühlen Waldgebieten fehlt sie.

Interessante Links

Autor: Stefan Resch

kleinsaeuger.at

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefan Resch

Der Rücken ist graubraun bis grauschwarz und weist einen metallischen Glanz der Haarspitzen auf, der Bauch ist weiß. Die Oberseite ist farblich von der Unterseite scharf abgegrenzt. Die Ohren der Feldspitzmaus sind vergleichsweise groß und ragen deutlich aus dem Fell hervor. Der Schwanz ist zweifarbig mit einer dunklen Ober- und einer hellen Unterseite. Ein wichtiges Merkmal aller Crocidura-Arten (Weißzahn- oder Wimperspitzmäuse) sind die feinen, langen und einzelnstehenden Borsten (oder Wimpern) am Schwanz.

Ähnliche Arten

Autor: Stefan Resch

Durch die Wimpern am Schwanz und die Zahnfärbung keine Verwechslung mit Sorex sp. oder Neomys sp. möglich. Auch von der Garten- und der Hausspitzmaus kann die Feldspitzmaus anhand der Fellfärbung gut unterschieden werden.

Größe

Autor: Stefan Resch

Kopf–Rumpf: 57-80 mm; Hinterfuß: 11–13,5 mm; Schwanz: 28–38 mm; Gewicht: 7–13 g

Lebensweise

Autor: Stefan Resch

Feldspitzmäuse sind überwiegend nachtaktiv. Nur bei erhöhtem Nahrungsbedarf, wie er bei Kälte zur Wärmeproduktion vorherrscht oder bei trächtigen Weibchen gegeben ist, können die Tiere auch am Tag beobachtet werden. Um Energie zu sparen, können Feldspitzmäuse können wie Hausspitzmäuse und Gartenspitzmäuse bei niedrigen Temperaturen in Lethargie fallen. Mit der geringen Körpertemperatur von nur 34 °C ist sie in der Lage sehr warme Lebensräume zu besiedeln, welche von anderen Spitzmausarten gemieden werden. Ihrem allgemein niedrigen Stoffwechselniveau verdankt sie auch ihre für Spitzmäuse hohe Lebenserwartung von bis über 3 Jahren. Ihre Ruhephasen verbringt die Feldspitzmaus zwischen loser Vegetation oder sucht trockene, geschützte Standorte wie Heuhaufen auf. Sie legt nur zur Jungenaufzucht und bei Kälte ein flaches Nest aus trockenen und frischen Grashalmen in Form einer Hohlkugel mit zwei Ein- bzw. Ausgängen an. Die Paarungszeit der Feldspitzmaus dauert von April bis September (in Einzelfällen November. Während der Fortpflanzungszeit kann bei Weibchen und Männchen eine Paarbildung beobachtet werden. 2–3 Mal im Jahr werden nach einer Tragzeit von 31–33 Tagen 3–8 Jungen geboren, welche nach 30 Tagen selbstständig sind. Die Nahrung der Feldspitzmaus besteht überwiegend aus Beutetieren an der Bodenfläche wie Regenwürmer, Schnecken, Asseln, Spinnen, Weberknechten, Insekten und Larven. Wenn sich ihr die Gelegenheit bietet, verzehrt sie auch nestjunge Feldmäuse sowie tote Kleinsäuger.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefan Resch

Bei allen Crocidura-Arten ist die Bildung von „Spitzmauskarawanen“ zu beobachten. Vom Muttertier angeführt beißen sich die jungen Feldspitzmäuse an der Schwanzwurzel des jeweiligen Vordertieres fest, sodass eine Marschreihe entsteht. Diese Art der Fortbewegung ermöglicht einen sicheren Umzug in ein neues Nest oder die Rückführung entlaufener Jungtiere. Dieses Verhalten ist jedoch nur bis zum 18. Lebenstag der jungen Spitzmäuse zu beobachten.

Literaturhinweise

Autor: Stefan Resch

Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. Jenrich, J., Löhr, P.–W. & Müller, F. (2010): Kleinsäuger: Körper– und Schädelmerkmale, Ökologie Reihe: Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (Hrsg. Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.). Michael Imhof Verlag, Fulda. Kraft, R. (2008): Mäuse und Spitzmäuse in Bayern: Verbreitung, Lebensraum, Bestandssituation. Ulmer Verlag, Stuttgart.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Feldspitzmaus