Autor dieses Artsteckbriefes: Stefan Resch
Apodemus agrarius (Pallas, 1771)
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Kurzinfo |
Die Brandmaus ist vor allem im Osten Österreichs immer öfter anzutreffen. Sie bevorzugt feuchte Habitate wie Ränder von Feuchtgebieten und Uferbereiche. Durch ihren typischen schwarzen Strich entlang des Rückens ist sie leicht zu erkennen, eine Verwechslungsgefahr besteht nur mit der sehr seltenen Birkenmaus. |
Verbreitung und Lebensraum |
Die Verbreitungsgrenze der Brandmaus verschiebt sich zurzeit, ausgehend von den Populationen in Slowenien und Ungarn, nach Westen. In Österreich wurde sie bereits in der Steiermark, in Niederösterreich und dem Burgenland nachgewiesen. Sie bewohnt bevorzugt Übergangsbereiche zwischen Wald und Wiese feuchter Lebensräume wie Nasswiesen, Niedermoore, Röhrichte, Hochstaudenflure sowie Gewässerufer und deren anschließende Aulandschaften. |
Interessante Links |
Charakteristische Merkmale |
Das Fell der Brandmaus ist gelbbraun über hellbraun/rötlichbraun bis dunkel-graubraun und weist vom Kopf bis zur Schwanzwurzel entlang ist an der Rückenmitte einen typischen schwarzen Aalstrich auf. Die Färbung der Bauchseite und die Oberseite der Füße ist grauweiß. Der Schwanz misst 75% der Kopf-Rumpf Länge und ist deutlich zweifarbig. Die Ohren sind im Vergleich mit anderen Apodemus-Arten relativ kurz. |
Ähnliche Arten |
Dank ihres auffälligen schwarzen Strichs entlang der Rückenmitte ist die Brandmaus kaum mit anderen Arten zu verwechseln. Die sehr seltene Birkenmaus ist kleiner, mit weniger als 10 Gramm ist sie leichter und besitzt einen sehr langen Schwanz (120-130% der Körperlänge). |
Größe |
Kopf–Rumpf: 70–105 mm; Schwanz: 65–92 mm; Hinterfuß: 17–20 mm; Gewicht: 15–35 g |
Lebensweise |
Die Brandmaus ist tag- und nachtaktiv, wobei sie im Vergleich mit anderen Waldmäusen (Apodemus) über eine verstärkte Tagesaktivität verfügt. Das Revier der Männchen ist größer als das der Weibchen. Obwohl die Tiere als Einzelgänger gelten und ein territoriales Verhalten zeigen, können sie in kleinen Lebensräumen zusammenleben. Wenn die Brandmaus keine Gangsysteme anderer Kleinsäuger übernimmt, legt sie ihren Bau dicht unter der Erdoberfläche an. Dieser verfügt über eine Vorratskammer, eine Nestkammer und mehrere Gänge. |
Wissenswertes und Hinweise |
Da sich ihre Verbreitungsgrenze zurzeit nach Westen verschiebt sind Funkmeldungen dieser leicht erkennbaren und oft am Tag anzutreffenden Art besonders spannend. |
Literaturhinweise |
Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. |