Autor dieses Artsteckbriefes: Beatrix Fiebig
Martes martes (Linnaeus, 1758)
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Kurzinfo |
Der Baummarder ist auch unter dem Namen Edelmarder bekannt, er besitzt ein seidig glänzendes kastanienbraunes Fell mit einem meist weißen rundlichen Kehlfleck. Er kann eine Länge bis zu 53cm erreichen, sein Schwanz misst dabei nochmal 28 cm. Seine Schulterhöhe ist mit 15 cm gering. Der im Wald lebende Baummarder ist meist nicht für den berühmten „Marderschaden“ verantwortlich, solche Schäden werden viel häufiger vom Steinmarder, auch Hausmarder genannt, verursacht. |
Verbreitung und Lebensraum |
Der Baummarder bewohnt Hochwaldbestände unterschiedlichster Gesellschaften. In Österreich kommt der Baummarder in allen Großlandschaften vor. Im Böhmischen Massiv und die Ostalpen weist er eine höhere Individuenzahl auf, da hier der Anteil an Wald entsprechend höher ist. Man findet sie in der planaren Hartholzaue genauso wie in hochsupalpinen Fichten-, Zirben-, und Lärchen-Almwald. Naturnahe Wälder werden allerdings auf Grund der höheren Strukturreiche bevorzugt, da hier mehr Baumhöhlen aufzufinden sind. Auch besitzen naturnahe Wälder eine diverse und ausgeprägte Krautschicht, was sich positiv auf das Vorkommen von geeigneter Beute, wie Mäusen, auswirkt. |
Hilfe zur Bestimmung |
Leicht zu verwechseln ist der Baummarder mit dem Steinmarder, am besten unterscheidet man die beiden Arten durch den weißlich-gelblichen Kehlfleck, der beim Baummarder meist an den Vorderbeinen rund bis fleckig auslaufend ist. Beim Steinmarder ist läuft der Kehlfleck an den Vorderbeinen herunter. Zudem ist der Baummarder etwas kleiner als sein naher Verwandter. |
Ähnliche Arten |
Baummarder und Steinmarder sind sich sehr ähnlich. Der Baummarder ist etwas leichter im Gewicht und wirkt von seiner ganzen Statur graziler als der Steinmarder. Beim Baummarder ist der weiße Kehlfleck rundlich oder fleckig auslaufend, beim Steinmarder ist dieser gabelig und läuft über die Brust die Vorderbeine hinab. |
Beschreibung |
Das weiche seidige dichte Fell ist kastanienbraun, am besten erkennt man den Baummarder an seinen weißlich-gelblichen Kehlfleck, der nicht wie beim Steinmarder die Vorderbeine hinunterverläuft. Eine schwarze Nase und behaarte Fußsohlen sind ebenfalls ein Unterscheidungsmerkmal zum Steinmarder. |
Größe |
Kopf-Rumpflänge: 40-53 cm |
Lebensweise |
Baummarder halten sich häufig wie der Name bereits vermuten lässt auf Bäumen auf, denn sie sind geschickte Kletterer uns Springer. Die Marder bewegen sich mit einem springenden Doppelschritt fort, was ihnen eine drollige Ausstrahlung verleiht. Baummarder sind dämmerungs- und nachtaktiv, am Tage schlafen sie gerne in Spechthöhlen, Vogelnester oder Eichhörnchenkobeln. Sie haben einen ausgeprägten, Geruchs-, Gehör-, und Tastsinn der ihnen bei der Nahrungssuche hilft. Der Steinmarder ist ein Allesfresser der fleischliche Anteil der Nahrung ist aber deutlich höher als der pflanzliche. Die Nahrung besteht aus Amphibien, Kleinsäugern, Hasen, Vögeln und deren Eiern, Insekten, Waldbeeren und Früchten. Die Beute wird häufig auf Bäume geschleppt oder in einem Depot gelagert. Die Streifgebiete der männlichen Rüden sind im Alpenraum meist 1-24 km² groß, die der weiblichen Fähen sind kleiner, nämlich 1-7km². Die Reviere der Rüden werden markiert und gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen vehement verteidigt. Er hält keinen Winterschlaf oder -ruhe. Die Ranzzeit reicht von Juni bis August, danach folgt eine 8 bis 9 Monatige Keimruhe, nach 250- 280 Tagen werden ab Mitte März meist drei Junge geboren, die bis Herbst von der Mutter betreut werden. |
Gefährdung und Schutz |
Durch die zum Teil strake Fragmentierung von zusammenhängenden Waldgebieten, ist der Baummarder lokal selten geworden. In der Roten Liste Österreichs gilt er aber als ungefährdet. |
Wissenswertes und Hinweise |
Die Wahrscheinlichkeit, dass der bekannte „Marderschaden“ von einem im Wald lebenden Baummarder verursacht wird ist eher gering, wahrscheinlicher ist, dass ein solcher Schaden durch den Steinmarder verursacht wird, dieser markiert auch wie der Baummarder, parkende Autos mit seinem Urin um Rüden deutlich zu machen, dass es sich hierbei um sein Revier handelt, parkt der Autobesitzer nun sein markiertes Auto um, kann es durch die Aggressionsauslebung eines anderen Rüden zum „Marderschaden“ kommen. |
Literaturhinweise |
Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur |