Autor dieses Artsteckbriefes: Julia Kropfberger
Myotis myotis (Borkhausen, 1797)
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Kurzinfo |
Mit einer Spannweite von bis zu 40 cm ist das Mausohr unsere größte heimische Fledermausart. Sie ist die Kirchenfledermaus schlechthin und verbringt dort mehr Zeit als der Pfarrer... Als Bewohnerin von großen, ruhigen Dachböden, v.a. in Kirchen, ist sie zum überleben auf die Toleranz und das Verständnis der Menschen angewiesen. |
Verbreitung und Lebensraum |
Das Mausohr ist in Europa weit verbreitet, fehlt jedoch in Skandinavien und auf den Britischen Inseln. Außerhalb von Europa gibt es Vorkommen in der Türkei, Israel, Libanon und Nordafrika. In Österreich ist das Große Mausohr in allen Bundesländern nachgewiesen. |
Ähnliche Arten |
Die Zwillingsart des Mausohrs, das Kleine Mausohr (Myotis blythii), unterscheidet sich kaum vom Mausohr. Es ist äußerlich nur mit Erfahrung zu unterscheiden. |
Beschreibung |
Eine kurze Schnauze mit spitzen Zähnen, kleine Augen und mittelgroße Ohren kennzeichnen sie als typischen Vertreter der Familie der Glattnasen- Fledermäuse. Wie alle Arten der Gattung Myotis besitzt das Mausohr einen lanzettförmigen Ohrdeckel (Tragus), der bei ihr fast die halbe Ohrlänge erreicht. Das Fell ist am Rücken graubraun und auf der Unterseite deutlich heller, weißgrau gefärbt. Die breiten Flügel sind graubraun. Das Gesicht ist rosa-fleischfarben und mit Drüsen besetzt, die als dunkle Punkte zu erkennen sind. |
Größe |
Das Mausohr ist mit einer Flügelspannweite von 35-43 cm und einem Gewicht von bis zu 40 g die größte heimische Fledermausart in Österreich. Die Kopf- Rumpf- Länge beträgt 67-80 mm. |
Lebensweise |
Das Fledermaus- Jahr beginnt bei den Mausohren etwa Mitte/ Ende März. Zu diesem Zeitpunkt beenden sie ihren Winterschlaf und verlassen die Winterquartiere. |
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Das Fledermaus- Jahr beginnt bei den Mausohren etwa Mitte/ Ende März. Zu diesem Zeitpunkt beenden sie ihren Winterschlaf und verlassen die Winterquartiere. |
Gefährdung und Schutz |
Das Mausohr ist in Österreich vollkommen geschützt. Auch in der FFH- Richtlinie ist es im Anhang II und Anhang IV angeführt. Als Bewohner von großen, ruhigen Dachböden ist das Mausohr vor allem auch auf die Toleranz und das Verständnis der Besitzer angewiesen. Um einen langfristigen Schutz zu gewährleisten, sind aber Schutzstrategien für alle Lebensraumelemente (Sommer-, Winter- und Zwischenquartiere, Jagdgebiete und die Verbindungen zwischen Quartier und Jagdgebiet) erforderlich. |
Wissenswertes und Hinweise |
Fledermäuse haben durch ihre nächtliche Lebensweise und ihren lautlosen Flug seit jeher die Gemüter der Menschen erregt. So gelten sie in China als Symbol für Glück und Gewinn. |
Literaturhinweise |
Nill D. & Siemers B. (2001): Fledermäuse - Faszinierende Einblicke in ihr geheimnisvolles Leben, BLV Verlagsgesellschaft mbH. |