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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefan Resch

Microtus arvalis  (Pallas, 1778)

 

Feldmaus (Microtus arvalis)

Feldmaus (Microtus arvalis)

©  kleinsaeuger.at

 

Feldmaus

©  Bernd Tobler

 

Feldmaus

©  David Wundsam

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefan Resch

In ganz Österreich anzutreffende Wühlmaus mit bräunlichem Fell und kurzem Schwanz. Besiedelt bevorzugt Wiesen und Felder der offenen Kulturlandschaft und Grünflächen im Siedlungsbereich. Es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Wühlmäusen wie Erdmaus und Kurzohrmaus.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefan Resch

Die Feldmaus ist Österreich in allen Landesteilen verbreitet, ihr höchster Nachweis liegt auf 2.680 m. Sie besiedelt bevorzugt Wiesen und Felder der offenen Kulturlandschaft mit tiefgründigen Böden, niedrigen Gräsern und tief liegendem Grundwasserstand. Sie ist bis zu einem gewissen Nutzungsgrad auch auf landwirtschaftlichen Flächen anzutreffen. Für eine dauerhafte Besiedlung sind die Lebensbedingungen (Bsp. Zeitpunkt der Mahd) und die vorhandene Strukturvielfalt entscheidend. Grasige Feldraine, Böschungen, Brachflächen, Heckenstreifen und bewachsene Feldwege sind bedeutende Ausbreitungskorridore und bei landwirtschaftlich genutzten Flächen entscheidende Rückzugsräume. Flächen mit wiederkehrendem Hochwasser, Moore, Sümpfe, Wälder und Wiesen mit Hochgras meidet sie gänzlich. Im Siedlungsbereich bewohnt sie Gärten, Parks und Grünflächen an Straßenrändern.

Interessante Links

Autor: Stefan Resch

kleinsaeuger.at

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefan Resch

Wühlmaus mit braunem, gelegentlich braungrauem und gelblichem Fell. Der Übergang zur weißgrau bis gelbgrauen Unterseite ist fließend. Die Augen sind im Vergleich mit anderen Wühlmäusen relativ groß und liegen in der Mitte zwischen Ohransatz und Schnauzenspitze. Die kurzen Ohren sind meist gut sichtbar, ihr Innenrand ist nur kurz behaart. Der Schwanz ist an der Oberseite etwas dunkler und kurz.

Ähnliche Arten

Autor: Stefan Resch

Die Feldmaus kann leicht mit der Erdmaus verwechselt werden. Bei dieser sind die Augen etwas kleiner und liegen näher bei der Schnauzenspitze, die Ohrinnenränder sind stärker und lang behaart. Die Kurzohrmaus hat auffallend kleinere Augen und Ohren und nur 5 statt 6 Sohlenschwielen.

Größe

Autor: Stefan Resch

Kopf–Rumpf: 70–110 mm; Hinterfuß: 15–17,5 mm; Schwanz: 26–36 mm; Gewicht: 14–37 g

Lebensweise

Autor: Stefan Resch

Die Feldmaus ist in einem regelmäßigen Rhythmus von 2 Stunden außerhalb ihres Baues anzutreffen. Eine hohe Anzahl von Aktivitätsphasen ist aufgrund ihres hohen Stoffwechsels und dem damit verbundenen hohen Nahrungsbedarf sowie den notwendigen Kontrollgängen zur Behauptung ihres Territoriums notwendig. Auf Felder ist nach der Mahd die Aktivität außerhalb des Baues am Tag stark reduziert. Am häufigsten können Feldmäuse am Nachmittag und in der Abenddämmerung beobachtet werden. Ihr territoriales Verhalten ist stark an die Populationsdichte gebunden. Bei geringen Dichten leben Feldmäuse solitär und Kontakte mit Tieren anderen Geschlechts beschränken sich zur Fortpflanzungszeit. Ab einer kritischen Dichte bilden verwandte Feldmäuse Revier- und Nestgemeinschaften, wodurch die Nachkommenzahl zusätzlich erhöht wird. Feldmäuse legen ihre Baue in frische bis mäßig trockene Böden mit tiefliegendem Grundwasserstand an. Das Tunnelsystem steht mit Laufwegen im Gras in Verbindung, welche durch das Wegfressen der vorhandenen Vegetation gekennzeichnet sind und in erster Linie zur Flucht dienen. Die oberirdischen und unterirdischen Gänge sind mit Fallröhren ausgestattet und werden von der gesamten Kolonie genutzt. Die Fortpflanzung beginnt je nach Klima und Populationsdichte im März/April, die Fortpflanzungsrate ist zwischen Mai und Juni am höchsten. Ein Weibchen bringt 2–3 Mal nach einer Tragzeit von 19–21 Tagen 3–8 Junge zur Welt. Die Jungtiere können bereits ab dem 13. Lebenstag begattet und trächtig werden. Nach 34 Tagen legen die jungen Feldmäuse eigene Baue an. Die Feldmaus ernährt sich selektiv von in ihrem Gebiet vorkommenden Gräsern und Kräutern. Samen, unterirdische Pflanzenteile und Rindenstücke werden ausschließlich im Winter verzehrt. Insekten bilden phasenweise mit 20 % einen wichtigen Bestandteil in ihrer Ernährung.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefan Resch

Im Frühjahr nach der Schneeschmelze werden auf vielen Feldern oder im Garten weitverzweigte Gangsysteme und aufgewühlte Stellen sichtbar. Hier handelt es sich um die oberirdischen Laufwege von Feldmäusen.

Literaturhinweise

Autor: Stefan Resch

Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim.
Jenrich, J., Löhr, P.–W. & Müller, F. (2010): Kleinsäuger: Körper– und Schädelmerkmale, Ökologie Reihe: Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (Hrsg. Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.). Michael Imhof Verlag, Fulda.
Kraft, R. (2008): Mäuse und Spitzmäuse in Bayern: Verbreitung, Lebensraum, Bestandssituation. Ulmer Verlag, Stuttgart.
Wilson, D.E., Lacher, T. E., Jr & Mittermeier, R.A. eds. (2017): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 7. Rodents 2. Lynx Edicions, Barcelona.
Wilson, D.E. & Mittermeier, R.A. eds. (2018): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 8. Insectivores, Sloths and Calugos. Lynx Edicions, Barcelona.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Feldmaus