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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Beatrix Fiebig

Myotis nattereri  (Kuhl, 1817)

 

Fransenfledermaus

Fransenfledermaus

©  Simone Pysarczuk

 

Fransenfledermaus

Fransenfledermaus

©  piclease-Hans-Joachim

 

 

Kurzinfo

Autor: Beatrix Fiebig

Die Fransenfledermaus kann man in Wäldern und Ortschaften mit Gewässer und Feuchtgebieten antreffen. Ihr Flugstil ist dabei langsam und schwirrend, man kann auch beobachten wie sie im Rüttelflug fliegt. Gut erkennen kann man sie an dem hinteren Rand der Schwanzflügelhaut, dieser ist mit steifen Haaren besetzt den sogenannten "Fransen". Die Ohren dieser Fledermaus sind relativ lang, der Ohrdeckel ist spitz und etwas länger als die halbe Ohrlänge. Ihr Fell ist ebenfalls lang und locker.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Beatrix Fiebig

Diese Fledermaus kann man in ganz Österreich antreffen aber vorwiegend im Wäldern, Ortschaften und Parkanlagen mit Gewässern und Feuchtgebieten. Wirklich nachgewiesen ist sie allerdings nur Kärnten, Nieder-, Oberösterreich, Salzburg und Tirol.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Beatrix Fiebig

Die Fransenfledermaus kann man in Wäldern und Wohngebieten mit Gewässern und Feuchtgebieten antreffen. Sie fliegt sehr tief, weil sie ihre Nahrung vom Boden auflest. Ihr Flugstil ist dabei langsam und schwirrend, man kann auch beobachten wie sie im Rüttelflug fliegt. Gut erkennen kann man sie an dem Hinterrand der Schwanzflügelhaut, dieser ist mit steifen Haaren besetzt den sogenannten "Fransen". Das Ohr dieser Fledermaus ist relativ lang, der Ohrdeckel ist spitz und etwas länger als die halbe Ohrlänge. Ihr Fell ist ebenfalls lang und locker.

Ähnliche Arten

Autor: Beatrix Fiebig

Besonders gut erkennt man die Fransenfledermaus an ihren "Fransen", die am Rand der Schwanzflughaut angebracht sind. Verwechslungsgefahr besteht aber vor allen Dingen mit der Wimperfledermaus, die "Wimpern" am Rand Der Schwanzflughaut besitzt, diese sind aber nicht so auffällig und borstig wie die feineren "Wimpern" der Wimperfledermaus. Achtet man auf die Beschaffenheit der Haare an dieser Stelle kann man die beiden Arten gut differenzieren.

Beschreibung

Autor: Beatrix Fiebig

Diese Art ist eher mittelgroß. Gut erkennen kann man sie an dem Hinterrand der Schwanzflügelhaut, dieser ist mit steifen, gekrümmten und doppelreihigen Haaren besetzt den sogenannten "Fransen". Ein langer S-förmiger Sporn wird so aus den Haaren gebildet. Das Ohr dieser Fledermaus ist relativ lang, der Ohrdeckel ist spitz und etwas länger als die halbe Ohrlänge. Ihr Fell ist ebenfalls lang und locker. Die Haarbasis ist dunkelgrau. Die Oberseite ist hellgrau mit einer sehr geringen bräunlichen Tönung. Die Unterseite ist weißgrau und deutlich zur Oberseite abgegrenzt. Die Schnauze ist hellfleischfarben. Ihre Ohren und ihre Flughäute sind hellgraubraun ihr Tragus (Ohrdeckel) hellgelblichgrau und zur Spitze hin etwas dunkler werdend.

Größe

Autor: Beatrix Fiebig

Kopf-Rumpflänge: 42-50 mm
Schwanzlänge: 38- 47 mm
Unterarmlänge: 36-43 mm
Flügelspannweite: 245-280 mm
Gewicht: 5-12 g

Lebensweise

Autor: Beatrix Fiebig

Ihre Wochenstuben (Sommerquartier) werden sowohl in Baumhöhlen als auch in Fledermauskästen im Wald genutzt. Man kann sie aber auch am Haus z.B. hinter Fensterläden oder im Dachstuhl finden. Einzeltiere auch in Spalten unter Brücken möglich. Die Winterquartiere sind Höhlen, Stollen und Keller die eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von 2,5-8 C° aufweisen. Kurzfristig werden auch Temperaturen von -0,5 C° ertragen. Zum Teil zwängen sie sich auf rückenliegend in Bodengeröll oder hängen frei an Wand und Decke in kleinen Clustern. Die Fransenfledermaus ist sedentär (ortstreu), die weiteste Wanderung die man beobachten konnte waren ca. 90 km. Ausgeflogen wird bei später Dämmerung. Sie fliegen ziemlich niedrig, meist nur 1-4m über den Boden, ihr Flugstil ist dabei langsam und schwirrend, sie sind aber auch sehr wendig und beherrschen den Rüttelflug. Als Nahrung dienen ihr kleine gewässerbewohnende Insekten, überwiegend tagaktive Zweiflügler und Fliegen, aber auch Spinnen und Weberknechte werden gefressen. Man hat auch schon beobachtet, wie sie die Fliegen in Stallungen fressen. Der Großteil der Nahrung wird am Boden aufgenommen, was auch ihre niedrige Flughöhe erklärt. Das Sommerquartiere und das Jagdreviere liegen meist nicht weiter als 4 km entfernt. Das Sommerquartier wird von April bis Oktober bewohnt. Während der Zeit kommen auch die Jungen zur Welt. Die Tragzeit beträgt etwa 50-60 Tage. Dieses ist nach 6-7 Wochen erwachsen, geschlechtsreif werden sie dann nach einem Jahr. Ihre Lebenserwartung liegt bei ca. 17 Jahren, in freier Natur wird ein solches Alter allerdings nicht erreicht.

Gefährdung und Schutz

Autor: Beatrix Fiebig

Die Population der Fransenfledermaus ist in vielen Teilen Europas rückläufig. Grund hierfür sind Habitatveränderungen und -verlust, vor allem aber das fällen von Altholzbeständen nimmt ihnen Quartiersmöglichkeiten. Der Einsatz von Holzschutzmitteln macht ihr ebenfalls das Leben schwer. Die Rote Liste Österreichs stuft diesen fliegenden Kobold bereits als gefährdet ein.

Literaturhinweise

Autor: Beatrix Fiebig

Richarz K., Limbrunner A. (1999).Fledermäuse, fliegende Kobolde der Nacht, 2 Auflage, Franckh-Kosmos, Zwickau

Stüber E., Lindner R., Jerabek M. (2014). Die Säugetiere Salzburgs (Salzburger Natur-Monographien- Band2), Salzburg: Verlag Haus der Natur

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (2005). Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs, Grüne Reihe Band 14/1. Wien, Verlag: Böhlau

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Fransenfledermaus