Autor dieses Artsteckbriefes: Stefan Resch
Mus musculus Linnaeus, 1758
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Kurzinfo |
In ganz Österreich in unmittelbarer Siedlungsnähe anzutreffende, aber überall seltener werdende dämmerungs- und dunkelaktive Maus mit graubrauner Färbung und langem, nackten Schwanz. Wird oft mit der Waldmaus (Apodemus sylvaticus) verwechselt, da auch diese häufig in menschlicher Nähe gesichtet wird. |
Verbreitung und Lebensraum |
Hausmäuse können noch in ganz Österreich meist in unmittelbarer Siedlungsnähe angetroffen werden, ihre Bestände sind jedoch heute stark rückläufig. Als ursprünglicher Bewohner von Steppen und Halbwüsten ist die Hausmaus nur im klimagünstigen Süden Europas ganzjährig im Freiland zu finden. Bei uns verbringt sie die Winter meist in Gebäuden. Mit der modernen Bauweise und der Abnahme der privaten Vorratsspeicherung sind sie aber v.a. in Wohngebäuden immer seltener zu finden. Lebt die Hausmaus nicht in Wirtschaftsgebäuden, Stallungen, Scheunen oder Vorratslagern, besiedelt sie in der Regel die offene Kultursteppe, wo sie in Getreidefeldern und auf Dauergrünland zu finden ist. Bewaldete Lebensräume, Ödland, Trockenrasen und Dünen werden von ihr gemieden. |
Interessante Links |
Charakteristische Merkmale |
Das Fell der Hausmaus ist an der Oberseite graubraun und geht über einen gelblich/ockerfarbenen Flankenbereich in die deutlich hellere weißliche Färbung der Bauchseite über. Sie besitzt große Augen und Ohren, welche jedoch relativ kleiner als bei den Apodemus-Arten sind. Ihr Schwanz ist körperlang, relativ dick und unbehaart. |
Ähnliche Arten |
Die Hausmaus wir häufig mit der Waldmaus verwechselt, vor allem da auch Waldmäuse zu Beginn der kalten Jahreszeit öfters in Gebäuden beobachtet werden können. Die Augen, Ohren und Hinterfüße sind bei der Waldmaus größer, eine sichere Unterscheidung geling in einigen Fällen aber erst durch verschiedene Schädelmerkmale. |
Größe |
Kopf–Rumpf: 60–90 mm; Schwanz: 57–77 mm; Hinterfuß: 15–17,5 mm; Gewicht: 15–25 g |
Lebensweise |
Die Hausmaus lebt vorwiegend nachtaktiv, kann jedoch in dunklen Räumen auch am Vormittag angetroffen werden. Sie ist demnach ein dämmerungs- und dunkelaktiver Kleinsäuger mit Hauptaktivitätsphasen nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang. Die Hausmaus ist ein fähiger Kletterer, Springer und Läufer. Obwohl sie als ausdauernder Schwimmer gilt, meidet sie in der Regel das Wasser. |
Wissenswertes und Hinweise |
Wie auch bei der Wanderratte spielt die Zuchtform der Hausmaus in der Forschung eine wichtige Rolle. Allein in Österreich werden laut Tierversuchsstatistik des BMBWF jedes Jahr um die 200.000 Mäuse und Ratten für Forschungszwecke verwendet. |
Literaturhinweise |
Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. |