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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Christian Köppel ,  Leopold Slotta-Bachmayr ,  Magdalena Meikl

Vulpes vulpes  (Linnaeus, 1758)

 

Rotfuchs

©  Sylvia Marchart

 

Rotfuchs

©  Sylvia Marchart

 

Rotfuchs

©  Heinrich Wunsch

 

 

Kurzinfo

Autor: Leopold Slotta-Bachmayr

Der Rotfuchs ist eines der erfolgreichsten Säugetiere der Welt, der Beutegreifer mit der weltweit größten Verbreitung. In ihm vereinen sich Schönheit und sprichwörtliche Schläue sowie und einzigartige Anpassungsfähigkeit. Trotzdem sehen sie viele nur als Beutekonkurrenten, die es schleunigst zu erschießen oder in Fallen zu fangen gilt, als Pelzmäntel in spe, denen das Fell über die Ohren gezogen werden sollte, oder einfach als schwierig zu überlistende und gerade deswegen so attraktive Jagdbeute.

Verbreitung und Lebensraum

Autor: Christian Köppel

Ganz Europa (außer Kreta, Balearen, Malta, Shetland, Faroer, Island), Nordafrika, Nord- und Zentralasien sowie Nordamerika. In Australien wurde der Rotfuchs um 1850 eingebürgert. In Gebirgen kommt er bis zu einer Höhe von 3.000 m vor.

Im Norden wird der Rotfuchs durch seinen Verwandten, den Eisfuchs (Alopex lagopus), vertreten.

Hilfe zur Bestimmung

Autor: Christian Köppel

Färbung: rötlich-braun mit weißer Brust- und Bauchseite.

Schnauze: lang und spitz.
Ohren: groß und aufrechtstehend.
Schwanz: verhältnismäßig lang und buschig.

 

Autor: Magdalena Meikl

Der Fuchs ist ein Beutegreifer, er gehört zur Gruppe der Hundeartigen. Die Fellfarbe ist meist rötlich, kann aber zwischen grau und sandfarben variieren. Typisch sind die spitzen Ohren mit den schwarzen Spitzen und der buschige, lange Schwanz mit einer weißen Spitze. Er trottet meist dahin, macht dabei einen geduckten Eindruck, kann aber bis zu 60 km/h schnell laufen.
Die Spuren sind typisch für hundeartige Raubtiere mit den fünf Zehenballen und den sichtbaren Krallenabdrücken.

Ähnliche Arten

Autor: Christian Köppel

Goldschakal (Canis aureus): hochbeiniger, kürzerer Schwanz.
Eisfuchs (Alopex lagopus): nie rötlich, Schnauze und Ohren kürzer.

Größe

Autor: Leopold Slotta-Bachmayr

Die Körperlänge beträgt zwischen 60 und 90 cm lang (mit Schwanz 130 cm) und das Gewicht meist 6 bis 10 kg.

Lebensweise

Autor: Leopold Slotta-Bachmayr

Der Fuchs ist dämmerungsaktiv. Er lebt in Familien, die aus einem erwachsenen Männchen, mehrer Weibchen und den Jungtieren bestehen. Meist hat nur das dominante Weibchen Junge, die anderen Weibchen helfen bei der Aufzucht der Jungfüchse. Füchse paaren sich zwischen Dezember und Februar. Das Weibchen bringt dann zwischen März und Mai 4 bis 5 Junge zur Welt, die etwa 50 Tage lang gesäugt werden. Die Jungen kommen in einem unterirdischen Bau zur Welt, sind bei der Geburt blind und taub, die Augen öffnen sich nach etwa 14 Tagen und mit einem Alter von etwa 6 Wochen verlassen die Jungen das erste Mal den Bau. Sie sind mit etwa 6 Monaten von der Mutter unabhängig, bleiben aber mindestens bis ins nächste Frühjahr bei der Familie. Dann können die Jungfüchse bis zu 200 km weit abwandern.

Als eines der anpassungsfähigsten Säugetiere kann der Fuchs praktisch alle Lebensräume besiedeln. Er kommt vor allem in der Kulturlandschaft, einem Mosaik aus Wiesen, Äckern, Hecken und Gehölzen, besiedelt aber auch Wäldern, Alpinbereiche über der Waldgrenze, Moore, Küsten und Siedlungen. Füchse benötigen nicht unbedingt einen Bau. Sie verbringen die meiste Zeit des Tages in Deckung und nutzen einen Bau nur selten. Der Bau dient in erster Linie zum Schutz der Jungtiere. Wie bei den Lebensräumen ist der Fuchs auch bei der Nahrung sehr anpassungsfähig. Er ist ein Allesfresser und ernährt sich von Nagetieren, Hasen, Vögeln, Insekten, Eiern, Regenwürmern, Früchten, Samen, Beeren, Aas oder Abfällen. Der Speisezettel des Fuchses variiert je nach Jahreszeit und Lebensraum. Bei der Jagd ist besonders der Maussprung bekannt. Wenn sich die Mäuse im Winter unter der Schneedecke bewegen, kann das der Fuchs mit seinem feinen Gehör wahr nehmen, Hat er eine Maus lokalisiert, springt er steil in die Höhe und fährt dann von oben mit der Schnauze in den Schnee. So kann er Mäuse fangen ohne sie zu sehen.

Der Fuchs wird in freier Wildbahn bis zu 9 Jahre alt. 80% der Jungfüchse sterben allerdings schon im ersten Jahr. Ein Großteil der Fuchspopulation wird nicht älter als 5 Jahre.

Gefährdung und Schutz

Autor: Leopold Slotta-Bachmayr

Der Mensch hat die mitteleuropäische Kulturlandschaft sehr zum Vorteil des Fuchses verändere. Nach der Roten Liste der Säugetiere Österreichs (SPITZENBERGER 2005) gilt der Rotfuchs als nicht gefährdet und findet in Österreich optimale Lebensbedingungen vor. Die Bestände nehmen außerdem leicht zu. Im Bundesland Salzburg ist der Fuchs durch das Jagdgesetz geschützt, es gilt eine Schonzeit vom 1.4. bis zum 15.5.

Den stärksten Einfluss hat die Tollwut auf die Fuchspopulation ausgeübt. Direkt durch die Infektion der Bestände bzw. den Tod der Füchse und indirekt durch eine starke Verfolgung, um das Risiko einer Infektion von Menschen durch tollwütige Füchse zu verringern. Deshalb wird die Fuchspopulation in der Zwischenzeit regelmäßig mit Hilfe von Impfködern behandelt. Das hat zu einem starken Rückgang der Tollwut geführt. Als neuer Regulationsmechanismus wirkt nun teilweise die Räude. Die Füchse können dadurch ihr Fell fast zur Gänze verlieren und daran sterben. Ein weiterer Regulationsfaktor ist sicherlich der Straßenverkehr. In unserer stark erschlossenen Landschaft kommen dabei in Österreich jährlich fast 3.000 Füchse ums Leben. Etwa 60.000 Tiere werden österreichweit von Jägern erlegt. Natürlichen Feinde wie Luchs, Bär oder Wolf kommen in Österreich nur selten vor und haben keinen Einfluss auf die Fuchspopulation.

Wissenswertes und Hinweise

Autor: Christian Köppel

Seit jeher gilt Rotfuchs als Inbegriff der List und Gerissenheit. Viele der ihm angedichteten Verhaltensweisen sind zwar frei erfunden, aber zweifellos gehört der Fuchs zu den lern- und anpassungsfähigsten Säugetieren unserer Heimat. Seine sprichwörtliche Findigkeit bei der Nahrungsbeschaffung (Fuchs du hast die Gans gestohlen) stellt er auch heute noch unter Beweis, indem er z.B. selbst in gut gesicherte zoologische Gärten eindringt und exotisches Federvieh erbeutet.

Zwar muß der Fuchs im heutigen Zeitalter der Massentierhaltung auf Hausgeflügel meistens verzichten (Wildschäden), aber das hat ihm nicht geschadet. Denn während viele Tierarten (z.B. Hase, Rebhuhn) als Folge des Lebensraumschwundes in der Kulturlandschaft abgenommen haben, ist der Fuchsbestand in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das Nahrungsangebot für den Fuchs ist in der Kulturlandschaft nahezu unerschöpflich. Entscheidend beeinflußt wurde diese Bestandszunahme durch die seit Mitte der 1980er Jahre flächendeckend durchgeführte Schluckimpfung des Fuchses gegen die Tollwut mit speziellen Impfködern. Aufgrund der Impfaktionen ist z.B. Baden-Württemberg seit April 1996 tollwutfrei.

Literaturhinweise

Autor: Christian Köppel

Corbet, G. & D. Ovenden (1982): Pareys Buch der Säugetiere. Alle wildlebenden Säugetiere Europas. - Paul Parey Verlag, Hamburg und Berlin, 240 S.
Mitchell-Jones, A.J. (Editor-in-Chief), G. Amori, W. Bogdanowicz, B. Krystufek, P.j.H. Reijnders, F. Spitzenberger, M. Stubbe, J.B.M. Thissen, v. Vohralík & J. Zima (1999): The Atlas of European Mammals. - Societas Europaea Mammalogica, T & A D Poyser Natural History, London, 484 S.
Klein, H.H. (2002): Arche Online. Rotfuchs. - http://www.tierenzyklopaedie.de/tiere/rotfuchs.html
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Aulendorf, Rotfuchs (Vulpes vulpes) in Baden-Württemberg: http://www.infodienst-mlr.bwl.de/la/LVA/WFS/Wildtiere/Rotfuchs/Fuchs.htm

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Rotfuchs