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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefan Resch

Apodemus uralensis  (Pallas, 1811)

Kurzinfo

Autor: Stefan Resch

Die kleinste heimische Waldmaus-Art bewohnt in Österreich offene Trockenstandorte und die Kulturlandschaften des pannonischen Tief- und Hügellandes. Sie ist durch ihre geringe Körpergröße und die grauere, weniger gelbliche Fellfärbung von der Waldmaus und der Gelbhalsmaus zu unterscheiden.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefan Resch

Als Lebensraum der Zwergwaldmaus gelten offene Trockenstandorte und Kulturlandschaften. In Österreich ist sie vor allem im pannonischen Tief- und Hügelland anzutreffen. Meist wandert sie im Frühjahr von brachliegenden Randzonen in Ackerflächen ein. Auf diesen verweilt sie so lange wie Samen zur Verfügung stehen. Sie bevorzugt lückig gesäte Felder mit einer hohen Vielfalt an Kräutern. Zudem zeigt sie eine Präferenz für Ökotone (Randbiotope), insbesondere Waldränder.

Interessante Links

Autor: Stefan Resch

kleinsaeuger.at

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefan Resch

Das Fell der Zwergwaldmaus ist gräulicher und weniger gelblich als andere Waldmaus-Arten, sie wirkt dadurch vergleichsweise dunkler. Die Rückenfärbung ist von der grauweißen Bauchseite deutlich abgegrenzt. Die Augen sind relativ klein, die Ohren für eine Echte Maus kurz, die Nase wirkt stumpf. Der Schwanz ist kürzer als die Körperlänge.

Ähnliche Arten

Autor: Stefan Resch

Die Zwergwaldmaus ist kleiner Waldmaus, Alpenwaldmaus und Gelbhalsmaus (erwachsene Tiere erreichen die Größe junger Waldmäuse). Zudem treten ihre Augen weniger hervor und ihr Ohr misst selten mehr als 15 mm im Durchmesser. Weiters wirkt ihre Nase stumpf und ihre Färbung ist dunkler und ähnelt der Fellfarbe der Hausmaus (Mus musculus).

Größe

Autor: Stefan Resch

Kopf–Rumpf: 70–100 mm; Schwanz: 65–100 mm; Hinterfuß: 17–21 mm; Gewicht: 13–27 g

Lebensweise

Autor: Stefan Resch

In den Sommermonaten ist die Zwergwaldmaus dämmerungs- und nachtaktiv. Als bodenbewohnender Kleinsäuger ist sie mit kurzen Hinterfüßen und Vibrissen sowie kleinen Ohren und Augen gut an ein Leben im und am Boden angepasst. Im Gegensatz zu den anderen Waldmaus(Apodemus)-Arten klettert sie weniger und gilt als unbeweglicher und langsamer. Im Sozialverhalten unterschieden sich Zwergwaldmäuse mit ihrer außerordentliche hohen Toleranz gegenüber Individuen ihrer Art sehr von ihren verwandten Apodemus-Arten. Sie leben meist in lokalen Gruppen und legen auf engem Raum ihre Baue in unmittelbarer Nachbarschaft an.
Die Fortpflanzungszeit der Zwergwaldmaus beginnt im März und dauert bis August. Eine frühere Reproduktion kann bei mildem Februarwetter beobachtet werden. Im Unterschied zu anderen Waldmäusen (Apodemus) ist die Fortpflanzungszeit kürzer und Herbstwürfe erfolgen früher mit weniger Jungtiere. Zwei Mal im Jahr bringt das Weibchen 4–6 Junge zur Welt. Früh im Jahr geborene Tiere werden nach 2 Monaten, spät im Jahr geborene im nächsten Frühjahr geschlechtsreif. Mit Erreichen von einem Körpergewicht von 14–16 Gramm gilt der Nachwuchs als Erwachsen.
Die Zwergwaldmaus ernährt sich je nach Saison und Lebensraum in unterschiedlichen Anteilen von pflanzlicher und tierischer Kost. Insekten in Form von Spinnen, Asseln und Regenwürmern frisst sie vor allem im Frühjahr, wenn das Angebot an Samen gering und der Bedarf an tierischem Eiweiß hoch ist. Im Sommer ernährt sie sich fast ausschließlich (bis zu 80 %) vegetarisch.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefan Resch

In Österreich ist die Zwergwaldmaus eine der am wenigsten bekanntesten Kleinsäugerarten. Weiterführende Studien und Hinweise über ihre Verbreitung und Bestandssituation sind daher zur Einschätzung ihres Gefährdungspotentials dringend notwendig.

Literaturhinweise

Autor: Stefan Resch

Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim.
Jenrich, J., Löhr, P.–W. & Müller, F. (2010): Kleinsäuger: Körper– und Schädelmerkmale, Ökologie Reihe: Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (Hrsg. Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.). Michael Imhof Verlag, Fulda.
Kraft, R. (2008): Mäuse und Spitzmäuse in Bayern: Verbreitung, Lebensraum, Bestandssituation. Ulmer Verlag, Stuttgart.
Wilson, D.E., Lacher, T. E., Jr & Mittermeier, R.A. eds. (2017): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 7. Rodents 2. Lynx Edicions, Barcelona.
Wilson, D.E. & Mittermeier, R.A. eds. (2018): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 8. Insectivores, Sloths and Calugos. Lynx Edicions, Barcelona.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Zwergwaldmaus