Autoren dieses Artsteckbriefes: Daniela Friesacher , Norbert Hirneisen
Lepus europaeus Pallas, 1778
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Kurzinfo |
Bereits im März kann man die Feldhasen bei ihrer Hochzeit beobachten. Sie bekommen bis zu dreimal im Jahr Junge, diese kommen als Nestflüchter im Gegensatz zu unseren Hauskaninchen schon sehend und vollständig behaart zur Welt. Trotz der sprichwörtlichen Fruchtbarkeit der Feldhasen gehen ihre Bestände aber zurück. |
Verbreitung und Lebensraum |
Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Europa, von Portugal über NW-Europa (Großbritannien) bis Russland und im Süden von Italien bis Griechenland. |
Hilfe zur Bestimmung |
Der Feldhase gehört zur den Hasentieren und stammt aus der Familie der Hasenartigen. Das Fell ist am Hals und an den Flanken orangefarben gefärbt. Das Bauchfell ist weiß. Kopf, Rücken und Läufe sind erdbraun (Tarnung). Die Schwanzunterseite ist weiß, die Schwanzoberseite ist braun. Seine Löffel (Ohren) sind ca. 15 cm lang und haben schwarze Ohrenspitzen. Die Hinterbeine des Feldhasen sind sehr kräftig. Er hat besonders große bernsteinfarbene Augen. |
Ähnliche Arten |
Der Schneehase (Lepus timidus) ist kleiner als der Feldhase, sein Fell ist weiß oder fleckig (Übergangsfell). Die Ohren sind kürzer als beim Feldhasen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die längeren Zehen, die weit gespreizt werden können, damit er nicht im Schnee versinkt. |
Beschreibung |
Auffallend lange Ohrmuscheln (Löffel), lange gespaltene Oberlippe (Hasenscharte), kräftige Hinterbeine, kurzer, unterseits weißer, wolliger Schwanz (Blume). Auffallendes Gebiss: Oberkiefer besitzt insgesamt zwei Schneidezähne, Unterkiefer nur einen pro Seite, Eckzähne fehlen. |
Größe |
Die Körpergröße beträgt ca. 48-68 cm, wobei das Weibchen größer ist. Das durchschnittliche Gewicht schwankt zwischen 2,5 und 6,5 kg. |
Lebensweise |
Einzelgänger, dämmerungs- und nachtaktiv. Der Feldhase besitzt nicht wie das Kaninchen einen Bau sondern ruht tagsüber in einer Sasse (Mulde). Deswegen sind die Jungen des Hasen Nestflüchter und schon bei der Geburt mit einem dünnen Fell und offenen Augen weit entwickelt. Der Feldhase flüchtet trotz ständigen Sichtkontakts mit Jäger/Räuber erst auf etwa 3 m Entfernung, vertraut aber seiner Tarnfarbe und seiner Schnelligkeit. Durch die starken und überlangen Hinterbeine und die guten Lungen sind Feldhasen sehr schnelle und ausdauernde Läufer. Auf der Flucht vor Bodenfeinden, wie Füchsen und streunenden Hunden, können sie bis zu 4 Meter weit springen. Zwischen den Sprüngen können sie rasche Richtungswechsel machen und schlagen Haken. |
Gefährdung und Schutz |
Der Feldhase zählt zu jenen gefährdeten Tieren, die zwar noch vielerorts, jedoch wesentlich seltener als früher anzutreffen sind. |
Wissenswertes und Hinweise |
Nach mindestens 38 Tagen Tragzeit kann die Häsin vom Rammler ein weiteres mal befruchtet werden. Im Uterus befinden sich dann Embryonen unterschiedlichen Alters und in verschiedenem Entwicklungsstadien (Superfötation). Würfe können deshalb in kürzerem Abstand aufeinander folgen als nach der Tragzeit zu erwarten wäre. |
Literaturhinweise |
GEPP: Sammelmappe Bedrohte heimische Tiere. Hrg. Landesgruppe Steiermark des Österr. Naturschutzbundes. Sonderdruck aus dem Steir. Naturschutzbrief, Graz. |