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 Artsteckbriefe

Autor  dieses Artsteckbriefes:  Stefan Resch

Apodemus agrarius  (Pallas, 1771)

 

Brandmaus (Apodemus agrarius)

Brandmaus (Apodemus agrarius)

©  Dr. Richard Kraft

 

Brandmaus

©  klaus krasser

 

Brandmaus

©  Heidi Kurz

 

 

Kurzinfo

Autor: Stefan Resch

Die Brandmaus ist vor allem im Osten Österreichs immer öfter anzutreffen. Sie bevorzugt feuchte Habitate wie Ränder von Feuchtgebieten und Uferbereiche. Durch ihren typischen schwarzen Strich entlang des Rückens ist sie leicht zu erkennen, eine Verwechslungsgefahr besteht nur mit der sehr seltenen Birkenmaus.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Stefan Resch

Die Verbreitungsgrenze der Brandmaus verschiebt sich zurzeit, ausgehend von den Populationen in Slowenien und Ungarn, nach Westen. In Österreich wurde sie bereits in der Steiermark, in Niederösterreich und dem Burgenland nachgewiesen. Sie bewohnt bevorzugt Übergangsbereiche zwischen Wald und Wiese feuchter Lebensräume wie Nasswiesen, Niedermoore, Röhrichte, Hochstaudenflure sowie Gewässerufer und deren anschließende Aulandschaften.

Interessante Links

Autor: Stefan Resch

kleinsaeuger.at

Charakteristische Merkmale

Autor: Stefan Resch

Das Fell der Brandmaus ist gelbbraun über hellbraun/rötlichbraun bis dunkel-graubraun und weist vom Kopf bis zur Schwanzwurzel entlang ist an der Rückenmitte einen typischen schwarzen Aalstrich auf. Die Färbung der Bauchseite und die Oberseite der Füße ist grauweiß. Der Schwanz misst 75% der Kopf-Rumpf Länge und ist deutlich zweifarbig. Die Ohren sind im Vergleich mit anderen Apodemus-Arten relativ kurz.

Ähnliche Arten

Autor: Stefan Resch

Dank ihres auffälligen schwarzen Strichs entlang der Rückenmitte ist die Brandmaus kaum mit anderen Arten zu verwechseln. Die sehr seltene Birkenmaus ist kleiner, mit weniger als 10 Gramm ist sie leichter und besitzt einen sehr langen Schwanz (120-130% der Körperlänge).

Größe

Autor: Stefan Resch

Kopf–Rumpf: 70–105 mm; Schwanz: 65–92 mm; Hinterfuß: 17–20 mm; Gewicht: 15–35 g

Lebensweise

Autor: Stefan Resch

Die Brandmaus ist tag- und nachtaktiv, wobei sie im Vergleich mit anderen Waldmäusen (Apodemus) über eine verstärkte Tagesaktivität verfügt. Das Revier der Männchen ist größer als das der Weibchen. Obwohl die Tiere als Einzelgänger gelten und ein territoriales Verhalten zeigen, können sie in kleinen Lebensräumen zusammenleben. Wenn die Brandmaus keine Gangsysteme anderer Kleinsäuger übernimmt, legt sie ihren Bau dicht unter der Erdoberfläche an. Dieser verfügt über eine Vorratskammer, eine Nestkammer und mehrere Gänge.
Die Fortpflanzungszeit der Brandmaus dauert von April bis September. 3–4 Mal im Jahr kommen nach einer Tragzeit von 24 Tagen 3–6 Junge zur Welt. Die Weibchen können direkt nach ihrer Geburt wieder begattet werden, sodass 2 Würfe oft nur 22 Tage auseinander liegen. Die Jungtiere erreichen bereits nach 8 Wochen ihre Geschlechtsreife. Früh im Jahr geborene Tiere können daher noch im gleichen Jahr bis zu 3 Würfe haben. Nach Mastjahren und bei günstiger Witterung ist zudem eine Herbst- und Wintervermehrung möglich.
Die Brandmaus ernährt sich sowohl tierisch als auch pflanzlich. Tierische Kost, wie Insekten, Weichtiere und Regenwürmer, wird vor allem im Frühjahr und Frühsommer zur Fortpflanzungszeit gefressen. Gelegentlich erbeutet sie Frösche und Kleinsäuger. Ihre pflanzliche Nahrung besteht überwiegend aus Nüssen, Eicheln, Samen und Beeren.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Stefan Resch

Da sich ihre Verbreitungsgrenze zurzeit nach Westen verschiebt sind Funkmeldungen dieser leicht erkennbaren und oft am Tag anzutreffenden Art besonders spannend.

Literaturhinweise

Autor: Stefan Resch

Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim.
Jenrich, J., Löhr, P.–W. & Müller, F. (2010): Kleinsäuger: Körper– und Schädelmerkmale, Ökologie Reihe: Beiträge zur Naturkunde in Osthessen (Hrsg. Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.). Michael Imhof Verlag, Fulda.
Kraft, R. (2008): Mäuse und Spitzmäuse in Bayern: Verbreitung, Lebensraum, Bestandssituation. Ulmer Verlag, Stuttgart.
Wilson, D.E., Lacher, T. E., Jr & Mittermeier, R.A. eds. (2017): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 7. Rodents 2. Lynx Edicions, Barcelona.
Wilson, D.E. & Mittermeier, R.A. eds. (2018): Handbook of the Mammals of the World. Vol. 8. Insectivores, Sloths and Calugos. Lynx Edicions, Barcelona.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Brandmaus