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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Beatrix Fiebig

Mustela erminea  Linnaeus, 1758

 

Hermelin

Hermelin

©  piclease-Hans-Joachim Fünfstück

 

Hermelin

Hermelin

©  piclease-Wilhelm Gailberger

 

Hermelin

Hermelin

©  piclease-Erich Thielscher

 

 

Kurzinfo

Autor: Beatrix Fiebig

Das Hermelin ist rund 200g schwer, bis zu 32cm lang und flink, im Sommer ist es auf der Oberseite hellbraun und auf der Unterseite scharf abgetrennt weiß, im Winter ist das Hermelin weiß, es hat aber zu jeder Jahreszeit eine schwarze Schwanzspitze. Man findet ihn meist nur in feuchten Lebensräumen bei denen ein Gewässer in der Nähe ist. Eine ausreichende Deckung von Schermäusen als Nahrungsquelle ist zudem unerlässlich für das Hermelin.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Beatrix Fiebig

Es bewohnt ähnlich wie das Mauswiesel, in Mitteleuropa alle Regionen, die durch ein passendes Nahrungsangebot besonders von Schermäusen, gedeckt ist. Es bevorzugt aber anders als das Mauswiesel eher feuchtere und wassernahe Habitate, welche das Mauswiesel eher meidet. Stark strukturierte Landschaften wie Wälder, Weidengebüsche, Schilfröhricht aber auch Schutthalden und Felsen oberhalb der Baumgrenze werden bewohnt. Das Hermelin lebt sogar zeitweise bis hin zur Nivalstufe (Gletscher), durchgängig aber bis mindestens zur alpine Stufe. Als Quartier werden Schlupfwinkel in Gebäuden, Hecken, Holzstößen, Steinhaufen und Erdlöcher genutzt.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Beatrix Fiebig

Das Hermelin ist im Sommer auf der Oberseite hellbraun und am Bauch weiß. Im Winter ist es weiß wie der Schnee, nur die schwarze Schwanzspitze bleibt zu jeder Jahreszeit erhalten. Im Sommer ist das Große Wiesel wie das Hermelin auch genannt wird tagaktiv, im Winter nachtaktiv. Es ist sehr flink und quirlig weshalb es einen hohen Energieverbrauch besitzt.

Ähnliche Arten

Autor: Beatrix Fiebig

Das Hermelin kann schnell mit dem Mauswiesel verwechselt werden. Das Mauswiesel ist aber deutlich kleiner und wiegt gerade mal 100g. Im Winter besitzt das ebenfalls weiße Mauswiesel keine schwarze Schwanzspitze.

Beschreibung

Autor: Beatrix Fiebig

Der Körper des Hermelins ist max. 32cm lang, stromlinienförmig und schlank. Das Fell der Oberseite des Tieres ist hellbraun, die Unterseite ist weiß. Braunes und weißes Fell sind scharf getrennt. Im Winter ist das Hermelin weiß, nur die Schwanzspitze bleibt zu jeder Jahreszeit tief schwarz. Es besitzt schwarze Knopfaugen und runde, schwach behaarte Ohren.

Größe

Autor: Beatrix Fiebig

Kopf-Rumpflänge: 18-32cm
Schwanzlänge: 5-12cm
Gewicht: max. 200g

Lebensweise

Autor: Beatrix Fiebig

Im Sommer ist das Hermelin tagaktiv im Winter eher nachtaktiv. Es kann sehr gut laufen, klettern und schwimmen. Es ist wie auch das Mauswiesel sehr flink und agil, deshalb hat es einen hohen Energiebedarf, aus diesem Grund müssen sie täglich eine Nahrungsmenge von einem Drittel ihres eigenen Körpergewichts zu sich nehmen. Die Nahrung besteht zu 90% aus Schermäusen und andern Wühlmäusen, aber auch Junghasen, junge Murmeltiere, Vögel und dessen Eier werden gerne gefressen. Die Beute wird durch einen Biss in den Nacken erlegt. Die Streifgebiete sind je nach Nahrungsangebot zwischen 4 bis 50 ha groß. Das Revier der Männchen überlappt mit dem der Weibchen und kann mehrere Reviere der Weibchen beinhalten. Täglich werden Strecken bis zu 8 km durchstreift, im Winter verringert sich der Aktionsraum. Die Paarungszeit erstreckt sich von April bis Juni. Nach einer Keimruhe werden im März bis April, drei bis vier Junge geboren. Auch die männlichen Hermeline helfen beim Aufziehen der Jungen indem sie Nahrung anschaffen. Nachdem das weibliche Hermelin geworfen hat, wird es vom Männchen sofort wieder befruchtet um Konkurrenten kein Zeitfenster für eine fremde Begattung zu lassen. Nach 3 bis 4 Monaten verlassen die Kleinen die Familie. Die Lebenserwartung beträgt in freier Wildbahn meist 2 bis 3 Jahre.

Gefährdung und Schutz

Autor: Beatrix Fiebig

Die Hermelinpopulation gilt in Österreich als nicht gefährdet. Es herrscht aber genauso wie beim Mauswiesel eine extreme Ungleichbehandlung innerhalb Österreichs was die jagdliche Schonung anbelangt. So ist der Marder in Kärnten und der Steiermark ganzjährlich geschont und in anderen Bundesländern wie Burgenland und Niederösterreich wird das Tier jedes Jahr zu tausenden getötet. Diese Ungleichheit rührt daher, dass die Länder Burgenland und Niederösterreich damit argumentieren, dass der Marder ein Niederwild-Jäger sei, der aufgrund von sinkenden Niederwildbeständen wie (Feldhase, Fasan oder Rebhuhn) bekämpft werden muss. Angesichts der geringen Prädation (Jagd) auf Niederwild durch den Marder, scheint diese Bejagungsmaße jedoch nicht sinnvoll. Das Hermelin ist durch die Berner Konvention Anhang III geschützt.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Ein besonderes Merkmal ist das „Rückwärtsgehen“, beim Transport von erlegten Tieren oder Nestmaterial, dieses Verhalten gilt als angeboren und nicht als erlernt, man vermutet, dass diese Bewegung der Sicherung des Hermelins gilt. Die „Männchenstellung“ dient dem Erspähen von Nahrung. Zusätzlich zum Auffinden von Nahrung verfügt das Hermelin über einen ausgeprägten Geruchs- Gehör- und Gesichtssinn.
Hermelinpelz wurde im Mittelalter für die Fertigung von Mänteln der höheren Stände etwa von Rittern, Doktoren, Königen oder Kaisern verwendet. Der weiße Hermelinpelz mit seinen typischen schwarzen Schwänzchen war ein Symbol für Reinheit und Makellosigkeit.

Literaturhinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur

Spitzenberger, F. (2016). Die Säugetierfauna Österreichs (Grüne Reihe Band 13). Graz: Verlag austria medien Service GmbH

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (2005). Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Grüne Reihe Band 14/1. Wien, Verlag: Böhlau

Goethe, F. (1964). Das Verhalten der Musteliden. – In: Krumbach T. (Hrsg.). Handbuch der Zoologie. Eine Naturgeschichte der Stämme des Tierreiches, Bd/ 8/10/19. de Gryter, Berlin: 80pp.

Allgöwer, R. (2005). Hermelin (Großes Wiesel) Mustela erminea (Linnaeus, 1758). In Braun, M.& Dieterlen, F. (Hrsg.). Die Säugetiere Baden-Württembergs, Bd. 2. Ulmer, Stuttgart: 451-458.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Hermelin