Autor dieses Artsteckbriefes: Stefan Resch
Apodemus alpicola Heinrich, 1952
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Kurzinfo |
Auffallend langschwänzige Maus, die der Waldmaus und der Gelbhalsmaus sehr ähnlich sieht. In Österreich in der montanen und subalpinen Stufe in den Nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen anzutreffen. Die Alpenwaldmaus gilt erst seit 1989 al eigenständige Art und wurde zuvor als Unterart der Gelbhalsmaus angesehen. |
Verbreitung und Lebensraum |
Die Alpenwaldmaus kann als anpassungsfähige Art betrachtet werden, welche in Österreich vorwiegend Misch- und Nadelwälder (Fichten-Tannen-Buchenwald, Fichtenwald) der montanen bis subalpinen Höhenstufe in den Nördlichen Kalkalpen und den Zentralalpen bewohnt. Sie kann auch in feuchten Hangwäldern, in offenen Waldbereichen (Wiesen, Weiden) oder in trockenen, offenen Laub- Misch oder Lärchenwäldern angetroffen werden. Im Bereich der Waldgrenze lebt sie in Zwergstrauchheiden und auf Almen, wo sie im Winter gelegentlich in Hütten eindringt. In ihren Lebensräumen bevorzugt sie helle Standorte mit guter Deckung aus Hochstauden, Sträuchern, Geröll und Steinen sowie einem ausgeprägten Bodenrelief. Hohe Vorkommen in reinen Nadelwäldern sind meist eine Folge der Konkurrenz mit der Gelbhalsmaus oder der Rötelmaus, welche sie in diese suboptimalen Habitate verdrängen. |
Interessante Links |
Charakteristische Merkmale |
Das Fell der Alpenwaldmaus ist weicher und dichter als jenes von Gelbhalsmaus und Waldmaus. Die hell gelblichbraun bis graubraune Färbung der Rückenseite geht deutlich abgegrenzt in die grauweiße Bauchseite über. Entlang der Farbgrenze zwischen Ober- und Unterseite ist oft ein einfarbiger gelber Streifen sichtbar. Die Kehlzeichnung hat oft die Form einer Krawatte, mit einem gelblichen Fleck oder Band am Hals und einem davon ausgehenden gleichfärbigen Strich in Richtung Bauch. |
Ähnliche Arten |
Die Alpenwaldmaus wurde bis 1989 als Unterart der Gelbhalsmaus angesehen. Hinsichtlich ihrer Bestimmung gilt die gleiche Problematik wie bei der Waldmaus und der Gelbhalsmaus, was dazu führt, dass alle 3 Arten anhand von äußeren Merkmalen nicht immer eindeutig zu unterscheiden sind, eine Schwanzlänge von über 130% der Körperlänge wird aber als Merkmal für die Alpenwaldmaus betrachtet. |
Größe |
Kopf–Rumpf: 85–115 mm; Schwanz: 105–130 mm; Hinterfuß: 23–25,5 mm; Gewicht: 20–38 g |
Lebensweise |
Da die Alpenwaldmaus erst seit wenigen Jahren als eigene Art geführt wird, gibt es kaum Untersuchungen zu ihrer Biologie. Es wird angenommen, dass sie in ihrer Lebensweise der Waldmaus und der Gelbhalsmaus ähnelt. Besonders die Kenntnisse zur Fortpflanzungsbiologie und Sozialstruktur gelten als lückenhaft. Im Gegensatz zu anderen Waldmäusen stellen ihr langer Schwanz und ihre großen Hinterfüße eine Anpassung an das Klettern auf felsigen Untergrund dar und sprechen nicht unbedingt für ein arboreales Verhalten dieser Art. |
Wissenswertes und Hinweise |
Da nur wenig über die Alpenwaldmaus bekannt ist, sind Fundmeldungen besonders wichtig. Auch wenn man sie aufgrund äußerer Merkmale nicht eindeutig von anderen Waldmäusen unterscheiden kann, können Fotomeldungen wichtige Hinweise auf mögliche Vorkommen liefern. |
Literaturhinweise |
Grimmberger, E. (2017): Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. |