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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Beatrix Fiebig

Rhinolophus ferrumequinum  (Schreber, 1774)

 

Große Hufeisennase

Große Hufeisennase

©  KFFÖ

 

Große Hufeisennase

Große Hufeisennase

©  Oliver Gebhardt

 

Große Hufeisennase

Große Hufeisennase

©  Wolfgang Schruf

 

 

Kurzinfo

Autor: Beatrix Fiebig

Diese Fledermaus ist die größte Hufeisennase Europas sie schläft gerne in Höhlen, Stollen, Ruinen, Dachböden und Kirchen. Man kann sie nur entlang der südlichen Grenze in Österreich antreffen. Sie besitzt große Ohren und einen kurzen Sattelfortsatz der Nase, welcher abgerundet ist, im Profil erscheint er hingegen spitz. Auf der Oberseite sind sie grau bis braun. Die Unterseite ist grauweiß bis gelblich. Ihr Körper ist 57-71 mm lang, der Schwanz misst zusätzlich 45-43 mm. Die Flügelspannweite beträgt 350-400mm.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Beatrix Fiebig

Diese Fledermaus kann man in Österreich entlang der südlichen Grenzen von Österreich antreffen. Im südlichen Europa ist sie aber weit verbreitet, man findet sie sogar noch im nördlichen Afrika und die Küstenregionen der Türkei. Sie fliegt ab Einbruch der Nacht. Ihre Jagdreviere sind Gegenden mit lockeren Baumbeständen, besonders an Hängen, Felswenden und auch in Gärten. Als Quartier dienen ihnen Höhlen, Stollen, Ruinen, Dachböden und Kirchtürme.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Beatrix Fiebig

Dieses Fledertier ist 57-71 mm lang, ihr Schwanz misst dabei noch einmal rund 35-43 mm. Die Färbung der Flügel ist grau. Auf der Oberseite sind sie grau bis braun auf der Unterseite grauweiß bis gelblich. Sie besitzt große Ohren, und einen kurzen Sattelfortsatz der Nase, der abgerundet ist, im Profil erscheint er hingegen spitz. Man kann sie in Österreich nur an den südlichen Grenzen finden. Sie fliegt meist eher tief über den Boden bis maximal 6m über ihn. Ihr Flug wird als schmetterlingsartig beschrieben da sie eher langsam und flatternd fliegt.

Ähnliche Arten

Autor: Beatrix Fiebig

Die Große Hufeisennase kann mit der Kleinen Hufeisennase verwechselt werden, die größere der beiden ist 57-71 mm lang und hat eine Flügelspannweite von 350-400 mm, die kleinere ist 37-45 mm lang und hat eine Flügelspannweite von 192-254 mm. Im Gesicht sehen die Nasenfortsätze sehr ähnlich aus aber nur die kleine Hufeisennase besitzt einen Mittelkiel. Die Oberseite ihres Körpers ist bei der Kleinen Hufeisennase niemals rötlich gefärbt.

Beschreibung

Autor: Beatrix Fiebig

Die Große Hufeisennase ist die größte Hufeisennase in Europa, sie besitzt einen kurzen Sattelfortsatz der abgerundet ist, im Profil erscheint er hingegen spitz. Das Fell dieser Fledermaus ist weich und locker. Die Färbung dieses kleinen Koboldes ist in ihrer Basis hellgrau, auf der Oberseite ist es aber eher graubraun bis rauschgrau und manchmal sogar rötlich getönt. Die Unterseite ist grauweiß bis gelblich. Jungtiere sind auf der Oberseite häufiger aschgrau. Die Flugheute sind hellgrau bis bräunlich. Zudem besitzt sie auffallend große Ohren.

Größe

Autor: Beatrix Fiebig

Kopf-Rumpflänge 57-71 mm
Schwanzlänge: 35-43 mm
Unterarmlänge: 54- 61mm
Flügelspannweite: 350-400 mm
Gewicht: 17-34 g

Lebensweise

Autor: Beatrix Fiebig

Ihr Flugstil wird als schmetterlingsartig beschrieben, denn sie fliegt langsam mit kurzen Gleitstrecken und eher tief, nämlich meist nur in einer Höhe von 0,3 bis 6 m. Wenn das Wetter allerdings zu schlecht ist, fliegt sie auch gar nicht. Sie setzt sich bei der Jagd in Bäume und wartet bis ein schmackhaftes Insekt vorbei fliegt, aber auch Beute die am Boden lebt wird von ihr angenommen. Darunter finden sich kleine bis mittelgroße Insekten wie Maikäfer, Mistkäfer, Heuschrecken und Nachtfalter. Die Nahrung wird dabei nicht an Ort und Stelle vertilgt sondern sie bringt sie zu Fraßplätzen wo sie in aller Ruhe fressen kann. Die Große Hufeisennase bewegt sich zwischen den Winterquartieren und den Sommerquartieren maximal 50 km weit. Das Sommerquartier dient ihnen auch als Wochenstube, dies ist ein Ort an dem sich die weiblichen Fledermäuse zur Geburt und Aufzucht ihres einen selten zwei Jungen treffen. Diese Wochenstuben sind warme und zugluftfreie Kirchtürme, Dachböden, Ruinen und auch Höhlen. Die Öffnungen zum ein- und ausfliegen müssen so groß sein, dass sie sie problemlos durchfliegen können. Im Frühjahr und im Herbst wird sich gepaart, dazu fliegen die Weibchen in die in Höhlen gelegenen Kolonien der Männchen. Nach der Paarung fliegen die Weibchen wieder zu den weiblichen Kolonien in die Wochenstube. Die Tragzeit der weiblichen Tiere beträgt etwa 75 Tage, bei der Geburt wiegen die Kleinen gerade mal 5-6g. Nach 7-8 Wochen sind die kleinen erwachsen und müssen für sich selbst sorgen. Erst nach zwei bis drei Jahren werden die Jungtiere geschlechtsreif. Von Oktober bis April werden dann zugluftfrei, frostfreie und ausreichend Feuchte Winterquartiere in Höhlen, Stollen und Gewölben bezogen. Diese Fledermaus kann bis zu 30 Jahre alt werden, in der freien Wildbahn erreicht sie aber nicht ein so hohes Alter.

Gefährdung und Schutz

Autor: Beatrix Fiebig

Die Bestände dieser Fledermausart sind stark rückläufig. Hauptsächlich sind sie gefährdet weil der Mensch ihren natürlichen Lebensraum immer weiter verkleinert. Auch der Einsatz von Insektiziden nimmt ihnen die Nahrungsgrundlage. Ihre Quartiere werden auch durch den Menschen gestört oder zum Teil sogar vernichtet. Die Rote Liste Österreichs stuft sie bereits als von Aussterben bedroht ein.

Literaturhinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur

Richarz K., Limbrunner A. (1999).Fledermäuse, fliegende Kobolde der Nacht, 2 Auflage, Franckh-Kosmos, Zwickau

Christian Dietz, Otto von Helversen, Dietmar Nill: Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas. Biologie, Kennzeichen, Gefährdung, (1. Auflage), Franckh-Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2007.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Große Hufeisennase