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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Beatrix Fiebig

Myotis emarginatus  (Geoffroy, 1806)

 

Wimperfledermaus

Wimperfledermaus

©  Simone Pysarczuk

 

Wimperfledermaus

Wimperfledermaus

©  Simone Pysarczuk

 

Wimperfledermaus

©  Werner Knapp

 

 

Kurzinfo

Autor: Beatrix Fiebig

Die Wimperfledermaus kann man in Siedlungen antreffen, denn hier hat sie im Sommer ihr Quartier. Ist sie auf der Jagd trifft man sie in Laubwäldern. In Österreich kann man sie am häufigsten in Osten und Südosten des Landes antreffen. Gut erkennen kann man diese Fledermaus an den "Wimpern" die sich am hinteren Rand der Schwanzflughaut befindet befinden, sie sind fein gestaltet im Gegensatz zu den "Fransen" der Fransenfledermaus.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Beatrix Fiebig

In Österreich hat die Wimperfledermaus ihren Verbreitungsschwerpunkt im Südosten und Osten. Es existieren isolierte Vorkommen im oberen Inntal, in Oberösterreich und in Salzburg. Man kann bei der Jagd aber auch in Laubwäldern antreffen. Sommerquartiere kann man an und in Gebäuden finden. Wochenstuben hingegen liegen bevorzugt in Dach- und Heuböden. Die Anzahl der Weibchen die eine Wochenstuben bewohnen, variieren von 20-160 Individuen. Nachdem man nicht jedes Jahr Sommerquartiere an den gleichen Stellen vorfinden konnte, nimmt man nun an, dass es wohl bei dieser Art noch Ausweichquartiere geben muss, denn die Populationsgröße ist relativ stabil und steigt zum Teil sogar. Vermutet wird das die Wahl des Quartieres je nach aktuellen Klima bestimmt wird.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Beatrix Fiebig

Gut erkennen kann man diese Fledermaus an den "Wimpern" die sich am hinteren Rand der Schwanzflughaut befindet befinden, sie sind fein im Gegensatz zu den "Fransen" der Fransenfledermaus. Sie lebt im Sommer gerne in und an Gebäuden, ist sie auf der Jagd kann man sie in Laubwäldern antreffen. Am häufigsten kann man sie in Österreichs Südosten und Osten beobachten. Sie besitzt eine Flügelspannweite von 220-245 mm. Ein typisches Merkmal dieser Art sind auch körnige Hautverdickungen in den Ohren und etwas weniger häufig auch auf den Flughäuten. Die Ohraußenseite besitzt eine, in der oberen Hälfte, fast rechtwinklige Einbuchtung. Auf der Oberseite sind die Haare dreifarbig. Generell wirkt diese Fledermaus rötlich und auch ihr Gesicht ist eher rötlich-bräunlich.

Ähnliche Arten

Autor: Beatrix Fiebig

Verwechslungsgefahr besteht vor allen Dingen mit der Fransenfledermaus, die "Fransen" am Rand Der Schwanzflughaut sind aber auffälliger und gröber als die feineren "Wimpern" der Wimperfledermaus. Achtet man auf die Beschaffenheit der Haare an dieser Stelle kann man die beiden Arten gut differenzieren.

Beschreibung

Autor: Beatrix Fiebig

Die Wimperfledermaus ist eine mittelgroße Art mit langem wolligem, rötlich, braunem Fell. An ihrer Schwanzflughaut besitzt sie feine gekrümmte Borsten. Ein typisches Merkmal dieser Art sind auch körnige Hautverdickungen in den Ohren und etwas weniger häufig auch auf den Flughäuten. Die Ohraußenseite besitzt, in der oberen Hälfte, eine fast rechtwinklige Einbuchtung. Ihr Fell ist lang und locker fast wollig wirkend. Auf der Oberseite sind die Haare dreifarbig, immer mit einer grauen Basis, einem gelblichen Mittelteil und die Spitzen sind fuchsrot. Ihre Unterseite ist gelblichgrau. Ihre Schnauze ist rotbraun. Die Ohren und Flughäute sind dunkelgraubraun. Jungtiere wirken im Gegensatz zu den adulten Individuen viel grauer und sie besitzen nichts Rötliches an ihrem Körper.

Größe

Autor: Beatrix Fiebig

Kopf-Rumpflänge:41-53 mm
Schwanzlänge: 38-46 mm
Unterarmlänge: 36-41mm
Flügelspannweite: 220-245 mm
Gewicht: 7-15g

Lebensweise

Autor: Beatrix Fiebig

Die Wimperfledermaus zählt durch die Wahl ihrer Quartiere in Gebäuden zu den Kulturfolgern. Nach Einbruch der Nacht trifft man sie in Laubwäldern, Nadelwälder werden hingegen gemieden. Die Entfernung zwischen Quartier und Jagdgründe liegt nicht weiter als 8 km. Um dort hinzukommen nutzen sie auch gerne bachbegleitende Gehölze, deshalb scheint eine Strukturiertheit der Landschaft von Bedeutung zu sein. Die Tiere der Wochenstube sind meist nur eine sehr kurze Zeit dort anzutreffen meist nur von Mitte Mai bis Ende Juli. Im Winter lebt sie lieber in feuchten Höhlen mit einer Temperatur von 6- 12 C°. Winter und Sommerquartier liegen häufig nicht weiter als 40 km auseinander. Als Nahrung dienen ihnen Insekten und Spinnen von Blättern, sowie Fliegen. Bei schlechtem Wetter werden auch die Fliegen in Kuhställen gefressen. Ausgeflogen wird dabei schon in der frühen Dämmerung, sie fliegt dabei wendig und macht auch Ansitzjagd. Die Tragzeit der Weibchen beträgt ca. 50-60 Tage danach kommt ein Junges zur Welt, dieses ist nach 6-7 Wochen erwachsen. Geschlechtsreif werden die Jungen nach einem Jahr. Sie können bis zu 16 Jahre alt werden, in freier Natur beträgt ihre Lebenserwartung aber nur 3-3,5 Jahre.

Gefährdung und Schutz

Autor: Beatrix Fiebig

Diese Fledermaus ist sehr selten. Sie ist gefährdet durch Habitstverlust und -veränderung. Vernichtung von Quartieren und zum Teil auch durch Nahrungsmangel. Die Rote Liste Österreichs stuft sie deshalb auch als gefährdet ein.

Literaturhinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Richarz K., Limbrunner A. (1999).Fledermäuse, fliegende Kobolde der Nacht, 2 Auflage, Franckh-Kosmos, Zwickau

Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (2005). Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Grüne Reihe Band 14/1. Wien, Verlag: Böhlau

Dietz, C., Helversen, O. & Nill, D. (2007): Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. Biologie, Kennzeichen, Gefährdung. Kosmos, Stuttgart, 399pp.

Zahn, A. (2012): Fledermausschutz in Südbayern 2009-2011 Untersuchungen zur Bestandsentwicklung und zum Schutz von Fledermäusen in Südbayernim Zeitraum 1.11.2009-31.10.2011.- Unveröffentlichter Bericht im Auftrag des Bayrischen Landesamtes für Umwelt, 64pp.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Wimperfledermaus